Sunday 31 January 2010

Zu Johnny Weir...

...Einzelthema-Kampagnen, Behandlung von Tieren und abolitionistischem Veganismus

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

Wie ich in meinem Blogessay feststellte, denke ich, dass die Sache mit Weir unklug war. In Anbetracht dessen, dass alle Eiskunstläufer Leder, Wolle etc. tragen, ähnelte die Bemühung [Weir vom Tragen einer Pelzbordüre abzuhalten] dem Versuch, einem Teilnehmer an einem Festbankett mit Steaks dazu zu bewegen, nicht einen Teelöffel seiner Portion Eiskrem zu essen.

Der Offene Brief an Johnny Weir von Friends of Animals ist ein perfektes Beispiel dessen, was ich als das zentrale Problem des Einzelthema-Ansatzes betrachte: Der Brief wurde an Weir adressiert, weil dieser angekündigt hatte, er beabsichtige, Pelz zu tragen. Es war kein an das ganze Team gerichteter Offener Brief, die Verwendung von Tierhäuten, einschließlich Leder-Schlittschuhen oder jegliche Woll-oder Seidenkleidung betreffend. Es gibt keine schlüssige moralische Unterscheidung zwischen Pelz, Leder, Wolle oder Seide. Weir lenkte den Offenen Brief sehr wirkungsvoll ab, indem er selbst diese einfache Beobachtung machte.

Überdies konzentriert sich der Brief auf Fragen der Behandlung und nicht der Nutzung von Tieren, was ich als mit dem abolitionistischen Ansatz nicht übereinstimmend betrachte. Offen gesagt, ob der Fuchs auf einer Farm getötet wurde oder in einer ungepolsterten oder gepolsterten Falle oder in einer Schlinge ist unerheblich. Wäre der Fuchs in einer angenehmen Umgebung aufgezogen und schmerzlos im Schlaf getötet worden, würde ich dies immer noch für verwerflich erachten. Der Offene Brief suggeriert der Öffentlichkeit, dass das Problem darin besteht, wie der Fuchs behandelt, nicht, dass er genutzt wurde.

Wie ich (viele Male) geschrieben habe, ist weniger Leiden immer besser als mehr Leiden, und ich stimme dieser Passage des Offenen Briefes zu: ''In jedem Fall [Pelzfarm oder Falle] gibt es nichts Glamouröses oder Schmuckes an der Grausamkeit, die sie erduldeten. Und in keiner Weise kann sie moralisch gerechtfertigt werden.'' Aber dabei bliebt außer Betracht, dass obwohl Grausamkeit ein wichtiges Problem darstellt, der Hauptpunkt nicht ist, dass die Grausamkeit moralisch nicht gerechtfertigt werden kann; der Hauptpunkt ist, dass die Nutzung – wie immer ''human'' – moralisch nicht gerechtfertigt werden kann. Das ist die Idee, die wir der Öffentlichkeit klar und unzweideutig präsentieren müssen, wenn wir uns jemals vom Leitbild der ''humanen'' Nutzung wegbewegen wollen.

Und welche Rolle spielt es, dass Füchse ''schön'' sind, etwas, das zwei Mal in dem Offenen Brief erwähnt wird? Wenn sie hässlich wären, würde das einen Unterschied machen? Es ist genau dieses Denken, das uns dahin führt, über das Töten von Robbenbabys besorgt zu sein, aber weniger besorgt über die Ausbeutung von Tieren, die wir weniger anziehend finden. Wir sollten nicht die Auffassung verstärken, dass es die für uns reizvollen Tiere sind, die moralisch eine Rolle (oder eine größere Rolle) spielen, ebenso wie wir nicht die Vorstellung fördern sollten, dass ein ''reizendes'' Model in einer veganen Anzeige erscheint.

Ich unterstütze die Bemühungen von FoA wie jeder anderen Gruppe oder Person, die ethischen Veganismus unterstützen. In jedem Fall aber ist das Fördern von Veganismus nicht notwendigerweise gleichbedeutend mit dem Fördern der Abschaffung der Tierausbeutung, das aus den Gründen, welche ich in meinen Büchern, Artikeln und Essays dargelegt habe, eine solche Art Einzelthema-Kampagnen und sich auf Behandlung konzentrierenden Ansätze ausschließt. Das ist ein Grund, warum ich oft den Ausdruck abolitionistischer Veganer verwende. Nicht alle Veganer sind notwendigerweise Abolitionisten.

Ich wünschte sicherlich, HSUS würde eine ''Go-Vegan''-Kampagne starten, aber selbst wenn die Organisation das täte, würde sie das nicht zu einer abolitionistischen Organisation machen. Die Tatsache, dass eine Gruppe für Veganismus wirbt, bedeutet nicht, dass sie nicht noch immer eine Gruppe des Neuen Tierschutzes ist, wenn sie fortfährt, Tierschutzreformen und Einzelthema-Kampagnen zu betreiben. In der Tat würden HSUS und FoA, hätte erstere Organisation eine ''Go-Vegan''-Kampagne, sehr ähnlich aussehen! (FoA hat eine Reihe solcher Einzelthema-Kampagnen. Vielleicht erklärt dies, warum FoA gegen den ''Go-Vegan'-Ansatz war, den zu übernehmen ich HSUS gedrängt habe. FoA mag versucht haben zu vermeiden, ''HSUS-gleich'' zu werden und in der zweiten Fraktion zu verbleiben, die Vincent Guihan in seinem Essa: Von HSUS und Hegemonie: Abolitionistischer Veganismus als eine wachsende Kraft bezeichnet hat.

Wie in einem früheren Essay erwähnt, habe ich eine offene Einladung an Priscilla Feral ausgesprochen, diese Fragen mit mir in einem Podcast zu diskutieren. Ich hoffe, sie wird meine Einladung annehmen.

DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Saturday 30 January 2010

Gandhi: Zu seinem 62. Todestag

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

vor zweiundsechzig Jahren wurde Mahatma Gandhi ermordet.

Lassen Sie uns heute für einige Minuten über Gandhis Lehre von Ahimsa oder Gewaltlosigkeit nachdenken.

Gandhi sagte vieles, was es wert ist, darüber nachzudenken. Zwei meiner Lieblingszitate sind:

Du musst der Wandel sein, den Du in der Welt sehen willst.

Die Schwachen können niemals vergeben. Vergebung ist das Merkmal der Starken.

Denken Sie daran, dass Gewalt das Problem ist; es wird niemals die Lösung sein. Wenn wir wirkliche Veränderung wollen, müssen wir uns ändern. Wir müssen eine Revolution des Herzens erfahren, in der wir erkennen, dass Frieden der einzig zu verfolgende Weg ist. Jeder andere Weg führt uns in die Irre.

Praktizieren Sie Frieden und Gewaltlosigkeit in Ihrem täglichen Leben; in jeder Interaktion, die Sie haben. Das bedeutet nicht, dass Sie nicht die Wahrheit sagen. Gandhi bestand nachdrücklich auf Satyagraha oder das entschiedene Festhalten an der Wahrheit. Aber er glaubt, dass wir die Wahrheit immer ohne Gewalt in unseren Gedanken, Worten und Taten ausdrücken sollten.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Friday 29 January 2010

Ein ''Sieg''? Für wen?

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

Gestern wurde berichtet, dass der amerikanische Eiskunstläufer Johnny Weir entschieden hat, der linken Schulter seines Kostüms keinen Weißfuchs hinzuzufügen, nachdem er ''Hass-Mails und Morddrohungen''' von Tierrechtsaktivisten erhalten hatte.

Einige Anwälte der Tiere nennen Weirs Entscheidung einen ''Sieg''.

Ich finde das verwirrend.

Erstens suggeriert dieses Ereignis, wie alle von Neuen Tierschützern betriebenen Einzelthema-Kampagnen (single- issue campaigns), dass es irgendwie einen moralisch relevanten Unterschied zwischen Pelz und anderen Tierprodukten gibt. Wie Weir selbst hervorhob:
Jeder Eiskunstläufer trägt Schlittschuhe, die aus Kuh gemacht sind'', sagte Weir.
''Vielleicht trage ich einen süßen kleinen Fuchs, während alle anderen Kuh tragen, aber wir alle ziehen immer noch Tierhaut an.''
Weirs Beobachtung ist natürlich richtig. Und ich vermute, dass auch eine Menge Wolle getragen wird. Das ist der Grund, warum Einzelthema-Kampagnen wie diese den Effekt haben, die Öffentlichkeit zu verwirren und nicht, sie aufzuklären.

In jedem Fall ist Weirs Ankündigung, keine Pelzbordüre zu tragen, wie die eines Gastes in einem Steakhouse, nicht die zum Dessert servierte Eierkrem zu essen. Na und?

Zweitens, und wichtiger: Weirs Entscheidung hat nichts mit einer Ablehnung von Pelz aus moralischen Gründen zu tun.

Weir behauptet, ''Hass-Mails und Morddrohungen'' von Tierrechtsaktivisten erhalten zu haben.
'Ich hoffe, diese Aktivisten können verstehen, dass meine Entscheidung, mein Kostüm zu ändern, in keiner Weise ein von ihnen errungener Sieg, sondern ein Remis ist'', sagte Weir in seiner Erklärung. ''Ich nehme die Änderung nicht vor, um sie zu besänftigen, sondern um meine Unversehrtheit zu schützen und die Unversehrtheit der Olympischen Spiele, ebenso wie meine Konkurrenten.''

''Es sind nur noch Wochen bis zu meiner Startposition auf dem Eis in Vancouver, da muss ich mich auf Technik und Training konzentrieren, und das ist wichtiger als jedes Kostüm und jede Drohung, die ich vielleicht bekomme.''
Dies ist kein irgendwie gearteter Sieg für Tiere. Tatsächlich ist es eine Niederlage. Wir werden niemals Erfolg haben, wenn irgendein ''Sieg'' auf Gewalt oder der Androhung von Gewalt beruht. Gewalt ist an sich falsch und strategisch töricht, insofern sie die Charakterisierung von ''Tierschutzleuten'' als Verrückte, die andere in die Unterwerfung hineindrohen, bekräftigt. Dies befeuert verständlicherweise Ressentiments und entmutigt ernsthafte Diskussion über Tierausbeutung.

Vielleicht war Weir besorgt, er könnte während seines Eislaufs mit einer Pastete beworfen werden. Seine Besorgnis wäre nicht unbegründet. Mit einer Pastete bewarf PETA die kanadische Ministerin für Fischerei und Ozeane, Gail Shea. In jedem Fall traf Weir eine simple, kalkuliert-praktische Entscheidung, keine ethische, und er ließ es die Welt wissen.

Wenn das Paradigma sich jemals verändern soll, müssen wir eine Revolution des Herzens herbeiführen. Meiner Ansicht nach sollte der zentrale Schwerpunkt dabei auf kreativer, gewaltloser Aufklärung über Veganismus gelegt werden. Einzelthema-Kampagnen verstärken nur die öffentliche Wahrnehmung, dass die Tierrechtsposition unstimmig ist: Was ist der Unterschied zwischen einem Pelzkragen und Lederschuhen oder Wollkleidung? Und mit Gewalt oder Gewaltdrohungen werden wir niemals irgendwohin gelangen. Gewalt ist das Problem, sie ist kein Teil der Lösung.

DIE WELT IST VEGAN ! Wenn Du es willst.


Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

P. S. Ich spreche eine offene, herzliche Einladung an Priscilla Feral aus, die Vorsitzende des Vereins Friends of Animals, der Gruppe, die den Offenen Brief an Weir herausbrachte, die Sache mit Weir und die Weisheit von Einzelthema-Kampagnen im Allgemeinen mit mir in meinem Podcast zu diskutieren. Und natürlich bleibe ich dafür offen, Fragen des Neuen Tierschutzes mit Wayne Pacelle, Ingrid Newkirk oder den Spitzen anderer großer Gruppen freundlich zu diskutieren, ebenso wie mit Peter Singer und Bernard Rollin.

Ich möchte betonen, dass ich in keiner Weise die Lauterkeit eines dieser Menschen in Frage stelle. Tatsächlich bin ich sicher, dass sie in dem, was sie glauben, aufrichtig sind. Nur glaube ich aufrichtig, dass der Ansatz des Neuen Tierschutzes/ der Einzelthema-Kampagnen verfehlt ist, und ich denke, dass eine Diskussion helfen kann, die Streitfragen schärfer herauszuarbeiten.

Tuesday 26 January 2010

Kommentar (15): Das Blatt wendet sich

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

Victor Schonfeld, Direktor des einflussreichen The Animals Film [Film der Tiere] von 1982, ließ seiner zweiteiligen Sendung auf BBC World Service: One Planet: Animals and Us [Ein Planet: Tiere und wir] ein Editorial: Fünf fatale Fehler des Aktivismus für Tiere im Guardian folgen, einem der führenden Blätter Großbritanniens.

Einmal mehr machte Schonfeld deutlich, dass die Mainstream-Bewegung vom Weg abgekommen ist. Er kritisierte Tierschutzkampagnen, das Bewerben von ''Bio-Fleisch'' und anderen ''Bio''-Tierprodukten, das Verleihen von Preisen an Schlachthausdesigner und PETAs schonungslosen Sexismus. Einmal mehr befürwortete er die Idee, dass Veganismus die moralische Grundlinie sein sollte.

Schonfeld wurde ziemlich bemerkenswerterweise von Vegan Outreach kritisiert, einer Organisation, die nun erkennbar Teil der Tierschutz/''Bio-Fleisch''-Initiative ist. Noch bemerkenswerter aber war, dass drei Tage, nachdem Schonfelds Editorial erschienen war, Ingrid Newkirk im Guardian antwortete, PETAs Status als Tierschutzorganisation verteidige und seine sexistischen Kampagnen als ''harmlose Possen'' bezeichnete.

Ich habe einen Blogessay zu Newkirks Editorial verfasst.

In diesem Kommentar diskutiere ich, ob das Blatt sich wendet zugunsten kreativer, abolitionistisch-veganer Anwaltschaft für Tiere. Meine Gäste sind Dr. Roger Yates, der Soziologie an der University of Wales und am University College in Dublin lehrt und ein führender Soziologe der Bewegung für Tiere ist, und Vincent J. Guihan, Doktorand an der Carleton University in Kanada und jemand, der einen fein gestimmten Sinn für die Politik der Bewegung für Tiere hat.

DIE WELT IST VEGAN ! Wenn Du es willst.


Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Saturday 23 January 2010

Die Antwort sollte klar sein

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

In Ingrid Newkirks Bemühen, sich mit Victor Schonfelds Essay Fünf fatale Fehler des Aktivismus für Tiere auseinanderzusetzen, versucht sie, Tierschutzreformen in folgender Weise zu rechtfertigen.
Jene, die graduelle Entwicklung verächtlich machen, würde der praktische Philosoph Peter Singer fragen:''Würden Sie es vorziehen, in dem Horror zu leben, in dem Sie leben, geboren, um sieben Mal schneller, als der Natur entspricht, zu wachsen, so dass Ihre Knochen splittern und Ihre Organe kollabieren, oder würden Sie es vorziehen, ohne chronische Schmerzen leben zu können? Würden Sie Ihr Leben lieber in einem kleinen Käfig gepfercht verbringen, unfähig, Ihre Flügel zu heben, ein Nest zu bauen oder irgendetwas anderes von dem zu tun, was Sie tun wollten, oder würden Sie lieber, zum Allermindesten, imstande sein, zu gehen? Würden Sie es vorziehen, kopfüber an den Füßen aufgehängt und dann zu Tode gebrüht zu werden, oder Ihr Bewusstsein zu verlieren, wenn der Kasten, in dem Sie sich befinden, eine Vorrichtung zur Betäubung in kontrollierter Atmosphäre durchläuft? Die Antwort sollte klar sein.
Lassen Sie uns gleichartige Fragen im Kontext der Ausbeutung von Menschen stellen:

Würden Sie es vorziehen, ein Eis zu bekommen, bevor Sie sexuell belästigt werden? Würden Sie es vorziehen, nicht gefoltert zu werden, bevor man Sie ermordet? Wäre es Ihnen lieber, 15 Minuten lang anstatt 20 gefoltert zu werden, bevor man Sie ermordet? Würden Sie es vorziehen, nicht geprügelt zu werden, bevor Sie vergewaltigt werden? Wäre Ihnen Waterboarding auf einem gepolsterten Brett lieber als auf einem ungepolsterten?

Die Antwort sollte klar sein.

Es ist natürlich besser, jemandem geringeren Schaden als größeren Schaden zuzufügen. Aber das lässt die grundlegende Frage offen, ob wir das Zufügen von Schaden überhaupt rechtfertigen können. Wenn Vergewaltigung falsch ist, sollten wir keine Kampagnen für ''humane'' Vergewaltigung führen. Der gleiche Befund gilt für Pädophilie, Folter, Mord etc.

Darüber hinaus erkennt Newkirk eine simple ökonomische Realität nicht an: Da Tiere bewegliches Eigentum sind und keinen Eigenwert haben, sind die einzigen Tierschutzreformen, die akzeptiert werden, diejenigen, welche einen wirtschaftlichen Nutzen für uns haben. PETA bestätigt dies ausdrücklich in seiner Kampagne für das Vergasen von Geflügel – diese Schlachtmethode ist wirtschaftlich viel besser für Produzenten. Das ist genau der Grund, warum immer mehr Hühner verarbeitende Betriebe diese Tötungsmethode übernehmen. Sie macht wirtschaftlichen Sinn. Aber die ökonomische Realität des Eigentums Tier bedeutet, dass das Niveau des Tierschutzes stets sehr niedrig und mit der effizienten Ausbeutung von Tieren verknüpft ist. Also ist PETA faktisch zu einem Partner der Tierindustrie darin geworden, Tierausbeutung effizienter zu machen. Großartig.

Was Newkirk sich nicht die Mühe macht, bezüglich Singers zu erwähnen, ist, dass er nicht denkt, dass das Essen von Tieren oder Tierprodukten an sich moralisch problematisch ist. Tatsächlich hat Singer wiederholt gesagt, dass, weil die meisten Tiere kein Interesse an ihrem Leben hätten, das Problem nicht darin besteht, dass wir sie nutzen, sondern wie wir sie nutzen. Singer ist der Ansicht, dass es moralisch akzeptabel ist, ein Allesesser zu sein, wenn Sie Sorge tragen, Fleisch und Produkte von Tieren zu essen, die ''human'' aufgezogen und geschlachtet worden sind. Ich diskutiere dieses Thema ausführlich in meinen Büchern (insbesondere in Animals as Persons: Essays on the Abolition of Animal Exploitation und in meinem in April 2010 bei Columbia University Press erscheinenden Buch The Animal Rights Debate: Abolition or Regulation?).Aber Sie können auch hier einige Essays zur Sache lesen.( 1, 2, 3, 4)

Newkirk, deren Organisation laut Newsweek Magazine annähernd 85% der Tiere, die sie rettet, tötet, scheint mit Singer darin übereinzustimmen, dass der Tod nicht per se ein Schaden für Tiere ist. Demnach ist für Singer und Newkirk das zur Debatte Stehende die Behandlung von Tieren, nicht ihre Nutzung. Aber das ist eine Art und Weise, das Problem zu analysieren, die sich grundlegend von derjenigen unterscheidet, die wir anwenden würden, wären Menschen betroffen. und ich würde behaupten, dass das, was diesen Unterschied bedingt, nichts anderes als Speziesismus ist.

Die meisten von uns glauben, dass es moralisch falsch ist, Tieren ''unnötiges'' Leiden zuzufügen und sie ohne ''Notwendigkeit'' zu töten. Was immer sonst ''Notwendigkeit'' bedeutet, es muss bedeuten, dass wir es nicht rechtfertigen können, Tieren Leiden zufügen und sie zu töten aus Gründen des Vergnügens, des Genusses oder der Bequemlichkeit. Dass wir dies glauben, wurde in überwältigender Weise durch den allgemeinen Aufschrei über den Fall des Hundekämpfe veranstaltenden Michael Vick demonstriert.

Aber wie ich in meinem Essay: We're ALL Michael Vick [Wir alle sind Michael Vick] notiert habe, gibt es keinen Unterschied dazwischen, um eine Grube herum zu sitzen und Hunden beim Kämpfen zuzuschauen und um einen Grill herum zu sitzen und die Leichen von Tieren zu rösten, die ganz genauso gequält worden sind wie Vicks Hunde. Wir müssen keine Tierprodukte essen. Tatsächlich räumen mehr und mehr Mainstream-Gesundheitsexperten ein, dass Tierprodukte der menschliche Gesundheit abträglich sind. Und landwirtschaftliche Tierhaltung ist ohne Frage ein Umweltdesaster. Gewiss, wir bezahlen jemand anderen dafür, das Töten zu besorgen, aber das ist eine Differenzierung ohne moralischen Unterschied.

Folglich steht unser Konsum von Tierprodukten im Widerspruch mit einem moralischen Prinzip, das die meisten von uns (Singer und Newkirk, der Vater und die Mutter der ''Bio-Fleisch''-Bewegung, ironischerweise ausgenommen) akzeptieren: Unter sonst gleichen Umständen, erlegt uns das Faktum, das eine Handlung einem empfindungsfähigen Wesen Leiden und Tod verursacht, die Last auf, dafür eine Rechtfertigung zu liefern; wir sollten niemals irgendeine empfindungsfähige Kreatur verletzten, sicherlich nicht, ohne dafür einen sehr guten Grund zu haben. Und unsere Geschmacksvorlieben sind kein besserer Grund als Vicks Vergnügen beim Anschauen von Hundekämpfen.

Warum also formulieren wir die Frage nicht um: Ist es besser, empfindungsfähige Wesen ein kleines bisschen weniger zu quälen oder nur Nahrungsmittel zu essen, die keinerlei Leiden oder Tod einschließen und die besser für unseren Körper und den Planeten sind?

Die Antwort sollte klar sein.

Abschließend möchte ich bemerken, dass Newkirk in Beantwortung von Schonfelds Kritik an PETAs Sexismus sagt:
Was die sexy Frauen in unseren Werbeanzeigen betrifft, die albernen Kostüme, die Darstellungen auf der Straße und das Verteilen von Tofusandwiches, in einer Welt, in der Menschen lächeln möchten, nicht widerstehen können, ein attraktives Bild anzuschauen und immer Lust auf eine Gratismalhlzeit haben, wenn solche harmlosen Possen dem Einzelnen erlauben, seine eigenen Rolle in der Ausbeutung von Tieren zu überdenken, was kann daran auszusetzen sein?
Denkt Newkirk wirklich, dass Sexismus und die fortgesetzte Verdinglichung von Frauen in einer Welt, in der Vergewaltigung und sexuelle Belästigung jede Sekunde jeden Tages passieren, ''harmlose Possen'' darstellen?

Denkt Newkirk wirklich, dass es eine gute Idee ist, bezüglich des Problems Sexismus Leute zum ''Lächeln'' zu bringen?

Denkt Newkirk wirklich, dass das Schlachten von 56 Milliarden Tieren pro Jahr (Fische nicht mitgerechnet) eine Gelegenheit dafür ist, ein ''Lächeln'' hervorzurufen?

Sollten wir nackte Frauen Geld für Haiti sammeln lassen, so dass Menschen ''lächeln''?

Hätte Martin Luther King Jr., beschworen in PETAs jüngster Werbung, in der eine farbige Frau ''für die Tiere'' strippt, es jemals gutgeheißen, Menschen ein ''Lächeln'' abzugewinnen, indem er lieber nackt gewesen wäre, als im hinteren Teil des Busses zu sitzen?

Die Antworten, Ingrid, sollten wiederum klar sein.

DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.


Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Friday 22 January 2010

Die Ausbeutung ausbeuten

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

Im Jahr 2007 schrieb ich einen Essay als Antwort auf PETAs State of the Union Undress [in Abwandlung von State of the Union Address: Bericht zur Lage der Nation] für 2008.

PETA hat jetzt ein State of the Union Undress für 2010 produziert, dieses Mal mit voller frontaler Nacktheit einer farbigen Frau – alles ''für die Tiere'' natürlich.

PETA schließt das Video mit einem Zitat von Martin Luther King Jr.
Denkt irgendjemand wirklich, dass dies irgendetwas ''für die Tiere'' bringt?

Keine Bewegung für sozialen Wandel, die intelligente und fortschrittliche Unterstützer will, würde jemals so etwas machen.

Ich werde dies nicht weitergehend kommentieren; wenn Sie PETAs State of the Union Undress (und der Sexismus der Organisation im Allgemeinen) nicht als auf mehreren Ebenen fürchterlich falsch sehen, dann gibt es wirklich nichts, was ich sagen könnte, das Sie überzeugen würde.

Lassen Sie uns hoffen, dass wir im Jahr 2010 etwas Fortschritt darin machen können, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass Tierrechte ernste Fragen aufwerfen und nicht nur ein Vorwand für die kindischen Possen derer sind, die Profit machen, indem sie die Ausbeutung von Menschen und Tieren ausbeuten.

DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Monday 18 January 2010

Martin Luther King Jr.:Sein Traum und unsere Realität

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

Heute ist der Tag, an dem wir das Leben und Werk von Martin Luther King Jr. feiern.

Dr. King stand für zwei wichtige und fundamentale Werte ein: Gewaltlosigkeit und Gleichberechtigung.

Zweiundvierzig Jahre, nachdem Dr. King ermordet wurde, sind wir noch immer eine Nation mangelnder Gleichberechtigung. Farbige Menschen, Frauen, Schwule, Lesben und andere werden noch immer als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse behandelt. Gewiss, manches hat sich geändert, aber wir haben Gleichberechtigung unter allen Menschen noch immer nicht erreicht. Und Tiere sind nach wie vor bewegliches Eigentum ohne jeden Eigenwert.

Zweiundvierzig Jahre, nachdem Dr. King ermordet wurde, sehen wir noch immer Gewalt als die Lösung jeden Problems an. Wir haben noch immer nicht gelernt, dass Gewalt das Problem ist; es ist nicht die Lösung.

Wir sollten uns heute ein paar Minuten Zeit nehmen, um über die Ideen der Gleichberechtigung und Gewaltlosigkeit nachzusinnen. Wir sollten uns entschließen, Dr. Kings Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Am Ende ist sein Traum das einzige, was unsere Realität retten wird.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Victor Schonfeld [Essay im Guardian]

''Fünf fatale Fehler des Aktivismus für Tiere''

von Gary L. Francione Blog

Liebe Kolleginnen,

im Jahr 1982 machte Victor Schonfeld den einflussreichen The Animals Film [Film der Tiere] mit der Sprecherin Julie Christie. The Animals Film war der erste Film, der die Arten und Weisen dokumentierte, wie Menschen Tiere behandeln. Vielen, die ihn seinerzeit sahen (ich bin einer davon), hat der Film Bilder tief in die Seele eingebrannt und er half, das damalige Auftauchen der Tierrechtsbewegung zu motivieren.

Schonfeld kehrte unlängst zurück mit einer zweiteilige BBC-World-Service-Sendung: One Planet: Animals and Us [Ein Planet: Tiere und wir], in der er die Frage stellte, ob wir irgendeinen Fortschritt gemacht haben. Ist unser Verhältnis zu Tieren noch immer so ausbeuterisch wie es das 1982 war? Im ersten Teil untersuchte er, sich auf Massentierhaltung konzentrierend, unsere Nutzung von Tieren als Nahrungsmittel. Im zweiten Teil stellte er Tierversuche ins Zentrum. Als Schlussfolgerung von Teil 2 drückte er Besorgnis darüber aus, dass kein sonderlicher Fortschritt gemacht worden ist, und er schloss einen Aufruf dazu ein, Veganismus zur ''moralischen Grundlinie'' der Tierrechtsbewegung zu machen.

Der BBC World Service ist das meistgehörte Radioprogramm der Welt. Es ist aufregend, dass Veganismus in der Sendung diskutiert wurde. Wenn Sie die beiden Teile von Animals and Us nicht gehört haben, bitte tun Sie es. Ich stimme nicht mit allem überein, was Schonfeld sagt, aber er hat Hervorragendes geleistet im Anbetracht der Komplexität der Probleme und der Kürze der Sendezeit, die ihm zur Verfügung stand.

Im heutigen Guardian (GB) hat Schonfeld einen Essay publiziert: Five fatal flaws of animal activism [Fünf fatale Fehler des Aktivismus für Tiere]. Der Untertitel:
Von schäbigen Nacktpostern zu dubiosen Konzepten wie ''Bio-Fleisch'': Tierrechtsorganisationen verlieren den Kampf um wirklichen Wandel
Schonfeld stellt fest, dass seine Untersuchung des gegenwärtigen Szenarios in Animals and Us
hat deutlich werden lassen, dass die Anstrengungen organisierter Gruppen zugunsten von Tieren bis heute weitgehend fruchtlos gewesen sind, was die Endziele betrifft, und Kampagnen für kleine Schritte möglicherweise kontraproduktiv sind. Der organisierte Aktivismus braucht bitter nötig frische Perspektiven.
Er zeigt insbesondere fünf Probleme auf: (1) das Versagen der Bewegung für Tiere, die Hand auszustrecken, um sich mit anderen progressiven sozialen Fragen zu verbinden; (2) den Gebrauch von Sexismus, vermeintlich um für Tierrechte zu werben; (3) die Partnerschaft, die sich faktisch zwischen großen Tierschutzorganisationen und institutionellen Ausbeutern entwickelt hat; (4) das Bewerben von ''Bio-Fleisch'' und anderen ''Bio''-Tierprodukten; und (5) der generelle Mangel an Strategie.

Schonfeld schließt seinen Essay:
Aktivisten für Tiere haben sich nicht die schwierigen Fragen gestellt, und der Eigenwerbung dienende Schaunummern der Organisationen ersetzen die weniger glamouröse Arbeit, die darin besteht, herauszufinden, wie jedem einzelnen von uns dabei geholfen werden kann, seine Lebensweise zu ändern. Viel Lärm, wenig Wandel. Vielleicht ist es an der Zeit, dem entgegenzusteuern.
Ich schließe diesen Essay mit drei Überlegungen:
Erstens: Schonfeld wird wahrscheinlich bereits von den großen Tierschutzorganisationen und ihren Anhängern mit Kritik dafür bombardiert, dass er es gewagt hat, ihre Taktiken zu kritisieren. Wir alle wissen, dass das Bekunden jeglicher Meinungsverschiedenheit über die Taktiken der großen Tierschutzgruppen oder selbst jedes Ersuchen darum, diese Taktiken zu diskutieren, Beschuldigungen und Vorwürfe, ''spaltend'' und ''nicht um die Tiere bekümmert'' zu sein, herausfordert. Schreiben Sie Schonfeld eine Zeile an info@beyondtheframe.co.uk, um ihn zu sagen, dass Sie es zu schätzen wissen, dass er den Mut hatte, diese Fragen aufzuwerfen.
Hinterlassen Sie auch einen intelligenten Kommentar auf der Website des Guardian. Viele der Kommentare, die dort zur Zeit gepostet werden, leisten nichts dazu, Debatte und Diskussion zu entzünden.

Zweitens: Heute, der Tag, an dem Schonfelds Essay im Vereinigten Königreich erscheint, ist Martin-Luther-King-Tag in den Vereinigten Staaten. Bedauerlicherweise gibt es noch immer eine Menge Rassismus hier wie überall, und heute (wie jeden Tag) sollten wir über Wege, Gleichberechtigung in der Welt besser zu erreichen, nachdenken. Um die Ideen in Schonfelds Essay mit dem MLK-Tag zu verbinden, fragen Sie sich selbst, würde Martin Luther King eine ''Lieber-nackt-als-im-hinteren-Teil-des-Busses-sitzen''- Kampagne gefördert haben? Nein, natürlich nicht.

Drittens: Denken Sie daran: DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Sunday 17 January 2010

Kommerzialisierung von DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

von Gary L.Francione Blog

Liebe KollegInnen

es ist zu meiner Kenntnis gelangt, dass einige ''Tierschutzleute'' T-Shirts und andere Dinge mit dem Aufdruck DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst. vermarkten, Zudem fügen sie unsere Website an.Offenbar machen sie damit Profit.

Bitte seien Sie gewiss, dass weder ich noch diese Website irgendetwas mit diesen Bemühungen etwas zu tun haben und wir für das Werben für diese Idee von Frieden und Gewaltlosigkeit kein Geld erbitten oder annehmen. Die Verwendung unserer URL auf oben erwähnten Produkten vermittelt den falschen Eindruck, dass wir diese Produkte gutheißen oder irgendeine Verbindung mit ihnen haben. Wo uns eine solche Situation bekannt wird, zeigen wir die Lieferanten an.

Die mit der Kampagne virtuelles Werbeschild verfolgte Absicht war es, die Idee von Veganismus und unserer Fähigkeit, eine vegane Welt zu haben, zu verbreiten. Die Idee war nicht, dass einige ''Tierschutzleute'' daraus ein kommerzielles Unternehmen machen.

Wenn Sie den Verkauf irgendeines dieser Produkte beobachten, bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Tuesday 12 January 2010

Kommentar(14): Analyse des zweiten Teils von ''Animals and Us''

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

der zweite Teil der BBSC-Sendung: One Planet: Animals and Us [Ein Planet: Tiere und wir], moderiert von Victor Schonfeld (der 1982 den einflussreichen The Animals Film [Film der Tiere] machte), konzentrierte sich auf Tierversuche. Schonfeld schloss die Sendung mit der Übereinstimmung damit, dass die Tierrechtsbewegung kristallklare Richtlinien braucht, und er untersuchte Veganismus als möglichen Weg, mit dem Problem der Tierausbeutung umzugehen.

Der BBC World Service ist das Radioprogramm mit den weltweit meisten Zuhörern. Es ist aufregend, dass dort Veganismus diskutiert wurde.

In diesem Podcast kommen Dr. Roger Yates, die NZ-Vegan-Podcasterin Elizabeth Collins und ich zusammen, um den zweiten Teil von ''Animals and Us'' zu kommentieren.

Wir werden außerdem Norm Phelps jüngste Gutheißung des Neuen Tierschutzes diskutieren.

DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Sunday 10 January 2010

Die Wichtigkeit von Adoption:Es gibt so viele Christines

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

vor einigen Wicchen adoptierten wir Christine. Sie ist ein 9-jähriger Golden Retriever, von ihrer menschlichen Familie, die ''keine Zeit mehr für sie hatte'', einem örtlichen Tierheim übergeben, das Tiere, die nicht innerhalb einer gewissen Zeit vermittelt werden, tötet. Sie wurde adoptiert und einen Tag später von jemandem zurückgebracht, der sagte, sie habe sich mit dem anderen Hund im Haushalt nicht verstanden.

Wir haben Christine adoptiert, weil es schwieriger ist, für ältere Hunde einen Platz zu finden, besonders wenn sie schon einmal zurückgebracht worden sind. Sie ist eine absolute Freude und von dem Moment an, in dem sie unser Haus betrat, ist sie sehr gut mit unseren anderen Hunden ausgekommen. Sie liebt es, im Schnee zu spielen und sie überwindet langsam aber sicher die Verwirrung, die zwangsläufig auftritt, wenn Sie für neun Jahre irgendwo waren und dann nicht mehr dort sind. Und sie liebt ihr veganes Futter heiß und innig! (Aber zugegeben, sie ist ein Golden Retriever und würde Karton essen, deshalb betrachten wir unsere etwas wählerischeren Vierbeiner als bessere Anzeiger dafür, wie sehr Hunde eine gute vegane Mahlzeit lieben.)

Es gibt immer Tiere, die ein Zuhause brauche, aber in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Krise verlieren auch viele Menschen ihr Zuhause und viele Tierheime erreichen die Grenze ihrer Aufnahmekapazität oder haben sie schon erreicht. Es gibt so viele traurige Geschichten.

Wenn Sie ein heimatloses Tier aufnehmen können – ob Hund, Katze, Vogel, Maus oder Fisch –, irgendjemanden, der ein Zuhause braucht, bitte tun Sie es. Adoption ist eine wichtige Form von Aktivismus; die Tiere sind unsertwegen in dieser Misere. Das Mindeste, was wir tun können, ist, für einige von ihnen zu sorgen.

Und wenn sie jemanden adoptieren, bedenken Sie, dass es etwas Zeit und Mühe brauchen kann, bis ein neues Familienmitglied sich an seine neue Familie gewöhnt hat und sich wohl in ihr fühlt. Geben Sie nicht auf, wenn ein neuer Hund oder eine neue Katze einige Schwierigkeiten hat, sich anzupassen. Das ist normal. Wir hatten eine Anzahl von ''Problemhunden'' über die Jahre und wir waren stets in der Lage, mit Liebe, Geduld und Verständnis die Probleme zu lösen.

Und eines kann ich mit Sicherheit sagen: All die Liebe wurde von unserer Hundefamilie um ein Vielfaches zurückgegeben.

Deshalb adoptieren Sie bitte, wenn Sie können.

DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Saturday 9 January 2010

Kurze Videos ...

...zu Tierrechten, Tierrechten vs. Tierschutz und Tieren als Eigentum

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

Ich bekomme buchstäblich hunderte von Emails wöchentlich von Menschen mit grundlegenden Fragen zu Tierrechten, dem Unterschied zwischen Tierrechten und Tierschutz und den Implikationen des Eigentumsstatus von Tieren, wo es um Belange von Tierscutzreformen geht.

Ich bemühe mich, so viele dieser Fragen zu beantworten, wie es mir möglich ist. Es wäre vielleicht hilfreich, wenn jene, die solche Fragen haben, sich die kuren Videos anschauen, die auf der Videoseite dieser Website verfügbar sind.

Es gibt drei Videos, die für die Fragen, die man mir stellt, insbesondere relevant sind: Theorie der Tierrechte, Tiere als Eigentum und Tierrechte vs. Tierschutz. Sie sind verfügbar in Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch und Spanisch. Theorie der Tierrechte ist überdies in Japanisch vorhanden.

Diese Videos wurden als Lehrinstrumente konzipiert, um die grundlegenden Ideen in einfacher, aber nicht simplifizierender Weise zu erklären.

Außerdem gibt es eine FAQ-Abteilung [Frequently Asked Questions: Häufig gestellte Fragen], die meinem Buch Introduction to Animal Rights: Your Child or the Dog?, erschienen 2000 bei Temple University Press, entnommen ist.

Denken Sie daran: Wenn Sie andere aufklären, müssen Sie sich zuvor selbst aufklären! Die Videos und FAQs sind ein vorzüglicher Weg, damit zu beginnen, mit den grundlegenden Konzepten vertraut zu werden in einer Weise, die Sie oder jene, die Sie aufzuklären suchen, nicht ''erschlägt''.

DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Newsweek: ''Bio-Fleisch''

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

Das Newsweek-Magazin enthält einen Artikel: No More Sacred Cows [Keine heiligen Kühe mehr], dessen Pointe lautet:

''Einige Langzeitvegetarier kehren zum Fleisch zurück, aber wünschen nur nachhaltig gezüchtetes, geweidetes Vieh wie diese Kühe auf der Hawthorne-Valley-Farm in Ghent, New York.''

Das ist es, wohin die ''Bio-Fleisch''-Bewegung führt. Die Tiere werden immer noch abscheulich behandelt und sie alle enden ihr Leben inmitten der Geräusche, des Gestanks und der Schrecken des Schlachthauses.

Der hauptsächliche Unterschied besteht darin, dass die Menschen sich wohler dabei fühlen, sie zu konsumieren.

DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Friday 8 January 2010

''Animals and Us'': Schluss mit vegane Note!

von Gary L. Francione Blog

Obwohl im zweiten Teil von One Planet: Animals and Us [Ein Planet: Tiere und wir], moderiert von Victor Schonfeld (der 1982 den einflussreichen The Animals Film [Film der Tiere] machte) Tierversuche im Mittelpunkt standen, beschließt er die Sendung mit dem Hinweis, dass Veganismus möglicherweise der Weg ist, mit dem Problem der Tierausbeutung umzugehen.

Der BBC World Service ist das Radioprogramm mit den weltweit meisten Zuhörern. Es ist aufregend, dass dort Veganismus erörtert wurde.

Ich hoffe, dass Roger Yates und Elizabeth Collins mit mir in einem weiteren Podcast zusammenkommen werden, um Schonfelds Sendung zu analysieren.

DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Monday 4 January 2010

Kommentar (13): Analyse des ersten Teils von ''Animals and Us''

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

Am 31. Dezember 2009 strahlte der BBC World Service den ersten Teil eines zweiteiligen Programms: One Planet: Animals and Us [Ein Planet: Tiere und wir] aus. Diese Sendung wurde moderiert von Victor Schonfeld, der 1982 den höchst einflussreichen The Animals Film [Film der Tiere ] machte. Es war einer der ersten – wenn nicht der erste – Film, der enthüllte, wie Menschen Tiere tatsächlich behandeln. Animals and Us bedeutet Schonfelds Rückkehr zum Thema 27 Jahre später, um zu fragen, ob sich irgendetwas seit 1982 verändert hat. Der erste Teil drehte sich in erster Linie um die Nutzung von Tieren zu Nahrungszwecken und konzentrierte sich auf Massentierhaltung.

In diesem Kommentar diskutieren und kritisieren der Soziologe Dr. Roger Yates, das Podcast-Phänomen in Neuseeland, Elizabeth Collins, und ich den ersten Teil

Wenn Sie noch nicht vegan leben: Fangen Sie damit an. Es ist leicht; es ist besser für Ihre Gesundheit und den Planeten; und was das Wichtigste ist, es ist das moralisch Richtige.

Und denken Sie daran: DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Veganer Montag ?

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

frohes neues Jahr.

Ich halte sicherlich nichts von der Idee eines ''Fleischfreien Montags'' [''Meatless Monday'']. Aber ich möchte einen kurz gefassten Gedanken zu diesem Thema anführen.

Wie Sie wissen, setze ich mich für Veganismus ein und ich denke, dass Aktivismus für Tiere hauptsächlich aus gewaltloser Aufklärung über Veganismus bestehen sollte. Wir sollten betonen, dass es leicht ist, vegan zu leben, und dass jeder es heute tun kann, in diesem Moment, wenn er will.

Nichtsdestotrotz: Wenn jemand zu mir sagt: ''Ich möchte vegan leben, aber ich kann es wirklich nicht sofort tun'', stelle ich klar, dass ich denke, dass der Konsum irgendeines Tierproduktes moralisch nicht vertretbar ist, aber ich schlage oft vor, dass diese Menschen für einige Zeit vegan frühstücken, dann für einige Zeit vegan zu Mittag essen, dann zu Abend. Ich rate ihnen niemals, ''käfig-freie'' Eier [Eier aus Bodenhaltung] oder ''Bio-Fleisch'' zu essen.

Gleichermaßen habe ich Leuten, die einen sofortigen Übergang zum Veganismus unnachgiebig ablehnen, aber vegan leben wollen, vorgeschlagen es für einen Tag zu versuchen und ein paar Tage später nochmals usw., bis alle 7 Wochentage vegan sind.

In diesem Sinne hätte ich keine Einwände gegen einen ''Veganen Montag'' (oder welchen Tag auch immer), wenn klargestellt wäre, dass dieser (1) im Zeichen der Anerkennung des ethischen Imperaitvs steht, dass wir Tiernutzung nicht rechtfertigen können, und (2) nur ein Schritt hin zu vollständigem Veganismus ist.

''Fleischfreie Montage'' verstärken die Vorstellung, dass Tierfleisch von anderen Tierprodukten moralisch unterscheidbar ist. Sie werden von vielen auch als ein Selbstzweck zur Verminderung der Umweltfolgen des Fleischkonsums oder als eine gesundheitliche Maßnahme in gleicher Weise beworben wie die Einschränkung des Alkoholkonsums. Aus diesem Grund unterstütze ich ''Fleischfreie Montage'' nicht.

Aber ich würde einen ''Veganen [Tag]'' unterstützen, wenn deutlich würde, dass dieses Projekt im Zeichen unserer moralischen Verpflichtung Tieren gegenüber stünde und wenn es ausdrücklich als einen Schritt hin zu vollständigem Veganismus bezweckend dargestellt würde. Ich wäre sicherlich nicht dagegen, klarzustellen, dass Tierprodukte gesundheitsschädlich sind und nachteilige Umweltfolgen haben. Aber ich denke, dass der zentrale Schwerpunkt eines solchen Tages die moralische Reflexion über die Nutzung von Tieren und die Botschaft sein sollte, dass wir uns auf Vollzeit-Veganismus zubewegen sollten.

Wir sollten allerdings niemals aufhören herauszustellen, dass Veganismus leicht und etwas ist, das jeder hier und jetzt tun kann, um einen positiven und wesentlichen Schritt in Richtung Gewaltlosigkeit zu tun.

''Veganer [Tag]'' hätte wenigstens den Vorzug, nicht die irrige Vorstellung zu verstärken, dass es einen moralisch erheblichen Unterschied zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten gibt.

Und denken Sie daran: DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
© 2010 Gary L. Francione