tag:blogger.com,1999:blog-83225742329895933812024-02-20T08:12:48.273-08:00Gary L. Francione: Abschaffung der TiersklavereiEs ist Zeit zu erkennen, dass Tierschutzreformen zu mehr Tierausbeutung führen, nicht zu ihrer Abschaffung.vegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comBlogger153125tag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-43698643226093917692010-10-11T00:02:00.000-07:002011-03-12T01:25:53.214-08:00VIVA! vs RSPCA … und vergessen Sie nicht, auf ''Spenden'' zu klickenvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/viva-vs-the-rspca-and-dont-forget-the-donate-button/"> Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />im Kielwasser einer Kontroverse in Großbritannien über den Verkauf von Halal-Fleisch, das Ausbluten [von geschlachteten Tieren] ohne Betäubung bedeutet, und über den Kommentar einer britischen Organisation des Neuen Tierschutzes, VIVA! [Vegetarians International Voice for Animals], dass ''Konsumenten .. ihren Teil .. beitragen (können), indem Sie Orte boykottieren, die fortdauernd Fleisch von unbetäubten Tieren verkaufen'', habe ich zwei Essays geschrieben. <br /><br />Im <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/09/eine-verpasste-gelegenheit.html">ersten Essay</a> stellte ich heraus, dass VIVA!, zusätzlich dazu, auf den islamophobischen Zug aufzuspringen, der von den reaktionären Medien angetrieben wird, eine vermeintlich ''glücklichere'' Form der Tierschlachtung fördert anstatt, wie es der Verein tun sollte, die Idee zu fördern, dass die <span style="font-style:italic;">einzige</span> sinnvolle Konsequenz eines moralischen Bedenkens gegenüber der Tierausbeutung darin besteht, aufzuhören, Tiere zu essen, als Bekleidung oder für andere Zwecke zu verwenden und anzufangen, vegan zu leben. <br /><br />VIVA! antwortete darauf und ich schrieb einen <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/10/vivas-antwort-und-meine.html">zweiten Essay</a>, in dem ich notierte, dass VIVA! zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten unterscheidet und für Vegetarismus als moralisch sinnvolle Wahl wirbt, Veganismus als schwierig und ''abschreckend'' darstellt, vegetarische Kochbücher mit nichtveganen Rezepten verkauft und für vegetarische Restaurants, die Milchprodukte servieren, Werbung macht. <span style="font-style:italic;">Mit einem Wort, VIVA! fördert die fleischlose Variante der Tierausbeutung.</span><br /><br />Tja, nun hat der Verein eine <a href="http://www.viva.org.uk/campaigns/chickens/happy-eggs.htm">Anklage </a>gegen die RSPCA [Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals] veröffentlicht, die Einrichtung, die das <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/01/ein-auerst-irrefuhrendes-etikett-von.html">Freedom-Food-Label</a> [Freiheitsnahrung] sponsert, mit der Behauptung, dass die RSPCA die Dinge nicht ordentlich überwacht und ''Bio-Eier'' nicht wirklich ''Bio'' sind. Aber VIVA! erzählt uns nichts Neues. Von Anfang des Freedom-Food-Projekts an war klar, dass dieses <span style="font-style:italic;">nichts</span> anderes als ein Marketinginstrument zur Bereicherung der RSPCA und der Produzenten von ''Bio-Fleisch'' und anderen ''Bio''-Tierprodukten ist und Freedom-Food-Tiere genauso gequält werden wie die Tiere, deren Leiden und Tod nicht von der RSPCA abgesegnet werden. Nichtsdestotrotz fallen Tierschutzgruppen in den USA, Großbritannien und anderen Ländern übereinander in dem fieberhaften Bemühen, <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/03/partner-in-sachen-ausbeutung.html">Partnerschaften mit institutionellen Ausbeutern</a> herzustellen, die noch mehr ''Bio'-''Label mit sich bringen werden. <br /><br />Zurück zu VIVA! und der RSPCA. Hier haben wir eine Tierausbeutung unterstützende Organisation, die eine andere Organisation der Unterstützung von Tierausbeutung beschuldigt. Ich kann kaum erwarten, dass VIVA! uns ein paar ihrer nicht vegan lebenden Prominenten auftischt, die uns erzählen, dass die RSPCA-Nichtveganer weniger ''mitfühlend'' als die Nichtveganer von VIVA! sind. Vielleicht kann PETA [People for the Ethical Treatment of Animals] einen ''mitfühlenden'' Schlammschlacht-Wettbewerb zwischen leicht bekleideten Nichtveganern von VIVA! und RSPCA sponsern. Alles für die Tiere. <br /><br />Aber hinter jeder Wolke zeigt sich ein Silberstreif am Horizont. Sicher, ''Bio''-Tierprodukte sind nicht wirklich Bio (offenbar sofern sie nicht in einem von VIVA! beworbenen nichtveganen Restaurant serviert werden). Aber <span style="font-style:italic;">Sie </span>können helfen. Direkt rechts neben der Anklage VIVA!s gegen die RSPCA findet sich die Lösung: ''Helfen Sie uns, Tiere zu retten. Machen Sie eine Spende an VIVA!'' und Sie können einen Betrag einsetzen und auf ''Spenden'' klicken. <br /><br />Oh ja, der standardmäßige Refrain der großen Tierschutzgruppen: Die Lage der Tiere ist schlecht, aber wir können sie verbessern. Schicken Sie uns Geld und wir lösen das Problem. Wir ''retten Tiere.''<br /><br />Das ist natürlich ein Hirngespinst. Das Einzige, was Sie retten, indem Sie auf ''Spenden'' klicken, ist der Job der Leute, die für VIVA! arbeiten. Um das Problem der Tierausbeutung zu lösen, gibt es nur einen Weg. Es gibt nur einen Weg, ''Tiere zu retten'': durch die Verschiebung des moralischen Leitbilds weg von Tieren als Wirtschaftsgüter/ Waren, die als Ressourcen des Menschen existieren, hin zu der Anschauung von Tieren als Mitglieder der moralischen Gemeinschaft, als nichtmenschliche Personen. Aber das wird nicht geschehen – kann nicht geschehen –, solange Tiere auf unserem Teller liegen und wir ihre Haut am Körper und an den Füßen tragen. Das Leitbild wird sich niemals ändern ohne eine starke Bewegung des ethischen Veganismus. <br /><br />Sie können also helfen, aber nicht dadurch, irgendjemandem Geld zu schicken. Sie brauchen keine Organisation oder auf ''Spenden'' zu klicken. Die großen Tierschutz-Unternehmen stehen dem Wandel im Weg, sie erleichtern ihn nicht. <br /><br />Sie brauchen nur <span style="font-style:italic;">Ihre</span> Entscheidung, das Richtige zu tun, zu treffen, und anfangen, vegan zu leben<br /><br />In einem können Sie sich sicher sein: Wenn Sie nicht vegan leben, beteiligen Sie sich direkt an Tierausbeutung. Es gibt keinen moralisch schlüssigen Unterschied zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten. Es steckt ebenso viel Leiden in einem Glas Milch oder Stück Käse, serviert in einem von VIVA! unterstützten ''Bio''-Ausbeutungsrestaurant, wie in dem Fleisch, das mit einem ''Bio''-Label verkauft wird. Und alle Tiere, ob für Fleisch oder Milch oder was auch immer genutzt, enden ihr Leben inmitten des Lärms und Elends irgendeines grässlichen Schlachthauses. <br /><br />Wenn Sie nicht vegan leben: fangen Sie damit an. Entgegen den negativen Verlautbarungen von VIVA! und vieler anderer großer Tierschutz-Unternehmen, dass Veganismus schwer oder abschreckend ist, ist es <span style="font-style:italic;">sehr</span> leicht. Und wie schwer auch immer Sie es finden mögen, vegan zu leben, bedenken Sie nur, wie schwer es für die Tiere ist, dass Sie nicht vegan leben. <br /><br />Veganismus ist besser für Ihre Gesundheit und für den Planeten. Und, was das Wichtigste ist, es ist das moralisch Richtige und Gerechte. Ethischer Veganismus ist eine machtvolle Art und Weise, ''Nein'' zu Tierausbeutung zu sagen. <br /><br />Wenn Sie vegan leben, dann klären Sie andere über Veganismus auf. Ihr eigener Veganismus und Ihre Bemühungen in kreativer, gewaltloser Aufklärung über Veganismus sind die wirkungsvollsten Wege, [Tieren] zu helfen.<br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan"><br />Die Welt ist vegan! Wenn Du es willst.</a><br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-50933835548818774412010-09-22T23:50:00.000-07:002011-03-15T01:51:49.000-07:00VIVA!s Antwort und meine Stellungnahmevon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/vivas-reply-and-my-response/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Ich hatte einen <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/09/eine-verpasste-gelegenheit.html">Essay </a>über die in der <span style="font-style:italic;">The Sunday Mail </span>(einer britischen Zeitschrift) berichteten Bemerkungen von ViVA! [Vegetarians International Voice for Animals] gepostet, in denen es um den Verkauf von Fleisch von Tieren, die nach der Halal-Methode geschlachtet wurden, in Großbritannien ging. <br /><br />Eine ''Antwort von VIVA!'' wurde auf <a href="http://www.opposingviews.com/i/a-lost-opportunity-for-vegan-education">Opposing Views </a>gepostet, wo mein Essay nachgedruckt worden war: <blockquote>Gary, vielleicht interessiert es Sie, dass The Daily Mail nicht mit VIVA! gesprochen hat. Sie hat ein Zitat von unserer Website genommen. Rituelle Schlachtung ohne vorausgehende Betäubung ist als grausamer [als andere Schlachtmethoden] erwiesen, aber wir sind gegen alles Schlachten. Natürlich gibt es so etwas wie ''humane Schlachtung'' nicht. <br /><br />Wir versuchen bei jeder Gelegenheit, Veganismus als die ethischste Wahl des Handelns, um Tiere zu schützen, voranzutreiben. Sie müssen allerdings verstehen, dass die Medien ihre eigene Agende haben. Wenn wir mit The Daily Mail gesprochen hätten (wir haben es inzwischen getan), hätten wir uns dabei, Veganismus voranzutreiben, den Mund fusselig reden können. Die drucken, was sie drucken wollen. Bitte bedenken Sie dies, bevor Sie uns oder andere Gruppen in Zukunft kritisieren. Danke. <br /><br />- Justin Kerswell September 21, 2010 11:06AM </blockquote> Ich kann bestätigen, dass diese Antwort tatsächlich die von VIVA! ist. Hier ist meine: <br /><br />Lieber Justin, <br /><br />vielen Dank für Ihre Antwort. Bedauerlicherweise geht sie nicht auf meine Bedenken ein, außer insofern sie sie bekräftigt. <br /><br /><span style="font-weight:bold;">Islamophobie und Halal-Schlachtung</span><br /><br />Wenn wir annehmen (und ich tue es), dass was Sie sagen, der Wahrheit entspricht und <span style="font-style:italic;">The Sunday Mail</span> nicht mit VIVA! gesprochen, sondern das Zitat von der Website des Vereins genommen hat, dann ist die Sache tatsächlich schwerwiegender, insofern die VIVA! zugeschriebenen fremdenfeindlichen Bemerkungen nicht als irgendeine aus dem Kontext gerissene Äußerung beschrieben werden können, sondern vielmehr ein wohl überlegtes, die Politik des Vereins repräsentierendes Statement. Im Licht der grassierenden Islamophobie in Großbritannien (und überall sonst) wäre es vielleicht eine gute Idee, dieses Statement von Ihrer Website zu entfernen. Es hilft nichts zu sagen, dass VIVA! Multikulturalität unterstützt, wenn der Verein Bemerkungen wie diese macht, insbesondere angesichts dessen, dass wir beide wissen, dass Tiere, die betäubt werden, oft, wenn nicht sogar üblicherweise nicht richtig betäubt werden. Deshalb ist mir schleierhaft, warum Sie es für irgend sinnvoll erachten, einen Unterschied zwischen Halal-Schlachtung und konventioneller Schlachtung zu machen. <br /><br />Die VIVA! zugeschriebene Feststellung, von der Sie sich nicht distanzieren: ''Konsumenten können ihren Teil .. beitragen, indem sie Orte boykottieren, die fortdauernd Fleisch von unbetäubten Tieren verkaufen'' sendet überdies eine ausdrückliche, klare Botschaft, dass das Problem Halal- (oder Koscher-)Schlachtung ist und die Lösung darin besteht, Fleisch von unbetäubten Tieren zu boykottieren. Eine sehr viel bessere Aussage wäre gewesen: ''Konsumenten, die dieses Problem kümmert, sollten überlegen, ob sie überhaupt irgendwelche Tierprodukte konsumieren sollten, weil alle Tierprodukte das Resultat des Quälens und nicht zu rechtfertigenden Tötens von Tieren sind.'' Wie ich sagte, hat VIVA! eine Gelegenheit versäumt, hier aufzuklären. Um es noch einmal zu sagen, angesichts der Tatsache, dass Tiere, die betäubt werden, oft nicht betäubt sind, ist die von Ihnen gemachte Unterscheidung ihren eigenen Bedingungen gemäß unhaltbar und nicht nur in Bezug auf den größeren Kontext, dass das Problem die Nutzung von Tieren ist und nicht eine bestimmte Art der Behandlung oder Ausbeutung von Tieren durch eine bestimmte Gruppe von Menschen. <br /><br /><span style="font-weight:bold;">VIVA! und Veganismus</span><br /><br />Ihre Aussage, dass ''wir.. bei jeder Gelegenheit (versuchen), Veganismus als die ethischste Wahl des Handelns, um Tiere zu schützen, voranzutreiben'', ist schlicht nicht zutreffend. <br /><br />Fakt ist, dass VIVA! aktiv für Vegetarismus als moralisch schlüssige Alternative dazu, ein Allesesser zu sein, auf seinen Websites Werbung macht (der Verein hat Filialen in mehreren Ländern), und Veganismus als etwas Optionales darstellt, dass Menschen tun können, wenn sie weiter gehen wollen. In dem Maß, in welchem VIVA! Fleisch von anderen Tierprodukten unterscheidet, hält der Verein die Vorstellung am Leben, dass es einen moralisch schlüssigen Unterschied gibt, und wir wissen beide, dass dies Unsinn ist. Milch und Eier sind für ebenso viel, wenn nicht mehr Leiden verantwortlich, und alle Tierprodukte, egal, wie sie produziert werden, sind das Ergebnis des Tötens von Tieren. Vegetarismus anstelle von Veganismus zu fördern ist logisch nichts Anderes als das Essen von Fleisch von gescheckten Kühen anstelle von braunen Kühen zu fördern. Die von VIVA! angeführte Begründung ist genau die gleiche, die zur Unterstützung von Kampagnen wie die gegen das Essen von Kalbfleisch bemüht wird. Es gibt keinen Unterschied zwischen Kalbfleisch und anderem Tierfleisch oder zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten. <br /><br />Die britische VIVA!-Website verkauft Kochbücher, die Rezepte mit Tierprodukten enthalten, und macht Werbung für Restaurants, die Tierprodukte servieren. Wie können Sie angesichts dessen sagen, dass Sie ''bei jeder Gelegenheit Veganismus vorantreiben'? Das ist eine rhetorische Frage. Indem Sie diese Bücher und Unternehmen fördern, richten Sie eine klare Aussage an die Öffentlichkeit: dass es einen Unterschied zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten gibt. <br /><br />Nicht nur befördert VIVA! die Vorstellung,dass Vegetarismus eine sinnvolle Alternative dazu, ein Allesesser zu sein, darstellt, der Verein hält zudem den Unfug aufrecht, dass vegan zu leben schwierig oder ''abschreckend'' (ein von VIVA! auf seiner Facebook-Seite gebrauchter Ausdruck) und Vegetarismus eine Art Einsteg [in den Veganismus] sei. Derlei leistet nichts anderes, als die Propaganda zu verstärken, dass Veganismus eine extreme Position sei, die nur von Übermenschen erreicht werden könne. Es ist genau diese Einstellung, durch welche die Öffentlichkeit von Veganismus abgeschreckt wird und die zu der großen Zahl von ''Tierschutzleuten'' beiträgt, die nie begonnen haben, vegan zu leben. Wenn für uns feststeht, dass Veganismus die moralische Grundlinie ist, dann sollten wir das auch feststellen, und jene, die [noch] nicht bereit sind, vegan zu leben, werden welchen Zwischenschritt auch immer machen, aber zumindest ist die Botschaft klar. <br /><br />Wenn VIVA! wirklich Veganismus fördert, warum macht der Verein dann auf seiner Website Aussagen wie diese: ''VIVA! lehnt jegliches Schlachten ab und wir fördern Vegetarismus als den einzigen wahrhaft wirkungsvollen Weg, das Leiden von Tieren zu verhindern''? Wir werden das Leiden nicht dadurch abstellen, dass wir lediglich Vegetarier werden. Wenn Veganismus wirklich auf Ihrer Agenda steht und nicht nur eine optionale (und ''abschreckende'') Änderung des Lifestyles ist, warum dann machen Sie solche Aussagen, die die Leute nur verwirren? So, wie die Dinge stehen, würde jeder Leser von VIVA!s Website diese mit der Vorstellung verlassen, dass Vegetarismus eine einwandfreie moralische Position ist; dass Fleisch ''schlimmer'' als Milch ist und Veganismus eine Option – und eine schwierige und ''abschreckende'' zumal –, aber keine moralische Grundlinie. Wie viele von VIVA!s Mitgliedern sind Stammkunden von Restaurants, für die Sie Werbung machen, und konsumieren dort Milch und Käse? Wie viele kaufen VIVA!s nicht-vegane Kochbücher und kochen Gerichte, die Tierprodukte enthalten?<br /><br />Jene, die wirklich die Abschaffung der Tierausbeutung anstreben, sollten damit aufhören, sich an der ''Veganismus ist ja sooooo schwierig''-Propaganda zu beteiligen und die Idee von Vegetarismus (oder anderer Einzelthema-Kampagnen) als ''Einstieg'' in den Veganismus verwerfen. (Um mehr zu diesem Thema zu erfahren, hören Sie meinen <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/vegetarismus-als-ein-einstieg-in-den.html">Kommentar</a> und lesen Sie meine Essays <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/einige-bemerkungen-zu-vegetarismus.html">Einige Bemerkungen zu Vegetarismus als ''Einstieg'' in den Veganismus</a>, <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/03/einstiegsargumente.html">''Einstiegsargumente'</a>' und <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/pdf/the-vegan-2010spring.pdf">''Vegetarianism First?''</a> [Zuerst Vegetarismus?]; letzterer wurde in <a href="http://www.vegansociety.com/about/publications/vegan-magazine/">The Vegan </a>veröffentlicht.) <br /><br />Zuletzt: Ihre Website betont Masssentierhaltung als das Problem – als ob dieses darin bestünde, <span style="font-style:italic;">wie </span>Tierprodukte gemacht werden, und nicht, <span style="font-style:italic;">dass </span>sie überhaupt gemacht werden. Dies trägt zur Verwirrung der Öffentlichkeit bei und verstärkt die Vorstellung, dass das Problem die Behandlung, nicht die Nutzung von Tieren ist. <br /><br /><span style="font-weight:bold;">Mein Ersuchen an VIVA!</span><br /><br />1. Mit einem Wort, ich bleibe besorgt darüber, dass Ihre Kommentare über Halal-Schlachtung, insbesondere im gegenwärtigen [politischen] Klima, islamophobisch sind, und ich ersuche Sie, auf Ihrer Website klarzustellen, dass nicht Halal-Schlachtung das Problem ist, sondern <span style="font-style:italic;">jegliche</span> Nutzung von Tieren. Ich ersuche Sie, alle Tierausbeutung in ein Boot zu setzen und nicht ein separates Boot für Muslime (oder Juden) zu konstruieren. <br /><br />2. Wenn Veganismus Ihre wirkliche Agenda ist, ersuche ich Sie, damit hervorzutreten und es zu sagen und aufzuhören, das Hirngespinst aufrechtzuerhalten, dass Fleisch in irgendeiner Weise ''schlimmer'' als Milch oder andere Tierprodukte ist. <br /><br />3. Ich ersuche VIVA!, damit aufzuhören, Veganismus als etwas Schwieriges oder Abschreckendes darzustellen. Das ist es nämlich nicht. Tatsächlich ist es, vegan zu leben, ziemlich leicht und heutzutage kann man zu fast allen Nahrungsmitteln tierlicher Herkunft, die man mag, vegane Alternativen bekommen. Wie wäre es mit einer ''Veganismus ist leicht''-Kampagne von VIVA!?<br /><br />Um es zu wiederholen: Wenn Sie Veganismus zur eindeutigen moralischen Grundlinie machen, mögen jene, die über dieses Problem [der Tierausbeutung] besorgt sind, wählen, weniger zu tun [als vegan zu leben], aber sie könnten zumindest nicht auf VIVA! verweisen und einigermaßen zutreffend behaupten, dass Sie einen Stempel der Gutheißung auf die Wahl, weiterhin ''weniger schlimme'' Tierprodukte zu konsumieren, drücken. <br /><br />4. Ich bitte VIVA! darum, aufzuhören, Kochbücher zu verkaufen, die den Gebrauch von Tierprodukten fördern, und für Restaurants Werbung zu machen, die Tierprodukte servieren. <br /><br />Vielen Dank. <br />Gary<br /><br />Gary L. Francione<br />Professor, Rutgers University <br /><br />***********<br />Nachtrag vom 26. September 2010<br /><br />In einer zusätzlichen, auf<a href="http://www.opposingviews.com/i/a-lost-opportunity-for-vegan-education"> Opposing Views</a> geposteten Antwort stellt VIVA! fest: <blockquote>In jedem Fall definieren wir vegetarisch als vegan ´– insoweit als wir für Veganismus als ethischste aller Ernährungsformen eintreten, aber wir erkennen an, dass Menschen dorthin in ihrer jeweils eigenen Gangart gelangen.</blockquote> Diese Behauptung ist faktisch inkorrekt. VIVA!s Materialien und Website unterscheiden kontinuierlich und konsequent zwischen ''vegetarisch'' und ''vegan''. Der Verein definiert ''vegetarisch'' nicht als ''vegan''. <br /><br />Überdies bedarf es, wenn VIVA! für Veganismus eintreten will, keiner sprachlichen Konfusion – verwenden Sie einfach ''vegan''. <br /><br />Und wie ich oben bereits feststellte, können wir anerkennen, dass die Menschen ''in ihrer jeweils eigenen Gangart (dorthin) gelangen'', ohne das Zugeständnis zu machen, dass das ''Dort'' irgendetwas Geringeres als Veganismus ist. Gegenwärtig sendet VIVA! die Botschaft, dass es eine moralisch schlüssige Unterscheidung zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten gibt. Es gibt keine. <br /><br />Abschließend sehe ich, dass VIVA! nach heutigem Stand immer noch Kochbücher mit nichtveganen Rezepten verkauft und für Restaurants, die nichtveganes Essen servieren, Werbung macht. Das spricht Bande.vegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-14328277651308752112010-09-19T22:06:00.000-07:002011-03-08T23:16:27.810-08:00Eine verpasste Gelegenheitvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/a-lost-opportunity/">Blog </a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Es macht mich immer traurig, wenn eine [Tiere betreffende] Streitfrage in den Nachrichten kommt und Anwälte der Tiere die Chance verpassen, die Öffentlichkeit über Veganismus aufzuklären, weil sie stattdessen lieber auf den Zug des Neuen Tierschutzes aufspringen und den Menschen ein besseres Gewissen bei der Ausbeutung von Tieren geben. <br /><br />Die britische Zeitung <span style="font-style:italic;">The Mail on Sunday</span> brachte heute eine <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3597/story.pdf">Story</a>, in der sie berichtete, dass ein großer Teil des in Großbritannien servierten Fleisches <span style="font-style:italic;">halal </span>ist – das Tier wurde dem islamischen Gesetz gemäß geschlachtet. Halal ist das Gleiche wie das jüdische Schlachtritual <span style="font-style:italic;">Kaschnut</span> [jüdische Speisegesetze] und bedeutet, dass ein tiefer Schnitt in den Hals des Tieres gemacht wird, der die Halsschlagader auf beiden Seiten durchtrennt, aber das Rückenmark intakt lässt [Schächten]. So geschlachtete Tiere werden nicht betäubt, und Halal- und Koscher-Schlachtung wird als grausamer kritisiert, als eine, die mehr Schmerzen und Leiden verursacht, als die Schlachtmethode mit Betäubung, die das Tier bewusstlos machen soll, bevor die eigentliche Tötung erfolgt. <br /><br />Viele Menschen in Großbritannien sind aufgebracht ob des Gedankens, dass das Fleisch, das sie essen, von Tieren stammt, die nicht ''human'' getötet wurden.<br /> <br />Ich würde behaupten, dass <span style="font-style:italic;">kein </span>Tier, von irgendjemandem in Großbritannien oder irgendwo sonst auf der Welt konsumiert, in einer Weise behandelt und getötet worden ist, die ''human'' genannt werden könnte, ohne das Wort in obszön missbräuchlicher Weise zu verwenden. <br /><br />Die Story lieferte Anwälten der Tiere also die Gelegenheit, der besorgten Öffentlichkeit zu erklären, dass es so etwas wie ''human'' produziertes Fleisch nicht gibt, dass <span style="font-style:italic;">alles</span> Fleisch – und<span style="font-style:italic;"> alle </span>Tierprodukte – von Tieren stammen, die selbst unter den besten Bedingungen gequält worden sind. Und wir können das Töten von Tieren unter keinen Umständen rechtfertigen, wenn die einzige Rechtfertigung, die wir haben, ist, dass sie gut schmecken. <br /><br />Haben die Anwälte der Tiere von dieser Gelegenheit Gebrauch gemacht?<br /><br />Mitnichten. <br /><br />Stattdessen beschrieben sie das Problem als eines, bei dem es um eine Prakitk einer bestimmten Religion geht. Zum Beispiel wird <a href="http://www.viva.org.uk/">VIVA!</a> in dem Artikel wie folgt zitiert: <blockquote>Andere Praktiken, die aus religiösen Gründen ausgeübt werden mögen, wie Polygamie oder das Steinigen von Ehebrecherinnen, sind im Vereinigten Königreich nicht erlaubt. <br /><br />Die Freiheit der Religion hat keinen Vorrang vor anderen moralischen Erwägungen, und das Leiden, das diese Form der Schlachtung verursacht, ist so gravierend, dass es uns nicht gestattet, nichts dagegen zu unternehmen. Konsumenten können ihren Teil dazu beitragen, indem sie Orte boykottieren, die fortdauernd Fleisch von unbetäubten Tieren verkaufen.</blockquote> Ich finde es furchtbar traurig, dass VIVA! entschieden hat, dieses Problem als das einer muslimischen Prakitk darzustellen, die Art und Weise betreffend, <span style="font-style:italic;">wie</span> Tiere geschlachtet werden, nicht, <span style="font-style:italic;">dass</span> sie überhaupt geschlachtet werden. Leider haben Muslime kein Monopol darauf, Tiere zu misshandeln, und VIVA!s Kommentare ermutigen Islamophobie, die in den USA und Großbritannien bereits grassiert. Und wie bereits erwähnt, verwenden Juden eine gleichartige Schlachtmethode, und das Schlachten mit Betäubung, von dem jeder denkt, es sei so viel besser als was Muslime und Juden praktizieren, ist gleichfalls wirklich grässlich. <br /><br />Es ist nichts als ein bloßes Hirngespinst, zu glauben, es gebe irgendeinen bedeutsamen Unterschied zwischen Halal-Fleisch und ''humanem'' Fleisch . <span style="font-style:italic;">Alles dies schließt Qualen und Tod ein.</span> Es ist schlicht unehrlich, die Vorstellung zu verewigen, dass wir gleichzeitig Tiere als Mitglieder der moralischen Gemeinschaft betrachten und fortfahren können, sie und aus ihnen gemachte Produkte zu essen. <br /><br />Jeder, der Tiere konsumiert, sitzt, fürchte ich, gewissermaßen im selben Boot. Es gibt kein speziell für Muslime oder Juden konstruiertes Boot. Indem wir halal oder kashrut kritisieren, tun wir so, als ob es einen moralisch bedeutsamen Unterschied [zwischen diesem und anderem Fleisch] gibt und als ob jene, die Fleisch von betäubten Tieren essen, moralisch überlegen seien, weil sie sich mehr um Tierschutz sorgen. Wir beteiligen uns wider einmal an der Lieblingsbeschäftigung des Neuen Tierschutzes, Menschen zu einem guten Gewissen bei der Ausbeutung von Tieren zu verhelfen, solange es ''human'' und mit Rücksicht auf den ''Tierschutz'' geschieht. <br /><br />Ich sollte erwähnen, dass viel von dem in den USA, besonders im Nordosten, verkauften Fleisch aus koscherer Schlachtung stammt; das gleiche Problem existiert also auch auf dieser Seite des Atlantik. <br /><br />In jedem Fall besteht die Lösung nicht darin, dass Sie Fleisch von betäubten Tieren kaufen oder Orte boykottieren, die Halal- oder koscheres Fleisch verkaufen.<br /> <br />Die Lösung ist, dass Sie sich fragen: Wenn mich das Problem kümmert, wenn ich Tierquälerei und unnötiges Töten ablehne, warum esse ich dann <span style="font-style:italic;">irgendwelches</span> Fleisch oder <span style="font-style:italic;">irgendwelche</span> Tierprodukte?<br /><br />Die Antwort darauf ist, dass Sie entweder einräumen, sich nicht wirklich darum zu scheren, oder anfangen, ernsthaft daran zu denken, vegan zu leben. <br /><br />Es ist eine Schande, dass Gruppen wie VIVA! darauf beharren, dass Veganismus etwas für den Durchschnittsmenschen zu Abschreckendes sei, um es verstehen zu können. Das ist es keineswegs, und diese gängelnde Haltung wird zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung und fördert die Darstellung von Veganismus als ''extrem''. <br /><br /><span style="font-style:italic;">Was </span>schwer zu verstehen ist: wie eine soziale Bewegung, die Tierausbeutung vorgeblich ablehnt, sich weigern kann, für Veganismus als moralische Grundlinie einzutreten, und sich stattdessen damit begnügt, ''Bio-Fleisch'', ''Bio-Milch'' und ''Bio-Eier'' als Produkte, die solchen aus Massentierhaltung vorzuziehen sind, zu bewerben oder die Vorstellung zu verewigen, es gebe einen bedeutungsvollen moralischen Unterschied zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten. <br /><br />Wenn Sie nicht vegan leben: Fangen Sie damit an. Es ist sehr leicht, besser für die Gesundheit und für den Planeten. Und was das Wichtigste ist, es ist das moralisch Richtige und Gerechte. <br /><br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan">Die Welt ist vegan! Wenn Du es willst.</a><br /> <br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-58749331547478194532010-09-17T23:04:00.000-07:002011-03-08T00:30:51.143-08:00Wichtige Bekanntmachung: Kleiner-Fisch-aus-Großzucht-freier Freitagvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/important-announcement-no-factory-farmed-small-fish-friday/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />der heutige Tag markiert den Beginn einer neuen und wichtigen Kampagne für die Tiere:<br /> <br /><span style="font-weight:bold;">Kleiner-Fisch-aus-Großzucht-freier Freitag</span><br /><br />Das Ziel der Kampagne ist es, die Menschen dazu zu ermuntern, freitags keinen Fisch aus Massentierhaltung zu essen und statt dessen andere Tierprodukte zu konsumieren, zu dem Zweck, öffentliches Bewusstsein für das Elend kleiner Fische in Massentierhaltung zu wecken. <br /><br /><span style="font-weight:bold;">Warum Fisch?</span><br /><br />Obwohl es zutrifft, dass alle Tiere leiden und das Leiden jedes Tieres ihr oder sein Leiden und etwas ist, das er oder sie nicht erleben will, und obwohl wir nicht ohne moralische Fragwürdigkeit das Leiden eines Tieres über das eines anderen stellen können, haben wir uns entschieden, uns nur auf Fische zu konzentrieren und das Nichtessen von Fischen aus Großzuchtanlagen und nicht Veganismus anzuregen. <br /><br />Unsere Begründung ist einfach: Die Öffentlichkeit ist nicht intelligent genug oder emotional hinreichend darauf vorbereitet, si+ch der Tatsache zu stellen, dass alle empfindungsfähigen Wesen – nun ja.. empfindungsfähig sind. Das heißt, alle empfindungsfähigen Wesen wollen vermöge ihrer Empfindungsfähigkeit Schmerz, Leiden, Elend und andere negative Zustände nicht erfahren. Obwohl also alle empfindungsfähigen Wesen in diesem Sinne moralisch ununterscheidbar sind, haben wir beschlossen, eine zugegebenermaßen unhaltbare Unterscheidung zwischen Fisch und anderen Tieren zu treffen, weil wir die Öffentlichkeit langsam und schrittweise [zu obiger Erkenntnis] hinführen müssen. Die Wahrheit könnte sie schockieren und ihre kognitiven Fähigkeiten übermannen, so dass wir befanden, dass es besser sei, so zu tun, als sei das Essen von Fischen moralisch etwas anderes als das Essen von anderen [Tieren ] oder als die Verwendung von Tierprodukten als Bekleidung oder für andere Zwecke. <br /><br />Diese wegweisende, sich auf kleine Fische aus Großzuchten konzentrierende Kampagne ist fürwahr eine '<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/einige-bemerkungen-zu-vegetarismus.html">'Einstiegskampagne</a>'', Teil einer Gesamtstrategie, darauf angelegt, eines Tages für Veganismus als moralischer Grundlinie zu werben. Basierend auf den gegebenen Umständen, werden wir dies von heute an gerechnet in etwa vierhundert Jahren tun, aber wir werden selbst dann sehr schonend dabei vorgehen müssen. Gegenwärtig planen wir ''Kleiner-Fisch-aus-Großzucht-freier Donnerstag'' irgendwann im Jahr 2020. Eine Revolution beginnt mit dem ersten Schritt. <br /><br />Die Menschen werden nicht über Nacht zu Veganern, wissen Sie. Und wir tun alles nur Mögliche, um zu verhindern, dass mehr Menschen anfangen, vegan zu leben, indem wir Veganismus fortwährend als schwierig darstellen und sorgfältig darauf achten, für ihn nicht als Prinzip einer moralischen Grundlinie Werbung zu machen. Wir müssen praktisch denken, nicht bloß ideologisch. <br /><br />Wir müssen bedenken, dass viele von uns jahrelang nicht vegan lebten, weil Tierschutzgruppen, in denen wir uns engagierten, uns erzählten, dass verschiedene Tierprodukte zu essen moralisch vertretbar sei. Es ist wichtig, dass Fehler immer aufs Neue wiederholt werden, sonst wären alle unsere Fehler umsonst gemacht. Anstatt zuzugeben, dass es keinen schlüssigen moralischen Unterschied zwischen Fleisch und Milch oder anderen Tierprodukten gibt, müssen wir weiterhin das Hirngespinst aufrecht erhalten, dass Vegetarismus eine moralisch vertretbare Position ist. Es wäre falsch, die Position zu befördern, dass alle Nutzung von Tieren nicht zu rechtfertigen und Veganismus die moralische Grundlinie ist, und dadurch den Menschen etwas Anzustrebendes vorzugeben, unabhängig davon, wo sie zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen und ob sie bereit sind, ab sofort vegan zu leben, oder nicht. Stattdessen müssen wir sagen, dass Veganismus unterschreitende Normen völlig in Ordnung sind, um die Menschen sich gut fühlen zu lassen. Wir müssen unseren Stempel der Billigung auf das Konsumieren diverser Tierprodukte drücken. <br /><br />Obwohl wir Angelegenheiten grundlegender Menschenrechte als Fragen behandeln, die eine moralisch richtige und falsche Antwort haben (niemand sagt jemals, dass der moralische Status von Sklaverei, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch Meinungssache sei), müssen wir stets vorgeben, dass es sich bei Fragen der Tierethik schlicht um eine Sache der Wahl des Lifestyles oder der Vorliebe oder um reine Ansichtssache handele, moralisch nicht erheblicher als die Frage, wohin man in Urlaub fährt oder welche Art Musik man mag. Wir müssen ''Flexitarismus'' bejahen, sonst erscheinen wir zu rigide und riskieren, dass die Leute denken, wir seien <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/01/oh-mein-gott-diese-veganer.html">''fanatisch''</a>. Es ist wichtig, Veganismus niemals als moralische Grundlinie darzustellen, als das, wozu wir Tieren gegenüber moralisch verpflichtet sind; es ist wichtig, niemals ehrlich zu sein und von vornherein zu sagen, dass wir das Konsumieren<span style="font-style:italic;"> keines</span> Tierproduktes rechtfertigen können. Menschen verdienen Gerechtigkeit, Tiere nur Barmherzigkeit oder Mitgefühl. <br /><span style="font-weight:bold;"><br />Warum kleiner Fisch?</span><br /><br />Gute Frage! Wir haben uns für kleine Fische entschieden, weil die meisten Menschen Fische nicht niedlich finden und wir dachten, dass sie kleine Fische vielleicht niedlicher als große finden. Und als Anwälte der Tiere sind wir uns des alten Sprichworts ''Niedlich verkauft sich'' wohlbewusst. Wenn man darüber nachdenkt, die meisten Einzelthema-Kampagnen konzentrieren sich auf Tiere, die wir Menschen anziehend finden, ob Babyrobben oder Elefanten, Delfine, Welpen, Kälber, Wölfe usw. Wir haben nicht einmal Tierschutzkampagnen, die sich um Schweine drehen, anlaufen lassen, bevor <span style="font-style:italic;">[Schweinchen] Babe</span> herauskam und Schweine und anderen Nutztiere mit Niedlichkeit punkteten. <br /><br />Obgleich es keinen moralisch erheblichen Unterschied zwischen einem großen Fisch und einem kleinen Fisch gibt (oder zwischen einem Fisch und einer Kuh usw.), haben wir nach reiflicher Überlegung befunden, dass die Öffentlichkeit einfach noch nicht reif für die Vorstellung ist, dass wir überhaupt keinen Fisch essen sollten (oder irgendwelche Tierprodukte), also haben wir uns dafür entschieden, die Sache schonend anzugehen und die Aufmerksamkeit der Leute nur auf kleine, niedliche Fische zu lenken. Und nach <span style="font-style:italic;">Finding Nemo [Findet Nemo]</span> finden mehr Menschen kleine Fische niedlich. Wir müssen die Menschen da abholen, wo sie stehen. <br /><br />Bedenken Sie, wir müssen dies Schritt für Schritt tun. Veganismus ist extrem schwierig. Die großen Tierschutzgruppen sagen es wieder und wieder, also muss es wahr sein, und wir sollten nicht widersprechen. Wie könnten wir nur denken, dass die Menschen alle die herrlichen veganen Speisen, die derzeit erhältlich sind, absolut lecker finden? Wie könnten wir erwarten, dass sie Moral ernst nehmen?<br /><span style="font-weight:bold;"><br />Warum kleiner Fisch aus Großzucht?</span><br /><br />Das ist leicht erklärt. Es hat drei Gründe: <br /><br />Erstens hat Peter Singer, der Vater der Bewegung, klargestellt, dass Tiere kognitiv nicht so komplex wie wir Menschen sind und infolgedessen kein Interesse am Weiterleben haben. <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/03/peter-singer-und-die.html">Tiere verstehen nicht, dass sie ein Leben zu haben, und ihr Leben spielt moralisch eine geringere Rolle.</a> Es kümmert sie nicht, <span style="font-style:italic;">dass</span> wir sie nutzen und essen; es kümmert sie lediglich,<span style="font-style:italic;"> wie</span> wir sie nutzen. Für sie spielt es eine Rolle, nicht zu sehr zu leiden und relativ schmerzlos getötet zu werden, nicht aber, am Leben zu bleiben. <br /><br />Nun stehen laut Tierschützern Fische ziemlich weit unten auf der Skala geistiger Fähigkeiten und bekommen folglich nicht viele Punkte auf der ''Wie-nahe-ist-ihr-Selbst-Bewusstsein-dem-eines-normalen-menschlichen-Erwachsenen''-Skala. Demnach ist das Problem an sich nicht, sie zu essen; das Problem ist, ihnen Leiden zu verursachen. Wir können uns den <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/02/tdlicher-luxus.html">''Luxus''</a>, Fisch zu essen, leisten, wenn die Fische ''human''gezüchtet und getötet wurden. <br /><br />Zweitens sind durch das Konzentrieren auf kleine Fische aus Großzuchten alle möglichen bedeutungslosen ''Siege''garantiert, die Menschen sich beim Konsumieren von kleinem ''Bio-Fisch'' wohler fühlen lassen. Wir bemühen uns, <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3443/slaughterhouse-designer.pdf">PETA-Preisträgerin Temple Grandin</a> zu überreden, neue Einrichtungen zum Schlachten von Fischen zu konstruieren, und <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3443/praise.pdf">PETA-Preisträger Whole Foods</a> verkauft massenhaft Fischleichen und stellt Hinweisschilder auf, dass sie ''wild gefangen'' wurden. So wendet sich das Blatt bereits für Fische! Schon ein Sieg! Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis all die großen Tierschutzkörperschaften ein <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/03/partner-in-sachen-ausbeutung.html">''Toter Bio-Fisch''</a>-Label auf Fischleichen geklatscht haben. Diese Label werden dazu führen, dass mehr Geld in die Taschen jener Körperschaften fließt. Denken Sie nur daran, wie viel ''Bio-Fisch'' leisten wird, den Tieren zu helfen!<br /><br />Drittens glauben wir, um es zu wiederholen, dass die Öffentlichkeit nicht reif dafür ist, mit der Vorstellung umzugehen, überhaupt keine kleinen Fische zu essen. Wir regen lediglich an, dass sie keinen kleinen Fische aus Großzuchten essen. Der Öffentlichkeit fehlt die Intelligenz, über die wir verfügen. Wir mögen denken, dass die Argumente zugunsten von Veganismus ziemlich einfach zu verstehen sind, aber es lässt sich gar nicht ermessen, was für Schwachköpfe die meisten Menschen sind. <br /><br />Uns ist bewusst, dass es einige Anwälte der Tiere gibt, die diese Kampagne kritisieren und vorschlagen werden, dass wir die Öffentlichkeit über Veganismus aufklären sollten; dass wir das Leitbild verändern sollten dadurch, die Diskussion weg von der Behandlung [von Tieren] hin zu ihrem Genutztwerden zu bewegen. Diese Kritiker sind schlicht elitäre Spalter, die nicht zur Kenntnis nehmen, wie unglaublich dämlich die Öffentlichkeit ist. Diese Kritiker begreifen nicht, dass begründeter Widerspruch spaltet. Sie begreifen nicht, wie wegweisend diese Kampagne ist. Erst im April dieses Jahres hat <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/09/rette-einen-seehund-iss-nicht.html">HSUS eine Kampagne angekündigt, süße Robben durch das Boykottieren von kanadischen Meeresfrüchten und das Essen von Fischen, die in anderen Ländern gefangen und vermarktet werden, zu retten.</a> Und HSUS hat nicht einmal einen Unterschied zwischen kleinen und großen Fischen gemacht! Unsere Kampagne geht da viel, viel weiter, zumindest freitags. Obschon wir uns nicht dafür aussprechen, alle kanadischen Meeresfrüchte zu boykottieren, treten wir für einen Boykott der kleinen Fische aller Länder an Freitagen ein. Wir fordern HSUS in aller Form dazu auf, ihre Kampagne dahingehend zu ändern, kleine Fische aus Kanada <span style="font-style:italic;">und </span>kleine Fische aus allen anderen Ländern zu boykottieren, aber nur freitags, weil wir nicht zu radikal sein wollen. <br /><br />Obwohl es wahr ist, dass viele Menschen einfach Steak, Eier und Eis anstelle von Fisch oder vielleicht ''wild gefangenen'' Fisch von einem ''Bio-Fisch''-Händler essen werden, müssen wir <span style="font-style:italic;">jetzt</span> etwas tun, um Tieren zu helfen, und dies ist das Beste, was wir ausknobeln konnten. <br /><br />Abschließend denken wir, dass diese Kampagne wirklich Anklang finden wird, weil die Leute sehr wenig im Sinne einer tatsächlichen Änderung tun müssen. Wir zeigen ihnen, wie sie ''Anwälte der Tierrechte'' sein können einfach dadurch, kleine Fische aus Großzuchten an Freitagen aufzugeben. Sie werden sich dabei so gut vorkommen, dass sie sich hinsetzen und einen Scheck an eine der großen Tierschutzorganisationen schicken werden. Noch ein Sieg! Und in einem Jahrzehnt bringen wir sie dazu, ihr Bemühen darauf zu richten, an Donnerstagen keine kleinen Fische aus Großzuchten zu essen. Und in einem weiteren Jahrzehnt haben wir sie soweit, mittwochs keinen zu essen. Und so weiter. Und dann werden wir uns auf mittelgroßen Fisch aus Großzucht konzentrieren. Und die Öffentlichkeit wird es niemals voraussehen. Wir sind ja so schlau! <br /><br />Also, für die Tiere, bitte unterstützen Sie unsere innovative Kampagne, der geistig und emotional minderbemittelten Öffentlichkeit die moralische Wahrheit verstehen zu helfen, die nur eine Handvoll von uns zu verstehen vermag. Ja, wir wissen, dass die wahrhaft Elitären und Spalter unter Ihnen an Veganismus als Prinzip einer moralischen Grundlinie festhalten wollen. Und dazu sagen wir: <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/09/ingrid-newkirk-zum-prinzipientreuen.html">''Scheiß aufs Prinzip.''</a><br /><br />*****<br /><br />Ich kann, offen gesagt, das Denken von Menschen nicht verstehen, die für so etwas wie ''Fleischfreier Montag'' eintreten. Solche Kampagnen machen Unterschiede, wo keine sind, ermutigen allgemein dazu, Tierprodukte zu konsumieren und gehen davon aus, dass die Öffentlichkeit unfähig ist, eine simple Idee zu verstehen. Hören Sie einige Gedanken zum Reden mit Nichtveganern über Veganismus in meinen kürzlichen <a href="http://www.abolitionistapproach.com/commentary-19-talking-with-non-vegans-about-veganism-five-principles/">Kommentar</a> zu diesem Thema. <br /><br />Anwälte der Tiere, die Tierausbeutung insgesamt wirklich ablehnen, sollten nicht Vegetarismus (oder irgendetwas, das weniger als Veganismus ist) als Sprungbrett zum Veganismus anregen. Erstens kennen wir alle viele Menschen, die seit Jahrzehnten Vegetarier sind und niemals Veganer geworden sind, daher ist es empirisch keinesfalls klar, dass Vegetarismus irgendeine Art Übergangsstadium ist. Zweitens tendieren Vegetarier dazu, mehr Milchprodukte und Eier zu konsumieren [mehr, als sie konsumierten, bevor sie auf Fleisch verzichteten]. Diese anderen Tierprodukte verursachen ebenso viel, wenn nicht mehr Tierleid und Tod. Demnach ist hinsichtlich des Ausmaßes von Tierleid eine vegetarische Ernährungsweise mit viel Mich, Eiern usw. möglicherweise nicht besser. <br /><br />Das Argument, dass die Öffentlichkeit Veganismus schwierig findet, ist eine selbsterfüllende Prophezeiung: die großen Tierschutzorganisationen sind hier die Hauptschuldigen, indem sie die Vorstellung, Veganismus erfordere heroische Opferbereitschaft und Willenskraft, permanent bekräftigen. Aber selbst wenn die Öffentlichkeit Veganismus schwierig findet, heißt das nicht, dass sich unsere Botschaft ändern sollte. Wir leben in einer Welt, in der es immer noch viel Rassismus gibt; Menschen finden es schwierig, aufzuhören, Entscheidungen darüber, wer in die moralische Gemeinschaft einzuschließen ist, auf der Basis der Hautfarbe zu treffen. Bedeutet dies, dass wir aufhören sollten, die Botschaft zu befördern, dass aller Rassismus moralisch nicht zu rechtfertigen ist? Natürlich nicht. <br /><br />Wir sollten es stets glasklar machen: Wir können den Konsum oder Gebrauch <span style="font-style:italic;">jedweder</span> Tierprodukte nicht rechtfertigen. Wenn jemand entscheidet, nicht den ganzen Weg zu gehen oder zumindest am Anfang nicht, lassen Sie dies seine oder ihre Wahl sein und nicht das Resultat eines von uns auf irgendetwas, das nicht Veganismus ist, gedrückten Stempels der Billigung. Wir würden dies niemals in Fragen grundlegender Menschenrechte tun; die Tatsache, dass wir es im Zusammenhang mit Tieren tun, ist <span style="font-style:italic;">nichts</span> anderes als Speziesismus. <br /><br />Für eine weiterführende Diskussion der hier erörterten Probleme siehe diese Essays<span style="font-weight:bold;"><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/03/einstiegsargumente.html"> 1,</a><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/einige-bemerkungen-zu-vegetarismus.html"> 2,</a><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/02/zuerst-vegetarismus.html"> 3</a></span> und meinen <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/vegetarismus-als-ein-einstieg-in-den.html">Kommentar </a>zum Vegetarismus als vermeintlichen ''Einstieg'' in den Veganismus. <br /><br />Der Kampf für Tierrechte ist nicht nur eine Sache des Mitgefühls. Gewiss, wir müssen mit dem nichtmenschlichen Anderen mitfühlen. Aber Tierrechte sind viel mehr als das: sie bedeuten die Position, dass wir die Ausbeutung von Tieren nicht rechtfertigen können, wie ''human'' auch immer die Ausbeutung sein mag. Tierrechte sind im Kern eine Sache von <span style="font-style:italic;">Gerechtigkeit</span>. <br /><br />Machen Sie also <span style="font-style:italic;">jeden</span> Tag zum ''Tierprodukte-freier Tag''. Leben Sie vegan. Es ist besser für Ihre Gesundheit und für den Planeten. Aber was das Wichtigste ist, es ist das moralisch Richtige und Gerechte. <br /><br />Gary L. Francione<br />© 2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-70561591095517743022010-09-10T22:33:00.000-07:002011-03-07T02:16:01.650-08:00Ingrid Newkirk zum prinzipientreuen Veganismus: ''Scheiß aufs Prinzip''von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/ingrid-newkirk-on-principled-veganism-screw-the-principle/">Blog </a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />in einem <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3443/article-in.pdf">Artikel des Time Magazine </a>erörtert PETA-Mitgründerin Ingrid Newkirk ''Flexitarismus'' oder ''Teilzeit-Vegetarismus'': <blockquote>Das Ziel ist für viele Aktivisten einfach, mehr Menschen dazu zu bewegen, weniger Fleisch zu essen. ''Absolute Puristen sollten in einer Höhle leben'', sagt Ingrid Newkirk, Präsident von People for the Ethical Treatment of Animals (PETA). ''Niemand, der Zeuge des Leidens von Tieren wird und den Schimmer einer Hoffnung hat, dieses Leiden zu vermindern, kann eine Position des Alles oder Nichts vertreten. Wir müssen pragmatisch sein. Scheiß aufs Prinzip''</blockquote> Wir können mehrere Beobachtungen über Newkirks Feststellungen machen: <br /><br />Erstens wiederholt sie das <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/12/die-vier-probleme-des-tierschutzes.html">Mantra der Bewegung des Neuen Tierschutzes</a>, dass Tierschutzreformen tatsächlich das Leiden von Tieren vermindern. Die Reformen, die von PETA und den anderen Gruppen des Neuen Tierschutzes vorangetrieben werden, bieten Tieren zumeist keinen bedeutsamen Nutzen. Sie stellen lediglich eine andere Form der Tierquälerei dar. Jemanden einem Waterboarding [Wasserfolter: simuliertes Ertränken] auf einem blanken Brett zu unterziehen und es auf einem gepolsterten Brett zu tun ist in jedem Fall immer noch Waterboarding. <br /><br />Darüber hinaus würde die Tierindustrie diese Reformen letztlich größtenteils ohnehin einführen, weil sie die Produktionseffizienz im Allgemeinen<span style="font-style:italic;"> erhöhen</span>. Kälbern etwas mehr Platz zu geben oder Alternativen zum Kastenstand zu verwenden resultiert in höherer Produktivität der Tiere, gesenkten Tierarztkosten und einem besseren Saldo für Produzenten. PETA e<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/07/peta-und-kfc.html">erkennt ausdrücklich an,</a> dass das Vergasen von Hühnern eine wirtschaftlich effiziente Sache ist. Die symbiotiche Beziehung zwischen großen Tierschutzorganisationen und institutionellen Tierausbeutern ist offenkundig, wenn wir sehen, wie beide Seiten in ein Drama verwickelt sind, in dem Anwälte der Tiere eine wirtschaftlich angreifbare Praktik ins Visier nehmen; die Tierindustrie inszeniert einen Scheinkampf; die Reform oder irgendeine Modifizierung der Reform wird schließlich angenommen, weil sie der Tierindustrie nicht schadet und gewöhnlich hilft; die Tierschützer erklären den Sieg; die institutionellen Tierausbeuter sonnen sich im Lob, das sie von Anwälten der Tiere bekommen. Nur die Tiere sind die Verlierer. <br /><br />Zweitens ignoriert Newkirk bequemerweise, dass das unerbittliche Betreiben dieser Tierschutzreformen durch PETA und andere Gruppen des Neuen Tierschutzes und die Behauptungen, diese Reformen machten Tierausbeutung ''humaner'', die Öffentlichkeit sich beim Konsum von Tieren <span style="font-style:italic;">wohler </span>fühlen lassen, und dass infolgedessen der Konsum zunimmt. Interessanterweise ist zu bemerken, dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Tierprodukten ansteigt und nicht sinkt. Wenn Gruppen wie PETA <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3443/slaughterhouse-designer.pdf">Schlachthauskonstrukteurin Temple Grandin</a> einen Preis verleihen oder die Verhökerer von Tierfleisch/-produkten <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3443/praise.pdf">preisen </a>oder den <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3443/call-off.pdf">Boykott von KFC [Kentucky Fried Chicken] in Kanada abblasen</a>, weil KFC zugestimmt hat, das Einkaufen von vergasten Hühnern von Produzenten stufenweise einzuführen, was sagt das der Öffentlichkeit? Es ist nichts anderes als ein großer Stempel der Gutheißung im Namen der ''Tierrechte''.<br /><br />PETA hat es Menschen, die bei KFC Kanada oder McDonald's essen oder ''Bio-Fleisch'' oder andere ''Bio''-Tierprodukte bei Whole Foods einkaufen, ermöglicht, sich zu ''Anwälten der Tiere'' auszurufen.<br /><br />Es sollte zunehmend klar sein, dass die <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/06/bio-fleisch-menschen-sich-beim-essen.html">''Bio-Fleisch''-Bewegung </a>ein gigantischer Schritt rückwärts ist. <br /><br />Drittens versteht Newkirk den wichtigsten Punkt in der Debatte, ob eine klare vegane moralische Grundlinie oder Tierschutzreformen zu verfolgen sind, nicht. <br /><br />Es ist ein Nullsummenspiel. Das heißt wir leben in einer Welt begrenzter Ressourcen. Jeder Cent des Geldes, jede Sekunde der Zeit, die wir auf Tierschutzreformen verwenden, ist weniger Geld, Zeit und Arbeit, die wir auf klares, unzweideutiges Verfechten des Veganismus verwenden. Würden die großen Tierschutzkörperschaften alle ihre Ressourcen auf die Befürwortung des Veganismus verwenden, könnten sie Leiden und Tod durch die Verringerung der Nachfrage [nach Tierprodukten] vermindern und helfen, das Paradigma von der Vorstellung, dass Tiere Dinge sind, die wir nutzen können, solange wir sie ''human'' behandeln, weg und hin zu der Idee zu verschieben, dass Tiere Wesen mit moralischem Eigenwert sind, die wir überhaupt nicht nutzen sollten.<br /><br />Überlegen Sie das folgende Beispiel: Sie haben heute eine Stunde für das Eintreten für Tiere zur Verfügung. Sollten Sie diese Stunde damit verbringen, Menschen zum Essen von käfig-freien Eiern [Eiern aus Bodenhaltung] anzuleiten, oder dazu, überhaupt keine Eier (oder andere Tierprodukte) zu essen? Sie können nicht beides tun, und in dem Maß, in dem Sie den Leuten erzählen – wie es jene Organisationen tun –, dass sie ihre moralischen Verpflichtungen Tieren gegenüber durch das Essen käfig-freier Eier oder anderer ''Bio''-Tierprodukte erfüllen können, garantieren Sie praktisch, dass das Beste, was passieren wird, ist, dass Menschen eine andere Form der Tierquälerei anstatt überhaupt keine Tierquälerei wählen. <br /><br />Die Wahl ist nicht, wie Newkirk suggeriert, die Verminderung von Leiden oder das Fördern von Vegansmus. Vielmehr ist es <span style="font-style:italic;">einzig </span>das Vorantreiben des Veganismus – durch das Arbeiten an der Nachfrageseite der Gleichung anstatt an der Angebotsseite (das Konzentrieren auf Tierschutzreformen) –, das Leiden vermindert – und Tod. <br /><br />Ein damit verbundener Punkt ist, dass nicht nur das Leiden von Belang ist, wie Newkirk suggeriert; das Töten ist ebenso von Belang. Offenbar folgt Newkirk der <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/03/peter-singer-und-die.html">Anschauung Peter Singers, dass Tiere in den meisten Fällen kein Interesse am Weiterleben haben</a>, sondern nur ein Interesse daran, nicht zu leiden. Ich lehne diese Ansicht als faktisch unzutreffend ab. <br /><br />Zu leugnen, dass jedes empfindungsfähige Wesen ein Interesse am Weiterleben hat, ist absurd. Alle empfindungsfähigen Wesen wollen am Leben bleiben, begehren oder ziehen es vor. Die Tierschutzposition, die Newkirk und Singer vertreten, ist, dass ein Tierleben an sich keinen moralischen Wert hat. Vielleicht ist dies der Grund, warum PETA die meisten der Tiere, die der Verein in seiner Norfolker Einrichtung aufnimmt, <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/03/acht-tiere.html">tötet</a>. In jedem Fall lehne ich diese Ansicht als speziesistisch ab. <br /><br />Solange die Streitfrage ist, <span style="font-style:italic;">wie </span>wir Tiere behandeln, solange wir denken, dass es gerechtfertigt ist, sie auszubeuten, wenn wir sie ''human'' behandeln, und nicht, dass wir Tierausbeutung nicht rechtfertigen können, <span style="font-style:italic;">wie auch immer</span> ''human'' sie erfolgt, wird das moralische Leitbild sich nicht wandeln. <br /><br />Viertens: Ich verstehe, warum Unternehmen in Sachen Tiere wie PETA für ''flexitarische'' Prinzipien werben und Veganismus feindlich gegenüberstehen. Sie wollen so viele Spender wie möglich. Laut einem Manager des Vereins <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3443/half-of.pdf">ist die Hälfte von PETAs Mitgliedern nicht einmal Vegetarier</a>. Wenn Sie wollen, dass diese Leute Beiträge leisten und Sie in ihrem Testament berücksichtigen, müssen Sie ihnen ein gutes Gefühl ob ihrer fortgesetzten Ausbeutung von Tieren vermitteln. Wenn Sie mit Hollywood-Prominenten oder anderen berühmten Leuten, die Tiere konsumieren, auf Du und Du stehen wollen, können Sie keine eindeutige vegane Politik betreiben. Also haben Sie stattdessen eine Position, die jeden einschließt, die aber, gerade weil sie kein Verhalten als moralisch unannehmbar verwirft, bedeutungslos ist. <br /><br />Die moralische Schizophrenie ist erstaunlich. PETA verdammt routinemäßig institutionelle Tierausbeuter, erkennt dann aber nicht an, dass die Konsumenten, die Tierprodukte verlangen – einschließlich jener PETA-Mitglieder, die nicht vegan sind –, die Tierausbeuter sind, welche die Nachfrage überhaupt erst schaffen. <br /><br />Mit einem Wort, es ist traurig, dass die größten Opponenten des Veganismus als moralischer Grundlinie sogenannte Anwälte der Tiere wie Newkirk und Singer (<span style="font-weight:bold;"><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/01/oh-mein-gott-diese-veganer.html">1,</a><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/02/tdlicher-luxus.html"> 2 </a></span>) sind. Es ist erschütternd, wenn Newkirks Antwort auf prinzipentreuen Veganismus ist: ''Scheiß aufs Prinzip'', oder dass jene, die für prinzipientreuen Veganismus plädieren, ''in einer Höhle leben (sollten)'.'<br /><br />Es ist ein Grund zur Beunruhigung, wenn jene, die am lautesten schreien, dass Veganismus schwierig oder abschreckend ist, sogenannte Anwälte der Tiere sind. <br /><br />Bitte fassen Sie dies nicht als ein Infragestellen der Lauterkeit Newkirks auf. Nur glaube ich aufrichtig, dass sie sehr, sehr im Unrecht ist. <br /><br />Wenn Sie nicht vegan leben, erwägen Sie bitte, es zu tun. Schenken Sie der irrigen Zweiteilung von Fleisch und anderen Tierprodukten keinen Glauben. Es gibt keinen moralisch schlüssigen Unterschied zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten. Tiere, die für Milchproduktion verwendet werden, leben generell länger als die für Fleisch gezüchteten, werden aber ebenso schlecht, wenn nicht schlechter behandelt, und enden ihr Leben in demselben grässlichen Schlachthaus.<br /><br />Vegan zu leben ist eicht (entgegen dem, was einige große Tierschutzorganisationen behaupten); es ist besser für Ihre Gesundheit; es ist besser für den Planeten; und, was das das Wichtigste ist, es ist das moralisch Richtige. <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/03/veganismus-nur-ein-weg-leiden-zu.html">Veganismus ist keine Sache von Mitgefühl oder Gnade; er ist eine Sache grundlegender Gerechtigkeit.</a> <br /><br />Veganismus ist das Mindeste, was wir nichtmenschlichen empfindungsfähigen Wesen schulden. <br /><br />Gary L. Francione<br />© 2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-61155890493071456502010-04-10T22:33:00.000-07:002011-03-06T02:12:16.921-08:00Rette einen Seehund; iss nicht-kanadische Meeresfrüchtevon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/save-a-seal-eat-non-canadian-seafood/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />in seinem <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3261/hsus-ceo.pdf">Bericht zur Robbenschlachtung: besondere Gelegenheit zu helfen</a>, schreibt der CEO [chief executive officer:Hauptgeschäftsführer] von HSUS [Humane Society of the United States], Wayne Pacelle: <blockquote>Es ist ein Tag, dem ich jedes Jahr mit Schrecken entgegensehe: wenn der erste Schlag oder die erste Kugel ein Robbenbaby an Kanadas Ostseeküste trifft. Es markiert den Beginn des weltweit größten internationalen Schlachtens von Meeressäugern.</blockquote><br />Die HSUS-Lösung des Problems? Sie hat zwei Teile. <br /><br />Erstens hat HSUS eine <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3261/save-a-seal.pdf">''Rette heute einen Seehund''-Kampagne</a> angestoßen, die dazu aufruft, eine Verpflichtungserklärung zu unterschreiben, ''keine in Kanada produzierten Meeresfrüchte – wie Eismeerkrabben, Kabeljsu, Muscheln und Schrimps –zu kaufen, bis Kanada seine kommerzielle Robbenjagd für immer einstellt.''<br /><br />Laut HSUS sollen wir also in Kanada produzierte Meeresfrüchte boykottieren und stattdessen in Amerika, Frankreich, Norwegen, Japan etc. produzierte Meeresfrüchte essen. Aber haben Sie keine Sorge. Wir müssen die leckeren kanadischen Produkte nicht für immer aufgeben. Wenn die Kanadier das kommerzielle Robbenschlachten erst mal eingestellt haben, können wir den Verzehr dieser Produkte wieder aufnehmen. <br /><br />Der erste Teil dieser Lösung tut nicht nur, was nahezu jede Einzelthema-Kampagne tut – die Botschaft senden, dass einige Tiere, ob Robben, Wölfe oder Menschenaffen, einen höheren moralischen Wert als andere haben –, sondern sie verstärkt ausdrücklich diese speziesistische Wertung, indem sie Menschen dazu ermuntert, andere nicht-kanadische Meerestiere zu konsumieren, bis Kanada aufhört, die Robben zu töten (als kommerzielles Unternehmen). <br /><br />Nun, ich verstehe, dass Menschen Robben niedlicher finden als Kabeljau, Schrimps, Muscheln etc., aber die menschliche Wahrnehmung von Niedlichkeit sollte nicht das Kriterium für Mitgliedschaft in der moralischen Gemeinschaft sein. <br /><br />HSUS notiert:<blockquote> Warum kanadische Meeresfrüchte boykottieren? Weil es funktioniert. <br />Eine kleine Gruppe kommerzieller Fischer in Ostkanada tötet Robbenbabys ihres Fells wegen, was ihnen einen winzigen Teil ihres Jahreseinkommens einbringt. Deren Industrie hat einen Einbruch ihrer Einnahmen erlebt, seit wir vor ein paar Jahren den Boykott gestartet haben.</blockquote> Wenn wir also mit dem Boykott fortfahren und das Robbenschlachten endet, dann kann die kanadische Meeresfrüchte-Industrie wiedererstehen und mit ihrem vordem höheren Niveau des Schlachtens von Fischen und anderer aquatischer Tiere fortfahren. <br /><br />Der Unterschied ist, dass Kabeljau, Schrimps, Muscheln etc., obwohl vermutlich für andere Kabeljau, Schrimps, Muscheln etc. anziehend, nicht diese kleinen Gesichter haben, die uns Menschen nur so dahinschmelzen lassen. <br /><br />Aber empfindungsfähige Meerestiere wertschätzen ihr Leben ebenso wie Robben das ihre. <br /><br />Der erste Teil der von HSUS betriebenen Lösung des Problems des Robbentötens ist also ausdrücklich spezieistisch und bekräftigt die Vorstellung, dass einige Tiere [moralisch] eine größere Rolle als andere spielen. Und HSUS macht einen weiteren Schritt, die Öffentlichkeit zu ermuntern, die weniger beliebten Tiere zugunsten der beliebteren zu konsumieren. <br /><br />Tierschutzorganisationen machen zunehmend Gebrauch von Boykotten, die ausdrücklich Tierausbeutung <span style="font-style:italic;">fördern</span>. Zum Beispiel verkündete <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/07/peta-und-kfc.html">PETA </a>einen Boykott von Kentucky Fried Chicken, bis KFC zustimmen würde, seine Hühner von Produzenten zu kaufen, welche die Vögel vergasen, was PETA als ''humanere'' Art und Weise des Tötens der Tiere und als wirtschaftlich profitabler für Hühnerproduzenten bewirbt. Als KFC in Kanada einwilligte, brach PETA seinen Boykott (in Kanada) ab. Die gesendete Botschaft ist kristallklar: Es ist moralisch akzeptabel, Vögel zu konsumieren, die vergast wurden. <br /><br />Zweitens stellt Pacelle fest: <blockquote>Dieser Kampf kann demoralisierend sein. Aber wir müssen unseren Blick auf unser Ziel gerichtet halten. Heute bitte ich Sie darum, uns zu helfen, es [das Robbensclachten] ein für alle Mal zu beenden. Wenn Sie uns jetzt in unseren Bemühungen, Robben zu retten, unterstützen, wird Ihre Spende durch die Giant Spep Foundation und andere großzügige Spender verdreifacht. Diese geben uns für jedem Dollar, den Sie spenden, bis wir eine Gesamtsumme von $400.000 erreichen, zwei Dollar. Bitte erwägen Sie eine besondere Zuwendung – mit dieser Chance, jeden Dollar, den Sie spenden, in drei zu verwandeln –, um uns zu helfen, die Schlacht schließlich zu gewinnen.</blockquote> Demnach kann laut HSUS Ihre finanzieller Beitrag dem Verein helfen, ''die Schlacht schließlich zu gewinnen'', weil ein Gesamtbeitrag von $400.000 für HSUS $1,2 Millionen wert ist. <br /><br />Ich verstehe das nicht. <br /><br />Wie kann jemand ohne eine Miene zu verziehen erklären, dass $1,2 Mio. einen bedeutsamen Unterschied machen? Pacelle räumt ein, dass HSUS ein Jahresbudget von $150 Mio. hat, und Finanzakten zeigen an, dass der Verein Kapitalvermögen von fast $225 Mio. besitzt. <br /><br />Aber weitere $1,2 Mio. sind es, was wir brauchen, um ''uns zu helfen, die Schlacht schließlich zu gewinnen''?<br /><br />Es ist selbstverständlich schrecklich, dass Robben getötet werden. Aber ebenfalls schrecklich ist es, dass einige diese Tragödie benutzen, um ein paar Dollars mehr zu scheffeln. <br /><br />Ich sollte hinzufügen, dass die HSUS-Robbenkampagne von der Humane Society International (HSI) dirigiert wird. HSI hat ein ''<a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3261/humane-choice.pdf">''Humane Choice</a>''-Label in Australien eingeführt, das, wie sie behaupten, ''dem Konsumenten garantiert, dass das Tier mit Respekt und Fürsorge behandelt wurde, von der Geburt bis zum Tod.'' Ein Produkt, welches das ''Humane Choice''-Label trägt, versichert den Konsumenten des Folgenden: <br /><blockquote>[D]as Tier hatte das beste Leben und den besten Tod, der einem Nutztier geboten wird. Die Tiere leben ihr Leben im Wesentlichen so, wie sie es auf Old McDonald's Farm getan hätten; ihnen wurde gestattet, ihre natürlichen Verhaltensbedürfnisse zu befriedigen, nach Futter zu suchen, sich unangebunden und ohne Käfig zu bewegen, mit freiem Zugang zu Außenbereichen, mit Sonnenschutz, wenn es heiß ist, einem Unterstand, wenn es kalt ist, mit gutem Futter und einem humanen Tod. </blockquote>Lassen Sie uns also dem Tag, an dem das Robbentöten beginnt, ''mit Schrecken entgegensehen'', aber der Öffentlichkeit versichern, dass das tägliche Schlachten von Millionen von Nutztieren ganz in Ordnung ist. <br /><br />Und auf einer kürzlichen Nachrichtenkonferenz zum Thema Tiere, die für Nahrungszwecke genutzt werden, stellte Pacelle fest: <blockquote>Wir fordern nicht das Ende des Einsperrens von Tieren in Gebäuden. Wir fordern, dass sie nicht in Käfigen und Kästen, die kaum größer als ihre Körper sind, gepfercht werden.</blockquote> Lassen Sie uns also ''die Schlacht gewinnen'' gegen das Töten von Robben, aber für ein bisschen mehr Platz für Tiere sorgen, die in Tierfabriken gequält werden. <br /><br />Es sollte offenkundig für Sie sein, dass die Mainstream-Gruppen (und sie sind alle ziemlich gleich) als geschäftliche Unternehmen Tiere ausbeuten, und dass nichts davon etwas damit zu tun hat, das Leitbild weg von Tieren als Eigentum hin zu Tieren als moralischen Personen zu verschieben. <br /><br />Die Kampagne gegen das Robbentöten läuft seit <span style="font-style:italic;">Jahrzehnten</span>. Sie hat noch nicht geendet. Aber <span style="font-style:italic;">viele</span> der Mainstream-Gruppen haben über diese Jahrzehnte hinweg Millionen und Abermillionen Dollar von der Kampagne gemacht. <br /><br />Es gibt nur <span style="font-style:italic;">einen</span> Weg, den Status Quo zu verändern: in den Menschen die Standardeinstellung zu vertreiben, dass Tiere Dinge sind. Es gibt <span style="font-style:italic;">ein </span>Mittel zu diesem Zweck: kreative, gewaltlose Aufklärung über Veganismus. <br /><br />Die Alternative ist, den Leuten zu erzählen, dass sie amerikanischen statt kanadischen Kabeljau essen sollen, bis Kanada aufhört, bestimmte Tiere zu töten, die das Glück haben, uns zu gefallen. Die Alternative ist, so zu tun, als gebe es irgendeinen Unterschied zwischen Robbenfell und der Haut irgendeines anderen Tieres. Die Alternative ist, daran festzuhalten, dass wir aufhören sollen, niedliche Robbenbabys zu töten, aber fortfahren können, Kühe, Schweine und Hühner mit einem auf ihre Leichen geklatschten ''Humane Choice''-Label zu konsumieren. <br /><br />Diese Alternativen machen <span style="font-style:italic;">keinen</span> Sinn. In der Tat sind sie kontraproduktiv, indem sie die Öffentlichkeit dazu verleiten zu denken, wir könnten bedeutungsvolle moralische Unterschiede zwischen verschiedenen Arten der Tierausbeutung machen. <br /><br />Deshalb sage ich zu Wayne Pacelle, den ich seit vielen Jahren kenne: Wayne, willst Du <span style="font-style:italic;">wirklich</span> ''die Schlacht schließlich gewinnen''? Dann bring Dein Talent und das Deiner Kollegen bei HSUS und die beträchtlichen Ressourcen des Vereins hinter eine einzige klare Botschaft: <br /><br /><span style="font-style:italic;">Leben Sie vegan. Hören Sie auf, Tiere zu konsumieren, als Bekleidung oder anderweitig zu nutzen.</span> <br /><br />Wayne, wenn Du wirklich willst, dass sich die Dinge ändern, dann höre auf, die Vorstellung zu fördern, dass einige Tiere moralisch eine größere Rolle als andere spielen. Höre auf, ''Bio-Fleisch'', ''Bio-Eier'', ''Bio-Milch'' und die Idee von ''verantwortlichem Züchten'' zu bewerben. Höre auf, das Hirngespinst zu verbreiten, dass es in einigen Schlachthäusern ''Missstände'' gibt und nicht in anderen. Kläre Deine 11 Millionen Mitglieder darüber auf, dass das Problem die <span style="font-style:italic;">Nutzung</span> von Tieren ist und dass es nicht darum geht, bestimmte Tiere zu fetischisieren oder Tierquälerei zu reformieren, was angesichts des Status von Tieren als bewegliches Eigentum ohnehin niemals zu einem verbesserten Schutz von Tieren führen wird und die Öffentlichkeit sich lediglich wohler bei der Ausbeutung und dem Konsumieren von Tieren fühlen lässt. Sicher, Deine konservativeren Spender werden dagegen Einwände haben, aber was solls? Stell Dir die Wirkung, den Einfluss vor, den Du haben könntest, würdest Du klarstellen, dass eine ''humane'' Gesellschaft eine ist, die <span style="font-style:italic;">jegliche</span> Tiernutzung ablehnt. <br /><br />An Sie alle: Wenn Sie nicht vegan leben: Fangen Sie damit an. Es ist unglaublich leicht; es ist besser für Ihre Gesundheit und für den Planeten. Aber was das Wichtigste ist, es ist das moralisch Richtige. <br /><br />Und dann gehen Sie daran, andere in kreativer, gewaltloser Weise über Veganismus aufzuklären. Eine anderen mitgeteilte Idee ist so viel mehr wert als ein bereits unwahrscheinlich reichen Organisationen gespendeter Dollar – selbst wenn jeder von Ihnen gespendete Dollar sich verdreifacht. <br /><br />Zum Schluss: Bitte vergessen Sie bei all der Aufmerksamkeit für Robben und andere ''besondere'' Tiere nicht, dass es Millionen Hunde, Katzen, Ratten, Mäuse, Fische, Vögel und andere Tiere gibt, die ein Zuhause brauchen. Heute. Bitte adoptieren Sie einen heimatloses Tier. Es gibt mehr Tiere, die ein Zuhause brauchen, als je zuvor. Die Wohnungskrise beraubt Tiere wie Menschen Ihres Zuhauses. Bitte adoptieren Sie. Wir sind verantwortlich dafür, dass domestizierte Tiere in einer Welt sind, in die sie nicht hineinpassen. Das Mindeste, was wir tun können, ist, ihnen einen Platz oder eine Zuflucht zu geben. Tiere zu adoptieren ist eine wichtige Form von Tierrechtsaktivismus. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-84988425638477872792010-03-26T11:01:00.000-07:002011-03-05T02:59:15.140-08:00Singer heißt (erneut) Tiierversuche gut;... <span style="font-weight:bold;">Drayson zu Tierversuchen in Großbritannien</span><br /><br />von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/singer-approves-again-of-animal-exploitation-drayson-on-vivisection-in-the-u-k/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />zwei Meldungen kamen mir in den letzten Tagen auf den Schreibtisch: <br />Erstens sagte Peter Singer, ''Vater der Tierrechtsbewegung'', in einem <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3245/interview.pdf">Interview</a>: <blockquote>PROFESSOR PETER SINGER: Wenn wir fortfahren, Tierprodukte zu essen, lastet auf uns, denke ich, die schwere Verantwortung, sicherzustellen, dass die Tiere nicht gelitten haben. Und das könnte bedeuten, ein bisschen auf örtlichen Märkten einkaufen zu gehen oder zum Allermindesten, angesichts des gegenwärtigen Systems, zertifiziert Bio zu kaufen. <br /><br />Und das ist definitiv besser als die Erzeugung in Massentierhaltung. Ich denke, dies sind Wahlmöglichkeiten. Ich denke, dass wir auf jeden Fall nicht annähernd so viel Fleisch oder Tierprodukte essen sollten, wie wir essen.</blockquote> Also genügen wir durch das Konsumieren lokal erzeugten Fleisches und lokal erzeugter oder ''zertifizierter Bio''-Tierprodukte unserer ''schwere[n] Verantwortung, sicherzustellen, dass die Tiere nicht gelitten haben. '' Das ist absurd. Lokal erzeugtes oder ''Bio-Fleisch'' und ebensolche Tierprodukte stammen von Tieren, die gequält werden. Singers Kommentar ist <span style="font-style:italic;">nicht</span> verschieden davon, zu sagen: <blockquote>Wenn wir Kinder missbrauchen, lastet auf uns, denke ich, eine schwere Verantwortung, sicherzustellen, dass die Kinder nicht gelitten haben. Und das könnte bedeuten, ihnen ein bisschen Schokolade zu geben. </blockquote>Und Singer fügt hinzu, dass wir '''auf jeden Fall nicht annähernd so viel Fleisch oder Tierprodukte essen sollten, wie wir essen.''<br /><br />Peter, die Menge [davon], die wir essen sollten, ist gleich Null. <br /><br />Dank sei Unserem Vater dafür, wieder einmal bekräftigt zu haben, dass Tierausbeutung moralisch akzeptabel ist. <br /><br />Zweitens: Großbritanniens Wissenschaftsminister Lord Drayson <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3245/noted.pdf">bemerkte</a>, dass ungeachtet militanter direkter Aktionen gegen Tierexperimentatoren die Zahl der Tierversuche im Vereinigten Königreich im Vergleich zum Vorjahr um 14% gestiegen ist und eine Studie <br /><blockquote>zeigt, dass lediglich ein Drittel aller erwachsenen Briten ein Verbot von Tierversuchen wünscht, während die Zahl derjenigen, die jetzt die Notwendigkeit der Verwendung von Tieren in der Forschung bedingungslos anerkennen, seit 1999 um 28 Prozent gestiegen ist.</blockquote> Der gegenwärtige Ansatz funktioniert nicht. Und abgesehen von der Frage der Moralität von Gewalt leisten militante direkte Aktionen nicht mehr, als die Wahrnehmung von Tierrechten als ein Randthema zu verstärken, das von Verrückten, die nicht ernst genommen genommen werden sollten, vorangetrieben wird. Aber das sollte uns nicht überraschen. In einer Welt, in der eine überwältigende Zahl von Menschen denkt, dass es moralisch vertretbar ist, pro Jahr 56 Milliarden Tieren aus keinem besseren Grund als dem, dass sie gut schmecken, Leiden und Tod zuzufügen, ist die Öffentlichkeit nicht im Begriff, jene, die Gewalt gegen eine Nutzung von Tieren befürworten, die ihr als für ihre Gesundheit ''notwendig'' verkauft wird, als irgendetwas anderes als Verrückte zu betrachten. Dies verhindert eine ernsthafte Diskussion über die Moralität der Nutzung von Tieren. <br /><br />Wir müssen das Leitbild vom Eigentumsstatus weg und hin zu moralischer Personalität [von Tieren] verschieben. Und der einzige Weg, dies zu erreichen, ist durch kreative, gewaltlose Aufklärung über Veganismus. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-31893149221773585602010-03-17T01:36:00.000-07:002011-03-01T23:16:13.101-08:00Euphorie? Für wen?von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/euphoria-for-whom/"> Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />In meinem vorausgegangenen Blogpost:<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/03/partner-in-sachen-ausbeutung.html"> Partner in Sachen Ausbeutung </a>habe ich die verschiedenen Etikettierungsprogramme diskutiert, die von HSUS, PETA und anderen Tierschutzkörperschaften befürwortet und gefördert werden. <br /><br />Gestern nun ging ich zum örtlichen Whole Foods Market, zu dem Supermarkt, Sie wissen schon, dem PETA einen Preis als Best Animal-Friendly Retailer [Tierfreundlichster Einzelhändler] verliehen hat, und nahm ein Exemplar des Magazins von Whole Foods, ''Whole Deal''. <br /><br />Und darin war, wer hätte das gedacht, ein Gutschein für “All Natural Brown Cow Parfaits” [ein Milchprodukt], welche anscheinend eine Kombination verschiedener Geschmacksrichtungen von Joghurt darstellen. <br /><br />Joghurt? Aber schließt das nicht das Leiden und den Tod von Tieren ein?<br /><br />Keine Sorge. Wie Sie sehen können: [siehe Abbildung im Originaltext]<br />Dieser Joghurt trägt das ''<a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3221/certified-humane.pdf">Certified Humane Raised & Handled''-Label</a> [''Zertifiziert human aufgezogen und behandelt'']. Dieses Label ist der Stempel der Gutheißung durch eine Organisation mit dem Namen Humane Farm Animal Care, welche das Label zusammen mit ihren Partnern entwickelt hat, einschließlich der Humane Society of the United States [Tierschutzbund der Vereinigten Staaten]. Das HFAC/HSUS-Label wird als ''ein Zertifizierungs- und Etikettierungsprogramm für Konsumenten'' <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3221/described.pdf">beschrieben</a>, das bezweckt, Konsumenten die Sicherheit zu geben, dass ein etikettiertes ''Ei, Milch-, Fleisch- oder Geflügelprodukt mit dem Wohlergehen des Tieres im Sinn produziert worden ist.'' <br /><br />Die tolle Aufschrift auf dem Brown-Cow-Parfait sagt: <br /><blockquote>''Erfüllt die Normen des Humane-Farm-Animal-Care-Programms, welche nahrhaftes Futter ohne Antibiotika oder Hormone, das Aufziehen der Tiere mit Unterständen, Ruhezonen, ausreichend Platz und der Möglichkeit, natürliche Verhaltensmuster auszuleben, einschließen.''</blockquote> Bitte beachten Sie, dass die Kuh auf dem Gutschein ein Servierhäubchen trägt und einen Löffel im Mund hält. Also ist alles in Ordnung. Wie Sie sehen, <span style="font-style:italic;">serviert sie Ihnen bereitwillig</span> dieses Produkt, gemacht aus ihrem Leiden und Tod und dem ihrer Kinder. <br /><br />Oben auf dem Gutschein steht ''Euphorie'. ''Euphorie'' ist als ''Sinn für Glück oder Wohlbefinden'' definiert. <br /><br />Und von <span style="font-style:italic;">wessen </span>Euphorie, <span style="font-style:italic;">wessen</span> Sinn für Glück oder Wohlbefinden sprechen wir?<br /><br />Vielleicht ist es die Euphorie von Humane Farm Animal Care, der Organisation, die für ihren kleinen Stempel der Gutheißung Gebühren erhebt? Die Euphorie von HSUS vielleicht, der Organisation, die diese ''humanen'' Produkte bewirbt, so dass ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit im Allgemeinen ein wohlig-warmes Gefühl beim Essen der Produkte von Tierquälerei haben können? Die Euphorie von Whole Foods, der Supermarktkette, die ''humanes'' Tierfleisch und ''Bio-''Tierprodukte feilbietet und damit ein Vermögen macht? Die Euphorie von PETA, dem Verein, der an Stätten wie Whole Foods Preise verleiht, so dass er, wie HSUS, mit Spendensammeln aus ''Bio-Fleisch'' Kapital schlagen und dem Konsum von Tieren Vorschub leisten kann? <br /><br />Das, dessen wir völlig sicher sein können, ist: Es ist nicht die Euphorie der Kuh. <br /><br />Wenn Sie nicht vegan leben: Fangen Sie damit an. Es ist unglaublich leicht. Es ist besser für Ihre Gesundheit. Es ist besser für den Planeten, der alles Leben erhält. Und was das Wichtigste ist: Es ist das moralisch Richtige. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-19696502050956538602010-03-12T00:12:00.000-08:002011-03-12T01:46:40.789-08:00Partner in Sachen Ausbeutungvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/partners-in-exploitation/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />die Gesellschaft sich bei der Ausbeutung von Tieren wohler fühlen zu lassen und den Konsum [von Tierprodukten] zu fördern sind in den meisten Fällen das ausdrückliche Ziel von Tierschutzkampagnen und -organisationen. <br /><br />Zum Beispiel sind viele der großen Tierschutzgruppen in den Vereinigten Staaten und Großbritannien an der Förderung von Etikettierungsprogrammen beteiligt, die das Fleisch oder die Produkte von Tieren mit einem Stempel der Billigung versehen. Zum Beispiel bewerben Humane Farm Animal Care (HFAC) und seine Partnerorganisationen HSUS [Humane Society of the United States], die American Society for the Prevention of Cruelty to Animals [ASPCA], <span style="font-style:italic;">Animal People</span> [AP], die World Society for the Protection of Animals [WSPA] und andere das <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/certified-humane.pdf">''Certified Humane Raised & Handled''-Label</a> [Zertifiziert human aufgezogen und behandelt], das HFAC als ''ein Zertifizierungs- und Etikettierungsprogramm für Konsumenten'' <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/describes.pdf">beschreibt</a>, welches bezweckt, Konsumenten die Sicherheit zu geben, dass ein etikettiertes ''Ei, Milch-, Fleisch- oder Geflügelprodukt mit dem Wohlergehen des Tieres im Sinn produziert worden ist.''<br /><br />HFAC betont, dass ''Stress bei Nutztieren die Fleischqualität... und allgemeine Gesundheit [des Tieres] beeinträchtigen kann'', und dass das Label ''<a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/win-win.pdf">allen Seiten Gewinn </a>bringt, Einzelhändlern und Restaurants, Produzenten und Konsumenten. Für Landwirte bedeutet der Gewinn, dass sie eine Abgrenzung [von der Konkurrenz] erreichen, ihren Marktanteil und die Rentabilität ihres Betriebs mit der Wahl zukunftsfähigerer Praktiken erhöhen können.'' Einzelhändler <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/win.pdf">gewinnen </a>ebenfalls, weil ''Natur- und Bio-Lebensmittel zu den am schnellsten wachsenden Sparten des Lebensmittelhandels in den letzten Jahren (gehören). Jetzt können Lebensmittelhändler, Einzelhändler, Restaurants, Speiseserviceunternehmer und Produzenten aus den Verkaufs- und Profitmöglichkeiten mit Certified-Humane-Raised-&-Handled Nutzen ziehen.''<br /><br />Die Humane Society International [HSI], ein Arm von HSUS, hat ein <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/humane-choice.pdf">''Humane Choice''-Label</a> [Humane Wahl] in Australien auf den Markt gebracht, das, wie die Organisation behauptet, ''dem Konsumenten garantiert, dass das Tier von der Geburt an bis zum Tod mit Respekt und Fürsorge behandelt worden ist.'' Ein Produkt, das das ''Humane Choice''-Label trägt, gibt dem Konsumenten über Folgendes Gewissheit: <blockquote>[D]as Tier hatte das beste Leben und den besten Tod, der einem Nutztier geboten wird. Sie [die Tiere] leben ihr Leben im Wesentlichen so, wie sie es auf Old Mc Donalds Farm getan hätten; ihnen wird gestattet, ihre Verhaltensbedürfnisse zu befriedigen, sich unangebunden und uneingesperrt zu bewegen und nach Futter zu suchen, mit freiem Zugang nach draußen, Schatten, wenn es heiß ist, einem Unterstand, wenn es kalt ist, mit gutem Futter und einem humanen Tod.</blockquote> <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/whole-foods.pdf">Whole Foods Market Inc</a>., eine Supermarktkette in den Vereinigten Staaten, Kanada und Großbritannien, der PETA einen Preis als <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/best-animal.pdf">Best Animal-Friendly Retailer</a> [Tierfreundlichster Einzelhändler] verliehen hat, behauptet, ''mit unseren kenntnisreichen und leidenschaftlichen Fleisch- und Geflügellieferanten ebenso wie mit vorausschauenden Experten in der Sache einer humanen Behandlung von Tieren'' zusammenzuarbeiten, um ''nicht nur die Qualität und Sicherheit des Fleisches, das wir verkaufen, zu erhöhen, sondern auch humane Lebensbedingungen für die Tiere zu unterstützen.'' Whole Foods behauptet ebenfalls, dass ''artgerechte Normen des Mitgefühls für Tiere (species-specific Animal Compassionate Standards), die Umwelten und Bedingungen erfordern, welche die körperlichen, emotionalen und Verhaltensbedürfnisse der Tiere unterstützen, gegenwärtig entwickelt werden. Produzenten, die diese freiwilligen Normen erfüllen, können ihre Produkte mit der speziellen 'Animal Compassionate'-Kennzeichnung etikettieren.'' Peter Singer, PETA und andere Tierschutzorganisationen haben die “Animal Compassionate Standards” enthusiastisch <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/endorsed.pdf">befürwortet</a>. <br /><br />Die RSPCA [Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals] in Großbritannien betreibt das <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/freedom-food.pdf">''Freedom Food''-Label</a>'', das ''Etikettierungs- und Sicherheitssystem für Lebensmittel, eingeführt von der RSPCA, einer der führenden Tierschutzorganisationen der Welt. Das Programm ist eine eigenständige Wohlfahrtseinrichtung, gegründet 1994, um das Wohlergehen von Nutztieren zu verbessern und Konsumenten die Wahlmöglichkeit höheren Tierschutzes zu bieten.'' Die RSPCA <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/provides.pdf">bietet</a> ''Zertifizierung für Landwirte, Frachtunternehmer, Schlachthäuser, Verarbeitungs- und Verpackungsbetriebe, und das Programm erkennt gut geführte, landwirtschaftliche Bio-, Freiland- sowie Stallhaltungsbetriebe an.''<br /><br />Das Freedom-Food-Label ''gibt Konsumenten die Sicherheit, dass das Programm von der RSPCA, einer der anerkanntesten Tierschutzorganisationen der Welt, mitgetragen wird''. Die RSPCA <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/advises.pdf">weist darauf hin</a>, dass Konsumenten ''durch die Wahl von Produkten mit dem Freedom-Food-Logo' zeigen können, dass sie die Verbesserung des Wohlergehens von Nutztieren und höhere Tierschutzstandards unterstützen. Produzenten können ihre Tierprodukte <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/add-value.pdf">höherwertig machen</a>, denn das Freedom-Food-Label ''grenzt Ihr Produkt [von dem der Konkurrenz] ab und kann Ihnen einen Konkurrenzvorsprung verschaffen. Das Auszeichnen [der Ware] mit dem Freedom-Food-Logos macht es für Konsumenten möglich, Ihre Produkte als höheren Tierschutz zu identifizieren.'' Produzenten ziehen außerdem Nutzen aus höheren Gewinnspannen, der Entwicklung einer ''Nische'' für Produkte mit ''höheren Tierschutzstandards'', die es ihnen erlauben, ''den Zielmarkt... zu erweitern'', und aus der ''Assoziation mit der RSPCA, einer der bekanntesten Tierschutz-Wohlfahrtseinrichtungen der Welt.'' Darüber hinaus ''(können) Produzenten Glaubwürdigkeit innerhalb der Versorgungskette'' und andere wirtschaftliche Vorteile erlangen, einschließlich einer durch die RSPCA vermitteltem billigeren Versicherung. <br /><br />Und die RSPCA <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3218/help-producers.pdf">hilft Produzenten</a> sogar, ihr Tierfleisch und ihre anderen Tierprodukte zu vermarkten. ''Wir verwenden eine Vielfalt von Marketinginstrumenten, einschließlich Inseraten, PR, Websites, Ausstellungen, Repräsentativbefragung, und Werbeaktionen im Laden. Auch arbeiten wir eng mit überregionalen Einzelhändlern zusammen, um gemeinsame Werbeaktivitäten zu entwickeln, unternehmen gemeinsame Kampagnen mit der RSPCA und bieten unseren Mitgliedern Unterstützung im Marketing.'' <br /><br />Meiner Meinung nach ist es klar, dass die großen Tierschutzkörperschaften Partner der Industrie zur Förderung des Konsums von Tierprodukten geworden sind. <br /><br />Dieses Thema wird in meinem in Kürze bei Columbia University Press erscheinenden Buch <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/02/neues-buch-erscheint-bald.html">The Animal Rights Debate: Abolition or Regulation?</a>, das ich zusammen mit Professor Robert Garner verfasst habe, diskutiert und debattiert. <br /><br />Und vergessen Sie nicht: <a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan">DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst. </a><br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-8656539855911957102010-03-10T02:18:00.000-08:002011-02-27T22:17:22.502-08:00Acht Tierevon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/eight-animals/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />diesen Morgen brachte AOL News eine Story: <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3174/petas-euthanasia.pdf">PETAs Euthanasierate lässt Kritiker vor Wut schäumen</a><br /><br />Der Artikel stellt fest, dass PETA <blockquote>über 90 Prozent der beim Hauptquartier des Vereins in Norfolk, Virginia, abgegebenen Hunde und Katzen einschläfert. Laut den Zahlen des Staates Virginia schläferte PETA im Jahr 2009 2301 Hunde und Katzen – 97 % der aufgenommenen Tiere – ein; nur acht wurden adoptiert. Und die Tötungsrate ist angestiegen. Von 2004 bis 2008 stieg die Zahl eingeschläferter Tiere um 10 Prozent.</blockquote> Ich habe die Dokumente überprüft, die PETA beim Ministerium für Landwirtschaft und Konsumentenservice in Virginia eingereicht hat, und den AOL-Bericht bestätigt gefunden. PETA tötete 681 Hunde und 1620 Katzen, ebenso wie 51 andere Heimtiere. <br /><br />Das macht im Ganzen 2352 Tiere. <br /><br />Und PETA adoptierte acht Tiere. <span style="font-style:italic;">Acht Tiere.</span> <br /><br />Das ist eine Schande. ''Euthanasie'' ist Tod im Interesse des euthanasierten Menschen oder Tieres. Euthanasie ist niemals im Interesse eines gesunden Lebewesens. <br /><br />Offensichtlich teilt PETA Peter Singers Ansicht, dass ein relativ schmerzloser Tod keinen Schaden für Tiere darstellt, weil [dieser Ansicht zufolge] die meisten Tiere, anders als Menschen, nicht selbst-bewusst sind und nicht erfassen können, was es bedeutet, ''ein Leben zu haben''. Um ein Interesse an der Fortsetzung der eigenen Existenz zu haben, ist es erforderlich, ein Mensch zu sein Also haben jene 2352 von PETA getöteten Tiere nicht wirklich einen Schaden erlitten. Ihr Leben kümmerte sie sowieso nicht. Ihnen wurde nichts genommen, als sie getötet wurden. <br /><br />Was für ein vollkommener speziesistischer Unfug. <br /><br />Laut dem <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3174/economic-research.pdf">Institut für Wirtschaftsforschung</a> verfügt PETA über Einkünfte in Höhe von $31.053.316 und über ein Vermögen von $19.759.999.<br /><br />Wie viel von diesem Geld ist in ein Adoptionsprogramm geflossen?<br /><br />Wie viele PETA-Prominente machen eher Werbung für die Adoption von PETAs Tieren, als sich auszuziehen, um ''lieber nackt'' zu sein zur Ehre und für die gnadenlose Publicity und Promotion von PETA?<br /><br />Acht Tiere? Es scheint, als ob die Büroangestellten mehr hätten adoptieren können. <br />Kombinieren Sie dies mit PETAs Sexismus und seiner Verleihung von Preisen an Schlachthausdesigner und Lebensmittelketten, die ''Bio-Fleisch'', ''Bio-Milch'' und ''Bio-Eier'' verkaufen, und es ist klar, dass PETA nichts als ein Witz ist, wenn auch ein für die Tiere äußerst tragischer. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francione<br /><br />P.S. vom 11. März 2010<br /><br />Letzten Abend machte ich einen Kommentar auf Twitter: <blockquote>Temple Grandin kündigt an, dass sie ''humane'' Vorrichtungen zur Handhabung des Schlachtens von tausenden ''geretteter'' Tiere bei PETA konstruieren wird.</blockquote> Damit war offenkundig beabsichtigt, die Tatsache zu parodieren, dass PETA Grandin für das Entwerfen von Schlachthäusern, die der Verein rühmt, einen Preis verliehen hat und sie eine ''Visionärin'' nennt.<br /> <br />Eine beträchtliche Anzahl von Leuten dachte, der Kommentar sei ernst gemeint. Ich finde es faszinierend, dass PETA schon so weit in Richtung der Ausbeutung von Tieren gegangen ist, dass Menschen denken, der Kommentar sei ein ernst gemeinter. Dies sagt uns eine Menge über die grassierende Konfusion in einer Bewegung, in der ''Tierrechte'' bedeuten, ''wir nehmen 2300 Tiere auf; wir töten alle bis auf acht.''<br /><br />Übrigens habe ich auch dies auf Twitter gepostet: <blockquote>HBO ändert den Titel der Dokumentation über Newkirk von PETA von ''Ich bin ein Tier'' in ''Ich bin ein Tier. (Aber keins von denen, die wir retten und töten.)''</blockquote> Das war ebenso im Scherz gesagt, obwohl es, nehme ich an, auch eine Möglichkeit ist.vegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-39077033047563518192010-03-07T03:53:00.000-08:002011-02-27T01:42:47.969-08:00Veganismus: nur ein Weg, Leiden zu vermindern, oder......<span style="font-weight:bold;">ein fundamentales Prinzip von Gerechtigkeit & Gewaltlosigkeit?</span><br /><br />von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/veganism-just-another-way-of-reducing-suffering-or-a-fundamental-principle-of-justice-nonviolence/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />es ist wichtig zu verstehen, dass es erhebliche Unterschiede unter denen gibt, die sich als Veganer betrachten. <br /><br />Ein wichtiger Unterschied ist der zwischen denen, die behaupten, Veganismus sei lediglich ein Weg, Leiden zu mindern, und jenen, die geltend machen, er sei eine grundlegende Verpflichtung zu Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit und eine Anerkennung des moralischen Personenstatus von Tieren. <br /><br />Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen ist nicht lediglich eine Sache abstrakter Theorie – er hat tief gehende praktische Konsequenzen. <br /><br />Die vorherrschende Einstellung zum Veganismus unter Vertretern des Neuen Tierschutzes ist, das Veganismus ein Weg ist – nur <span style="font-style:italic;">ein </span>Weg unter anderen –, Leiden zu mindern. In dieser Weise verstanden, ist Veganismus nicht verschieden von käfig-freien Eiern [Eiern aus Bodenhaltung] und in von <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3136/peta-award.pdf">PETA-Preisträgerin Temple Grandin</a> gestalteten Schlachthäusern produziertem Fleisch. All dies, so behaupten Neue Tierschützer, sind einfach Wege, Leiden zu mindern. Wenn X sich entscheidet, Leiden zu mindern, indem er vegan lebt: großartig; wenn Y es vorzieht, zu demselben Zweck käfig-freie Eier zu konsumieren: großartig. Wenn X an einem Montag Leiden mindert, indem er keine Tierprodukte isst, und an einem Dienstag durch das Essen ''human'' produzierter Tierprodukte, ist das prima. Darauf zu bestehen, dass X, moralisch gesehen, montags vegan leben sollte ebenso wie dienstags und an jedem anderen Tag, ist ''absolutistisch'', ''fundamentalistisch'' und ''fanatisch''. <br /><br />Leute wie Peter Singer und Gruppen wie ''Vegan'' Outreach und PETA nehmen diese Position ein. Zum Beispiel behauptet <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/04/peter-singer.html">Singer</a>, dass ein ''pflichtbewusster Allesesser'' zu sein eine ''<a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3136/defensible-ethical.pdf">vertretbare ethische Position</a>'' und konsequent vegan zu leben ''<a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3136/fanatical.pdf">fanatisch</a>'' ist. Singer etikettiert sich selbst als ''<a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p34/may-2006.pdf">flexiblen Veganer</a>'', der nicht vegan ist, wenn dies bequemer [wenn Vegansein unbequem] ist. Er erwähnt, dass er Freilandeier und Bio-Milchprodukte konsumiert. Er spricht von dem ''<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/02/tdlicher-luxus.html">Luxus</a>'' des Essens von Fleisch und anderen Produkten von Tieren, die in seinen Augen gut behandelt und ''human'' getötet worden sind. PETA <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3136/claims.pdf">erklärt</a>, dass Veganismus aus Prinzip eine Sache ''persönlicher Reinheit'' , eine ''narzisstische kulturelle Marotte'' und ''fanatische Besessenheit'' ist. ''Vegan'' Outreach <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3136/emphasis-on.pdf">macht den Schwerpunkt auf Leiden deutlich </a>und spielt das Nutzen von Tieren herunter mit der Erklärung, dass Veganismus <blockquote>kein Selbstzweck (ist). Er ist kein Dogma, keine Religion, keine Liste verbotener Zutaten oder unveränderlicher Gesetze – er ist nur ein Instrument gegen Grausamkeit und für die Verminderung von Leiden.</blockquote> Eine <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/03/peter-singer-und-die.html">grundlegende Annahme </a>der Position des Neuen Tierschurzes ist, dass das Töten von Tieren als solches ihnen keinen Schaden zufügt. Dieser Annahme zufolge kümmere es Tiere nicht,<span style="font-style:italic;"> dass </span>wir sie nutzen und töten, sondern nur,<span style="font-style:italic;"> wie </span>wir sie behandeln und töten. Solange sie dabei nicht zu sehr litten, sei Tieren ihr Genutztwerden gleichgültig. Sie hätten kein Interesse an fortgesetzter Existenz. <br /><br />Es ist dieses Denken, dass zu der <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/06/bio-fleisch-menschen-sich-beim-essen.html">''Bio-Fleisch/Milch/Eier''-Bewegung </a>geführt hat, die den seit Jahrzehnten ernstesten Rückschlag im Kampf für Gerechtigkeit für Tiere darstellt. Es ist dieses Denken, dass <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3136/peta.pdf">PETA</a> und <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/01/oh-mein-gott-diese-veganer.html">Singer </a>dazu führt, zu erklären, dass wir möglicherweise eine moralische Verpflichtung haben, <span style="font-style:italic;">nicht </span>vegan zu sein in Situationen, in denen andere von dem Bestehen auf Veganismus verärgert oder peinlich berührt sind. <br /><br />Ich lehne diese Auffassung ab. Ich glaube, dass es speziesistisch ist, zu behaupten, dass Tiere einen Geist haben müssen, der dem menschlichen gleicht, um ein Interesse an fortgesetzter Existenz zu haben. Jedes empfindungsfähige Wesen hat ein Interesse am Weiterleben, indem es vorzieht, wünscht oder begehrt, am Leben zu bleiben.<br /><br />Wir können es ebenso wenig moralisch rechtfertigen, Tiere als Ressourcen für Menschen zu nutzen, wie wir Menschensklaverei rechtfertigen können. Die Nutzung von Tieren und Sklaverei haben mindestens etwas Wichtiges gemeinsam: Beide Einrichtungen behandeln empfindungsfähige Wesen als Ressourcen. Dies kann in Bezug auf Menschen nicht gerechtfertigt werden; es kann in Bezug auf Tiere nicht gerechtfertigt werden – <span style="font-style:italic;">wie</span> ''human'' <span style="font-style:italic;">auch immer </span>wir sie behandeln. <br /><br />Der abolitionistische Ansatz sieht Veganismus als die Anwendung des Prinzips der Abschaffung der Tierausbeutung auf das Leben des Einzelnen. Er ist unser persönlicher Ausdruck dessen, dass wir die moralische Personalität aller empfindungsfähigen Wesen bejahen und den Status von Tieren als bewegliches Eigentum verwerfen. Veganismus ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Verpflichtung zu Gewaltlosigkeit. <br /><br />Veganismus ist nicht einfach ein Weg, Leiden zu mindern; er ist das, was Gerechtigkeit für Tiere zum Allermindesten erfordert. Vegan leben ist nicht der letzte Schritt auf dem Weg dahin, die moralische Schizophrenie abzulehnen, die das Verhältnis von Menschen zu Nichtmenschen kennzeichnet, es ist der <span style="font-style:italic;">erste </span>Schritt. Wenn Tiere in irgendeiner Weise moralisch von Belang sind, dann können wir sie nicht essen, als Kleidung oder anderweitig nutzen. Ein Veganer ist nicht nur an Montagen ein Veganer oder nur, wenn es bequem ist. <span style="font-style:italic;">Ein Veganer ist die ganze Zeit ein Veganer.</span> Ich wäre ebenso wenig nicht vegan, weil mein Vegansein jemandem missfiele, wie ich schweigen würde, wenn jemand einen rassistischen Witz erzählte oder eine Frau belästigte, weil dagegen Einspruch zu erheben dem Täter missfallen würde. <br /><br />Es ist ebenso weng ''absolutistisch''' oder ''fanatisch'', ein konsequenter Veganer zu sein, wie konsequent in der Ablehnung von Vergewaltigung oder Pädophilie zu sein. In der Tat ist es, konsequenten Veganismus als ''absolutistisch'' zu bezeichnen, gerade deshalb speziesistisch, weil wir unsere vollständige Ablehnung fundamentaler Formen der Ausbeutung von Menschen so nicht kennzeichnen würden. <br /><br />Wenn Sie nicht vegan leben: Fangen Sie damit an. Es ist wirklich leicht. Es ist besser für unsere Gesundheit und vermindert die Gewalt, die wir uns selbst antun. Es ist besser für den Planeten und vermindert den Schaden, den wir dem Zuhause fühlender Wesen und dem Ökosystem zufügen, dass alles Leben erhält. Aber was das Wichtigste ist: Es ist das moralisch Richtige. Wir alle sagen, dass wir Gewalt ablehnen. Lassen Sie uns mit dem, was wir sagen, Ernst machen. Lassen Sie uns einen bedeutenden Schritt zur Verminderung von Gewalt in der Welt machen, mit dem beginnend, was wir uns in den Mund stecken und auf unserem Körper anwenden. <br /><br />Und denken Sie daran, es ist keine Unmöglichkeit: <a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan">DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.</a> <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-17983940077180231802010-02-24T01:19:00.000-08:002011-02-25T00:28:48.614-08:00Neues Buch erscheint baldvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/new-book-coming-soon/"> Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />mein neuestes Buch: <span style="font-style:italic;">The Animal Rights Debate: Abolition or Regulation?</span> wird im Mai bei Columbia University Press veröffentlicht. Im ersten Teil verteidige ich den abolitionistischen Ansatz. Im zweiten Teil verteidigt Professor Robert Garner von der Universität Leicester (GB) den protektionistischen Ansatz (den ich als ''Neuen Tierschutz'' bezeichne). Im dritten Teil diskutieren und debattieren Professor Garner und ich Streitfragen wie den moralischen Status von Tieren und die Effizienz von Tierschutzreformen. <br /><br />Ich hoffe, dieses Buch wird Ihnen dabei helfen, die Probleme, um die es geht, zu durchdenken und Sie bei Ihren Bemühungen als Anwalt der Tiere unterstützen. <br /><br />Wenn Sie nicht vegan leben: Fangen Sie damit an! Tierprodukte sind Ihrer Gesundheit abträglich und landwirtschaftliche Tierhaltung ist ein Umweltdesaster. Aber was das Wichtigste ist, Veganismus ist das moralische Richtige. Er stellt unsere tägliche Feier der Gewaltlosigkeit dar. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-45552944875449754032010-02-23T01:12:00.000-08:002011-02-26T01:35:43.598-08:00Opposing Views: Zum Thema Gewaltvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/opposing-views-on-violence/"> Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br /><a href="http://www.opposingviews.com/">Opposing Views</a> postete meine Essay ''<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/02/zum-thema-gewalt.html">Zum Thema Gewalt</a>''. Er rief eine <a href="http://www.opposingviews.com/i/violence-never-the-answer-for-advancing-animal-rights">lebhafte Diskussion</a> mit gut über 200 Kommentaren hervor. Lesen Sie die verschiedenen Gedankengänge und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. <br /><br />Wenn Sie nicht vegan leben: Fangen Sie damit an! Tierprodukte sind Ihrer Gesundheit abträglich und landwirtschaftliche Tierhaltung ist ein Umweltdesaster. Was aber das Wichtigste ist, Veganismus ist das moralische Richtige. Er stellt unsere tägliche Feier der Gewaltlosigkeit dar. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-89429320736990034602010-02-14T12:00:00.000-08:002011-02-26T01:32:09.458-08:00Zum Thema Gewaltvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/on-violence/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Leider gibt es Leute, die sich als Anwälte der Tiere bezeichnen, die behaupten, dass die Lösung des Problem der Tierausbeutung Gewalt ist. <br /><br />Einige von ihnen haben sich tatsächlich in Gewaltakten gegen institutionelle Ausbeuter betätigt. Andere stiften zu Gewaltakten an, indem sie dazu aufrufen, ''Einschüchterung'' gegen Tierausbeuter anzuwenden oder diese ''furchtsam'' vor Vergeltungsschlägen zu machen. <br /><br />Die moralischen/ spirituellen Aspekte der Ablehnung von Gewalt einmal beiseite lassend, jene, die Gewalt befürworten, haben zutiefst verworrene Vorstellungen von der ökonomischen Basis der Tierausbeutung. Institutionelle Ausbeuter betreiben Ausbeutung, weil die Öffentlichkeit es verlangt. Ihnen ist es zum größten Teil gleich, ob sie Bananen oder Beef [Rindfleisch] verkaufen. Sie stecken ihr Kapital in das, was am einträglichsten ist. <br />Die meisten Menschen betrachten die Nutzung von Tieren als ''normal'' in demselben Sinne, in dem es Atmen und Wasser trinken sind. Sie verlangen Tierprodukte. Wenn Sie heute zehn Schlachthäuser zerstören, werden, solange die Nachfrage [nach Tierprodukten] bestehen bleibt, zehn neue Schlachthäuser gebaut werden oder die vorhandenen werden ihre Produktion erweitern (und die Produktion wahrscheinlich wirtschaftlicher effizienter machen). Wenn Sie einen Lieferanten von in Tierversuchen verwendeten Tieren dicht machen und die Öffentlichkeit fortfährt, Tierversuche zu unterstützen, was sie eindeutig tut, wird ein anderer Lieferant auftauchen. In rein praktischer Hinsicht ist Gewalt also eine Strategie, die nicht funktionieren <span style="font-style:italic;">kann.</span> <br /><br />Solange Tiernutzung als normal und als etwas gesehen wird, das keine fundamentale moralische Frage aufwirft, wird sich nichts jemals ändern. Aber wir werden die Menschen nicht durch Einschüchterung, Angst und Gewaltakte dazu bringen, über Tiernutzung nachzudenken. Aufklärung kann, wenn sie effektiv sein soll, <span style="font-style:italic;">niemals </span>gewaltsam sein, sie kann <span style="font-style:italic;">niemals</span> einschüchternd oder Angst machend sein. Sie muss die Herzen und den Geist der Menschen öffnen. <br /><br />Und die Strategie der Gewaltlosigkeit ist alles andere als passiv: Sie bedeutet, dass wir aktiv, kreativ und beständig daran arbeiten, das grundlegende Paradigma zu andern – die Vorstellung, dass Tiere Dinge sind, Ressourcen, Eigentum; dass sie ausschließlich Mittel zu menschlichen Zwecken sind. <br /><br />Und es ist offensichtlich, dass unsere aufklärerischen Anstrengungen funktionieren. Es entwickelt sich ein Dialog über die Nutzung von Tieren, der über Fragen ''humaner'' Behandlung hinausgeht. Es gibt einen anhaltenden Strom von Geschichten darüber, wie Menschen sich der moralischen Schizophrenie, die das Mensch/Tier-Verhältnis kennzeichnet, zunehmend bewusst werden. <br /><br />Jene, die sich für Gewalt aussprechen, haben nicht nur ein verdrehtes Denken über Basisökonomie, sondern sie verhindern überdies diesen Fortschritt, weil sie ein leichtes Angriffsziel abgeben, das Menschen einen Vorwand bietet, über das Problem der Tierausbeutung hinwegzugehen. In dieser Beziehung sind Gewaltbefürworter denen gleich, die Sexismus fördern. <br /><br />Hätte Martin Luther King eine Kampagne für Bürgerrechte geführt mit dem Motto: ''Lieber nackt als im hinteren Teil des Busses sitzen''?<br /><br />Natürlich nicht. <br /><br />Hätten King oder Gandhi uns dringend ersucht, andere ''einzuschüchtern'' und sie ''furchtsam'' zu machen, dass sie das Opfer von Gewalt werden?<br /><br />Natürlich nicht. <br /><br />Manchmal, wenn ich sehe, was Gewaltbefürworter sagen oder tun (oder wenn ich ein Video mit einer ''für die Tiere'' strippenden Frau sehe), schüttle ich den Kopf und frage mich, was Menschen Schlimmeres tun könnten im Sinne dessen, was die Öffentlichkeit das Problem Ernst nehmen lässt. In der Tat sieht es so aus, als versuchten diese Leute, einen bedeutsamen Wandel zu sabotieren. <br /><br />Zur weiterführenden Diskussion hören Sie meinen <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/ein-kommentar-zu-gewalt.html">Kommentar </a>zu diesem Thema oder lesen Sie <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2007/08/ein-kommentar-zur-gewaltfrage.html">Ein Kommentar zur Gewaltfrage,</a> <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/03/mehr-zur-frage-von-gewalt-und.html">Mehr zur Frage von Gewalt und Tierrechten </a>sowie<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/07/zu-tierversuchen-und-gewalt.html"> Zu Tierversuchen und Gewalt</a> auf dieser Website. <br /><br />Ich erörtere die Gewaltfrage ebenfalls in meinem im Mai 2010 bei Columbia University Pres erscheinenden, zusammen mit Dr. Robert Garner verfassten Buch <span style="font-style:italic;">The Animal Rights Debate: Abolition or Regulation?<br /></span><br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan">DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst. </a><br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-5610177255842815672010-02-03T11:00:00.000-08:002011-02-25T00:21:40.283-08:00Ist jede Kampagne eine Einzelthema-Kampagne?von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/is-every-campaign-a-single-issue-campaign/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Als Antwort auf meine Kommentare (<span style="font-weight:bold;"><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/01/zu-johnny-weir.html">1</a>,<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/02/ein-sieg-fur-wen.html"> 2</a></span>) zur Sache Johnny Weir und auf meinen <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/02/einzel-thema-kampagnen-im-kontext.html">allgemeinen Kommentar </a>zu Einzelthema-Kampagnen [nachfolgend ETK] haben einige die Meinung bekundet, dass wenn es sich im Fall Johnny Weir um eine ETK handelt, dann alle Kampagnen, einschließlich der Förderung von Adoption / Rettung von Tieren und Gnadenhöfen und sogar Veganismus ETK sind. <br /><br />Diese Meinung lässt einen tief gehenden Mangel an Verständnis dessen erkennen, was die Natur von ETK ausmacht. Diese besteht darin, eine bestimmte Form der Nutzung von Tieren oder eine bestimmte Art ihrer Behandlung zu identifizieren und zum Thema einer Kampagne mit dem Ziel zu machen, diese Nutzung zu beenden oder diese Behandlung zu ändern. <span style="font-style:italic;">Das Problem der ETK besteht darin, dass sie eine bestimmte Form der Nutzung oder Art der Behandlung von Tieren als von anderen moralisch unterscheidbar darstellt und, indem sie dies tut, suggeriert, dass andere Formen und Arten der Tierausbeutung moralisch weniger problematisch sind.</span> <br /><br />Die Sache Weir ist ein klassisches Beispiel dieses Problems. An ihn wurde ein Offener Brief gerichtet, der seinen Gebrauch von Pelz auf der Schulter seines Kostüms beklagte. Es war kein an das ganze Team gerichteter Offener Brief, die Verwendung von Tierhäuten betreffend, einschließlich Leder-Skates und jeglicher Woll- oder Seidenkleidung. Der Brief konzentrierte sich auf ein <span style="font-style:italic;">einzelnes</span> Tierprodukt, von einer <span style="font-style:italic;">einzelnen</span> Person in einem <span style="font-style:italic;">einzelnen</span> Fall verwendet. <br /><br />Das Hauptproblem mit dieser Art von Kampagnen ist, dass es keinen schlüssigen moralischen Unterschied zwischen Pelz und Leder, Wolle oder Seide gibt. Weir <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3013/deflected.pdf">lenkte</a> den Offenen Brief sehr wirkungsvoll um, indem er selbst diese einfache Beobachtung machte: <br /><blockquote>''Jeder Eiskunstläufer trägt Schlittschuhe, die aus Kuh gemacht sind'', sagte Weir.<br />''Vielleicht trage ich einen süßen kleinen Fuchs, während alle anderen Kuh tragen, aber wir alle ziehen immer noch Tierhaut an.''</blockquote> Der Offene Brief war nicht nur eine ETK, sondern überdies eine im Kontext traditionellen Tierschutzes, weil in ihm von der <span style="font-style:italic;">Behandlung</span>, nicht von der <span style="font-style:italic;">Nutzung</span> von Tieren die Rede ist. Er konzentriert sich auf die ''Pelzindustrie'' und die Behandlung und das Töten von Tieren auf Pelzfarmen und in der Wildnis. Von Pelzfarmen und Fallen zu sprechen heißt, die Antwort herauszufordern: ''Okay, dann sollten wir einen Weg finden, Pelzproduktion 'humaner' zu machen.''<br /><br />Was domestizierte Tiere und Wildtiere, die ein Zuhause brauchen, anbelangt, stellen Versuche oder Bemühungen, ein Zuhause für sie zu finden, keine ETK dar, zumindest nicht in der Weise, die auf die von mir aufgezeigten Probleme hindeutet. Durch die Domestikaion von Tieren haben wir sie in ein furchtbares Fiasko gebracht, und wenn wir sie von der Straße oder aus einem Tierheim (1) herausholen können, sollten wir dies tun. Soweit wir die Möglichkeit haben, einem Haustier oder Wildtier ein Zuhause zu geben, ist das eine gute Sache. Dies sind Bemühungen, einem einzelnen Tier zu helfen; es sind keine Kampagnen gegen Verwendungszwecke oder Praktiken [der Tiernutzung], welche wir als schlimmer als andere Verwendungszwecke oder Praktiken kennzeichnen, die wir aus den in meinem <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/02/einzel-thema-kampagnen-im-kontext.html">früheren Essay </a>erörterten Gründen zwangsläufig stillschweigend billigen. Es handelt sich um qualitativ verschiedene Aktivitäten. <br /><br />Und ich spreche von Tierrettung/ Adoption von Tieren <span style="font-style:italic;">immer</span> innerhalb eines bestimmten Rahmens der Ablehnung von Tiernutzung und der Betonung von Veganismus als zentralem Thema. Ich sprechen nicht von Rettung und Adoption als einer isolierten Tätigkeit, sondern als nur<span style="font-style:italic;"> einer</span> Verpflichtung unter vielen, die der abolitionistische Ansatz insgesamt einschließt. Obwohl ich die Adoption von heimatlosen Tieren unterstütze, bin ich stets sehr deutlich darin, dass wir gänzlich aufhören sollten, Tiere zu produzieren und ihre Produktion zu erleichtern.<br /><br />Der ''Offene Brief'' an Johnny Weir tut nichts dergleichen. Es wäre möglich gewesen, ihm einen Brief zu schreiben, der Pelz als einen Aspekt einer insgesamt abolitionistischen Botschaft erwähnt und ebenso das Tragen jeglicher Tierhäute ausdrücklich behandelt und Veganismus anspricht. Ein solcher Brief hätte eine machtvolle Botschaft präsentiert anstelle einer schwachen, die Pelz als etwas von Leder (oder den anderen, nicht einmal erwähnten Tierprodukten) moralisch Unterscheidbares erscheinen lässt und über den Weir in zwei Sätzen wirkungsvoll hinweggeht. <br /><br />Ich unterstütze auch Gnadenhöfe, aber ich spreche von ihnen wiederum als Teil eines insgesamt abolitionistischen Ansatzes und ich fördere Gnadenhöfe, die eine ausdrücklich abolitionistische Botschaft vertreten. Soweit ein Gnadenhof Tieren ein Zuhause gibt, ist das eine gute Sache, aber soweit er außerdem Tierschutzreformen oder ETK fördert, macht er zumindest einen Teil des Guten, das er tut, zunichte. <br /><br />Ich denke auch, dass Gnadenhöfe von wohlhabenden Gruppen zum Zweck des Spendensammelns benutzt werden können. Wenn Sie für einen Gnadenhof spenden wollen, sollten Sie seine Finanzen sondieren und sich nach den Gehältern erkundigen, die den Beteiligten der Organisation, welche den Gnadenhof betreibt, gezahlt werden. <br /><br />Auch meinen einige Leute, dass wir die ETK von Gruppen, die einen Gandenhof betreiben, nicht kritisieren sollten, weil dies das Spendenaufkommen der Gruppe beeinträchtigen könnte, was den Tieren schaden würde. Dies ist eine Variante des allgemeinen Arguments, das wir die ganze Zeit hören: ''Gruppe X tut Gutes für Tiere, also kritisiere nicht, was Gruppe X sonst noch macht, weil dies ihren Bemühungen, Tieren zu helfen, schadet.'' Das ist sicherlich ein Rezept für Desaster und den Tod einer sozialen Bewegung. Es ist genau dieses Denken, das die Mainstream-Bewegung dahin geführt hat, in Schweigen zu verharren angesichts der Obszönität, dass PETA 85% der Tiere tötet, die vom Verein ''gerettet'' werden, und seines rücksichtslosen Gebrauchs von Frauenfeindlichkeit als einer Marketingstrategie. <br /><br />Was Veganismus als ETK angeht, so weiß ich nicht recht, was ich sagen soll, enthüllt diese Vorstellung doch solch tief gehende Konfusion, dass es vielleicht unmöglich ist, sie abzubauen. Jedenfalls spreche ich, wenn ich von Veganismus spreche, davon, keinerlei Tierprodukt oder Produkt tierlicher Herkunft zu essen, als Kleidung oder anderweitig für menschliche Zwecke zu gebrauchen. Aber selbst wenn Sie ihr Verständnis von Veganismus auf ''vegane Ernährung'' beschränken, sprechen Sie sich immer noch für die Beseitigung einer Praktik aus, von der mehr Tiere betroffen sind als von allen anderen Formen der Tiernutzung zusammengenommen, weil jeder, der nicht vegan lebt, Tiere und Tierprodukte konsumiert.<br /> <br />Darüber hinaus leitet sich alle Tiernutzung davon ab, dass wir Tiere und Tierprodukte konsumieren. Wenn sich dies änderte, würde alles andere folgen. Zum Beispiel würde jemand, der die moralische Verpflichtung akzeptiert, keine Tiere oder Tierprodukte zu konsumieren, zwangsläufig ebenso akzeptieren, dass wir keinen Pelz tragen oder Zirkusse [mit Tieren] besuchen sollten. Deshalb unterscheidet sich Veganismus qualitativ von einer Anti-Pelz-Kampagne, die einen relativ kleinen Teil der Bevölkerung zur Zielscheibe macht, oder von einer Vegetarismus-Kampagne, die ausdrücklich oder stillschweigend Fleisch von anderen Tierprodukten unterscheidet und die Botschaft sendet, dass es OK ist, Milchprodukte und Eier zu konsumieren. <br /><br />Ich hoffe, dies hilft, die Streitfrage von ETK zu klären. Sie funktionieren wirklich nicht und sie produzieren nur Konfusion, indem sie die falsche Vorstellung verstärken, bestimmte Formen von Tierausbeutung seien weniger moralisch verwerflich als andere.<br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan"><br />DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.</a> <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francione<br /><br />(1) Orig.''kill shelter'': Tierheim, das diejenigen Tiere tötet, die nicht (innerhalb eines bestimmten Zeitraums) vermittelt werden können.(Anm. d. Übers.)vegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-66072948088637826372010-02-03T02:15:00.000-08:002011-02-25T00:02:13.637-08:00Zuerst Vegetarismus?von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/vegetarianism-first/"> Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen,<br /><br /><a href="http://www.vegansociety.com/about/publications/vegan-magazine/">The Vegan</a>,das Magazin der <a href="http://www.vegansociety.com/">Vegan Society in Großbritannien</a>, steht im Begriff, seine Frühjahrsausgabe 2010 herauszugeben. Darin steht ein Essay von mir: <span style="font-style:italic;"><a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/pdf/the-vegan-2010spring.pdf">Zuerst Vegetarismus?</a></span>, der die Idee diskutiert, dass wir Vegetarismus als einen ''Einstieg'' in den Veganismus fördern sollten, und die Auffassung darlegt, dass diese Vorstellung sowohl auf theoretischer wie praktischer Ebene ein Irrtum ist. Ich habe das Thema in weiteren Blogessays auf dieser Website (siehe <span style="font-weight:bold;"><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/vegetarismus-als-ein-einstieg-in-den.html">1,</a><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/einige-bemerkungen-zu-vegetarismus.html"> 2,</a><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/08/kommentar-aspekte-der-vegetarierveganer.html"> 3,</a><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/03/einstiegsargumente.html"> 4 </a></span>) ebenso wie in meinen Büchern und Artikeln behandelt.<br /><br />Die Vegan Society wird mir eine höher auflösende PDF-Datei zur Verfügung stellen, die ich so bald wie möglich zugänglich machen werde. Ich hoffe, dass Ihnen dies in Ihren Bemühungen als Anwalt der Tiere nützlich sein wird, wenn Sie kreative, gewaltlose Aufklärung über Veganismus betreiben. <br /><br />Außerdem: <a href="http://www.rorotoko.com/">ROROTOKO</a> ist eine anerkannte Website, die bestimmte Bücher auswählt und Autoren interviewt. Mein Buch:<span style="font-style:italic;"> <a href="http://www.abolitionistapproach.com/books/animals-as-persons-essays-on-the-abolition-of-animal-exploitation/">Animals as Persons: Essays on the Abolition of Animal Exploitation</a></span>, das 2008 bei Columbia University Press erschienen ist, wurde für das Cover-Interview für Februarausgabe 1/ 2010 von ROROTOKO ausgewählt. <br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan"><br />DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.</a> <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-63288281853793480592010-02-02T12:00:00.000-08:002011-02-23T21:22:14.080-08:00Und Sie fragen sich, warum die Öffentlichkeit denkt, dass ''Tierrechtler'' Verrückte sind?von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/and-you-wonder-why-the-public-thinks-that-animal-rights-people-are-crazy/"> Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Von einem Artikel: <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3017/the-rise.pdf">Der Aufstieg der Politik der Hunde-Identität</a> im <span style="font-style:italic;">New York Magazine</span>: <blockquote>Für Singer und für Newkirk ist Sodomie nicht unter allen Umständen tabu. ''Wenn es keine Ausbeutung und kein Missbrauch ist, muss es nicht falsch sein'', sagte sie.</blockquote> Wie Sie sich erinnern werden, behauptete Singer vor einigen Jahren, dass es <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p3017/mutually-satisfying.pdf">gegenseitig befriedigende</a> sexuelle Aktivitäten zwischen Menschen und Tieren geben könne. <br /><br />Aber ich bin verdutzt über Newkirks Aussage. Wann ist Sex mit Tieren <span style="font-style:italic;">nicht</span> Ausbeutung und Missbrauch?<br /><br />Der Artikel im <span style="font-style:italic;">New York Magazine</span> stellt außerdem fest: <blockquote>Obwohl PETAs Vereinsphilosophie eine Sprache einschließt, die suggeriert, dass jedes einzelne Tierleben an sich wertvoll ist, zeichnen die Aktionen der Organisation ein nuancierteres Bild. PETA tötet eine überraschende Anzahl der bei ihnen aufgenommenen Tiere. In dem mit 1988 beginnenden Jahrzehnt euthanasierte PETA 17.000 – 85% der vom Verein geretteten – Tiere.</blockquote> Vielleicht ist die Antwort auf meine obige Frage, dass Sex mit einem Tier keine Ausbeutung und keinen Missbrauch darstellt, wenn er erfolgt, nachdem das ''gerettete'' Tier getötet wurde (von einer ''Tierrechtsorganisation''), aber der Körper noch warm ist. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-70749320019147160682010-02-01T12:00:00.000-08:002011-02-23T21:15:09.001-08:00Einzeltthema-Kampagnen im Kontext von Mensch & Tiervon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/single-issue-campaigns-and-in-human-nonhuman-contexts/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />gestern Abend erhielt ich die folgende Mail als Reaktion auf meine Blogposts zu Einzelthema-Kampagnen: <blockquote>Prof. Francione: <br />Wenn Einzelthema-Kampagnen [nachfolgend ETK] nicht gut sind, heißt das dann, dass wir keine Bemühungen, dem Leidenden in Haiti zu helfen, unterstützen sollten, weil wir nicht den Leidenden überall helfen? Führt das nicht dazu, gar nichts zu tun?<br />[Name] </blockquote> Das ist eine gute Frage.Ich habe mich schon früher mit ihr befasst, aber im Licht meiner kürzlichen Postings ist es gut, sie erneut anzusprechen. <br /><br />Wenn wir die Bemühungen in Haiti unterstützen, dann treffen wir damit keinerlei Aussage, dass das Leiden anderswo gut ist. Wir alle erkennen an, dass das Leiden unschuldiger Menschen etwas Schlechtes ist, wo immer es auftritt. Die Tatsache, dass wir in Haiti helfen, bedeutet nicht, dass wir denken, das Leiden von Menschen in sagen wir Darfur sei gut oder dass die in Darfur Leidenden eine geringere Rolle spielen. In gleicher Weise bedeutet die Tatsache, dass wir uns entscheiden, am Problem des Kindesmissbrauchs zu arbeiten, nicht, dass wir denken, Vergewaltigung von Frauen sei akzeptabel oder moralisch weniger verwerflich. <br /><br />Kurz gefasst, wenn X, Y und Z sämtlich als moralisch unerwünscht gesehen werden, dann vermittelt die Entscheidung, an der Behebung von X zu arbeiten, nicht die Botschaft, Y und Z seien moralisch akzeptabel.<br /><br />Wenn es um Tiere geht, fällt die Analyse anders aus. Die meisten Menschen denken, dass Fleisch, Milch und alle anderen Tierprodukte zu essen, als Kleidung oder anderweitig zu gebrauchen so natürlich wie Wasser trinken und Luft atmen ist. Wenn wir eine Form von Tierausbeutung hervorheben, unterscheiden wir sie damit zwangsläufig moralisch von anderen Formen der Tierausbeutung.<br /><br />Das heißt, wenn die meisten Menschen denken, dass das Essen von Fleisch, Milch und Eiern ''natürlich'' ist und kein moralisches Problem aufwirft, vermittelt es, sich auf Fleisch zu konzentrieren, unvermeidlicherweise die Vorstellung, Milch und Eier zu konsumieren sei etwas anderes und moralisch akzeptabel oder zumindest von Fleischkonsum moralisch unterscheidbar. <br /><br />Kurz gefasst, wenn X, Y und Z als moralisch unproblematisch gesehen werden und Sie X als moralisch problematisch herausgreifen, dann sagen Sie damit der Öffentlichkeit indirekt, dass Y und Z etwas Anderes als X und nicht moralisch [ebenso] unannehmbar oder zumindest dass Y und Z von X moralisch unterscheidbar sind. <br /><br />Wir sehen dieses Problem jeden Tag: Die Menschen denken, dass Pelz moralisch schlimmer als Leder, Wolle oder Seide ist; sie denken, dass Fleisch moralisch schlimmer als andere Tierprodukte ist. <br /><br />Das ist das Problem von ETK im Kontext der Tierausbeutung. Das gleiche Problem besteht nicht, wenn es um Menschen geht. <br /><br />Und wir brauchen keine ETK, um uns in schrittweisem Aktivismus zu betätigen. Es gibt etwas, das jeder von uns tun kann, jeden Tag: Leben Sie vegan und engagieren Sie sich in kreativer, gewaltloser Aufklärung über Veganismus. <br /><br />Wenn Sie sich an ETK beteiligen wollen, stellen Sie bitte zumindest sicher, dass die Botschaft ''keine Ausbeutung'' klar ist. Wenn ein Zirkus in die Stadt kommt und Sie gegen dieses Ereignis protestieren wollen, achten Sie wenigstens darauf (zusätzlich dazu, friedlich und gewaltlos in Ihrem Protest zu sein), in Ihrer Literatur und in allen Ihren Diskussionen mit Leuten ausdrücklich einzuschließen, dass Zirkusse [mit Tieren] lediglich stellvertretend für das generelle Problem der Tierausbeutung sind und dass wir gänzlich aufhören sollten, Tiere zu essen oder für andere Zwecke zu nutzen. Gebrauchen Sie den Zirkus als ''Diskussionsthema'', aber stellen Sie ihn nicht als von anderen Formen der Tierausbeutung moralisch unterscheidbar dar. <br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan"><br />DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.</a> <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-45468722542300784362010-01-31T12:00:00.000-08:002011-02-21T00:38:58.410-08:00Zu Johnny Weir...<span style="font-weight:bold;">...Einzelthema-Kampagnen, Behandlung von Tieren und abolitionistischem Veganismus</span><br /><br />von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/on-johnny-weir-single-issue-campaigns-treatment-and-abolitionist-veganism/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Wie ich in meinem <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/02/ein-sieg-fur-wen.html">Blogessay </a>feststellte, denke ich, dass die Sache mit Weir unklug war. In Anbetracht dessen, dass alle Eiskunstläufer Leder, Wolle etc. tragen, ähnelte die Bemühung [Weir vom Tragen einer Pelzbordüre abzuhalten] dem Versuch, einem Teilnehmer an einem Festbankett mit Steaks dazu zu bewegen, nicht einen Teelöffel seiner Portion Eiskrem zu essen. <br /><br />Der <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2979/open-letter.pdf">Offene Brief</a> an Johnny Weir von Friends of Animals ist ein perfektes Beispiel dessen, was ich als das zentrale Problem des Einzelthema-Ansatzes betrachte: Der Brief wurde an Weir adressiert, weil dieser angekündigt hatte, er beabsichtige, Pelz zu tragen. Es war kein an das ganze Team gerichteter Offener Brief, die Verwendung von Tierhäuten, einschließlich Leder-Schlittschuhen oder jegliche Woll-oder Seidenkleidung betreffend. Es gibt keine schlüssige moralische Unterscheidung zwischen Pelz, Leder, Wolle oder Seide. Weir <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2979/deflected.pdf">lenkte</a> den Offenen Brief sehr wirkungsvoll ab, indem er selbst diese einfache Beobachtung machte. <br /><br />Überdies konzentriert sich der Brief auf Fragen der Behandlung und nicht der Nutzung von Tieren, was ich als mit dem abolitionistischen Ansatz nicht übereinstimmend betrachte. Offen gesagt, ob der Fuchs auf einer Farm getötet wurde oder in einer ungepolsterten oder gepolsterten Falle oder in einer Schlinge ist unerheblich. Wäre der Fuchs in einer angenehmen Umgebung aufgezogen und schmerzlos im Schlaf getötet worden, würde ich dies immer noch für verwerflich erachten. Der Offene Brief suggeriert der Öffentlichkeit, dass das Problem darin besteht,<span style="font-style:italic;"> wie</span> der Fuchs behandelt, nicht, <span style="font-style:italic;">dass</span> er genutzt wurde. <br /><br />Wie ich (viele Male) geschrieben habe, ist weniger Leiden immer besser als mehr Leiden, und ich stimme dieser Passage des Offenen Briefes zu: ''In jedem Fall [Pelzfarm oder Falle] gibt es nichts Glamouröses oder Schmuckes an der Grausamkeit, die sie erduldeten. Und in keiner Weise kann sie moralisch gerechtfertigt werden.'' Aber dabei bliebt außer Betracht, dass obwohl Grausamkeit ein wichtiges Problem darstellt, der Hauptpunkt nicht ist, dass die Grausamkeit moralisch nicht gerechtfertigt werden kann; der Hauptpunkt ist, dass die Nutzung – wie immer ''human'' – moralisch nicht gerechtfertigt werden kann. Das ist die Idee, die wir der Öffentlichkeit klar und unzweideutig präsentieren müssen, wenn wir uns jemals vom Leitbild der ''humanen'' Nutzung wegbewegen wollen. <br /><br />Und welche Rolle spielt es, dass Füchse ''schön'' sind, etwas, das zwei Mal in dem Offenen Brief erwähnt wird? Wenn sie hässlich wären, würde das einen Unterschied machen? Es ist genau dieses Denken, das uns dahin führt, über das Töten von Robbenbabys besorgt zu sein, aber weniger besorgt über die Ausbeutung von Tieren, die wir weniger anziehend finden. Wir sollten nicht die Auffassung verstärken, dass es die für uns reizvollen Tiere sind, die moralisch eine Rolle (oder eine größere Rolle) spielen, ebenso wie wir nicht die Vorstellung fördern sollten, dass ein ''reizendes'' Model in einer veganen Anzeige erscheint.<br /> <br />Ich unterstütze die Bemühungen von FoA wie jeder anderen Gruppe oder Person, die ethischen Veganismus unterstützen. In jedem Fall aber ist das Fördern von Veganismus nicht notwendigerweise gleichbedeutend mit dem Fördern der Abschaffung der Tierausbeutung, das aus den Gründen, welche ich in meinen Büchern, Artikeln und Essays dargelegt habe, eine solche Art Einzelthema-Kampagnen und sich auf Behandlung konzentrierenden Ansätze ausschließt. Das ist ein Grund, warum ich oft den Ausdruck abolitionistischer Veganer verwende. Nicht alle Veganer sind notwendigerweise Abolitionisten. <br /><br />Ich wünschte sicherlich, HSUS würde eine ''Go-Vegan''-Kampagne starten, aber selbst wenn die Organisation das täte, würde sie das nicht zu einer abolitionistischen Organisation machen. Die Tatsache, dass eine Gruppe für Veganismus wirbt, bedeutet nicht, dass sie nicht noch immer eine Gruppe des Neuen Tierschutzes ist, wenn sie fortfährt, Tierschutzreformen und Einzelthema-Kampagnen zu betreiben. In der Tat würden HSUS und FoA, hätte erstere Organisation eine ''Go-Vegan''-Kampagne, sehr ähnlich aussehen! (FoA hat eine Reihe solcher Einzelthema-Kampagnen. Vielleicht erklärt dies, warum FoA gegen den ''Go-Vegan'-Ansatz war, den zu übernehmen ich HSUS gedrängt habe. FoA mag versucht haben zu vermeiden, ''HSUS-gleich'' zu werden und in der zweiten Fraktion zu verbleiben, die Vincent Guihan in seinem Essa: <span style="font-style:italic;"> <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2979/of-hsus.pdf">Von HSUS und Hegemonie: Abolitionistischer Veganismus als eine wachsende Kraft </a></span> bezeichnet hat. <br /><br />Wie in einem früheren Essay erwähnt, habe ich eine offene Einladung an Priscilla Feral ausgesprochen, diese Fragen mit mir in einem Podcast zu diskutieren. Ich hoffe, sie wird meine Einladung annehmen. <br /><br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan">DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.</a><br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-60185768344519681592010-01-30T12:00:00.000-08:002011-02-20T00:37:02.695-08:00Gandhi: Zu seinem 62. Todestagvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/gandhi-on-the-62nd-anniversary-of-his-death/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />vor zweiundsechzig Jahren wurde Mahatma Gandhi ermordet. <br /><br />Lassen Sie uns heute für einige Minuten über Gandhis Lehre von Ahimsa oder Gewaltlosigkeit nachdenken. <br /><br />Gandhi sagte vieles, was es wert ist, darüber nachzudenken. Zwei meiner Lieblingszitate sind: <br /><br /><span style="font-style:italic;">Du musst der Wandel sein, den Du in der Welt sehen willst.</span><br /><br /><span style="font-style:italic;">Die Schwachen können niemals vergeben. Vergebung ist das Merkmal der Starken.</span> <br /><br />Denken Sie daran, dass Gewalt das Problem ist; es wird niemals die Lösung sein. Wenn wir wirkliche Veränderung wollen, müssen wir uns ändern. Wir müssen eine Revolution des Herzens erfahren, in der wir erkennen, dass Frieden der einzig zu verfolgende Weg ist. Jeder andere Weg führt uns in die Irre. <br /><br />Praktizieren Sie Frieden und Gewaltlosigkeit in Ihrem täglichen Leben; in jeder Interaktion, die Sie haben. Das bedeutet nicht, dass Sie nicht die Wahrheit sagen. Gandhi bestand nachdrücklich auf <span style="font-style:italic;">Satyagraha</span> oder das entschiedene Festhalten an der Wahrheit. Aber er glaubt, dass wir die Wahrheit immer ohne Gewalt in unseren Gedanken, Worten und Taten ausdrücken sollten. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-13829277993579702022010-01-29T12:00:00.000-08:002011-02-21T00:50:17.184-08:00Ein ''Sieg''? Für wen?von Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/a-victory-for-whom/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Gestern wurde<a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2964/reported.pdf"> berichtet</a>, dass der amerikanische Eiskunstläufer Johnny Weir entschieden hat, der linken Schulter seines Kostüms keinen Weißfuchs hinzuzufügen, nachdem er ''Hass-Mails und Morddrohungen''' von Tierrechtsaktivisten erhalten hatte. <br /><br />Einige Anwälte der Tiere nennen Weirs Entscheidung einen ''Sieg''. <br /><br />Ich finde das verwirrend. <br /><br />Erstens suggeriert dieses Ereignis, wie alle von Neuen Tierschützern betriebenen Einzelthema-Kampagnen (single- issue campaigns), dass es irgendwie einen moralisch relevanten Unterschied zwischen Pelz und anderen Tierprodukten gibt. Wie <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2964/weir-himself.pdf">Weir selbst </a>hervorhob: <blockquote> Jeder Eiskunstläufer trägt Schlittschuhe, die aus Kuh gemacht sind'', sagte Weir.<br />''Vielleicht trage ich einen süßen kleinen Fuchs, während alle anderen Kuh tragen, aber wir alle ziehen immer noch Tierhaut an.'' </blockquote> Weirs Beobachtung ist natürlich richtig. Und ich vermute, dass auch eine Menge Wolle getragen wird. Das ist der Grund, warum Einzelthema-Kampagnen wie diese den Effekt haben, die Öffentlichkeit zu verwirren und nicht, sie aufzuklären. <br /><br />In jedem Fall ist Weirs Ankündigung, keine Pelzbordüre zu tragen, wie die eines Gastes in einem Steakhouse, nicht die zum Dessert servierte Eierkrem zu essen. Na und?<br /><br />Zweitens, und wichtiger: Weirs Entscheidung hat nichts mit einer Ablehnung von Pelz aus moralischen Gründen zu tun. <br /><br />Weir behauptet, ''Hass-Mails und Morddrohungen'' von Tierrechtsaktivisten erhalten zu haben. <blockquote>'Ich hoffe, diese Aktivisten können verstehen, dass meine Entscheidung, mein Kostüm zu ändern, in keiner Weise ein von ihnen errungener Sieg, sondern ein Remis ist'', sagte Weir in seiner Erklärung. ''Ich nehme die Änderung nicht vor, um sie zu besänftigen, sondern um meine Unversehrtheit zu schützen und die Unversehrtheit der Olympischen Spiele, ebenso wie meine Konkurrenten.''<br /><br />''Es sind nur noch Wochen bis zu meiner Startposition auf dem Eis in Vancouver, da muss ich mich auf Technik und Training konzentrieren, und das ist wichtiger als jedes Kostüm und jede Drohung, die ich vielleicht bekomme.''</blockquote> Dies ist kein irgendwie gearteter Sieg für Tiere. Tatsächlich ist es eine Niederlage. Wir werden niemals Erfolg haben, wenn irgendein ''Sieg'' auf Gewalt oder der Androhung von Gewalt beruht. Gewalt ist an sich falsch und strategisch töricht, insofern sie die Charakterisierung von ''Tierschutzleuten'' als Verrückte, die andere in die Unterwerfung hineindrohen, bekräftigt. Dies befeuert verständlicherweise Ressentiments und entmutigt ernsthafte Diskussion über Tierausbeutung. <br /><br />Vielleicht war Weir besorgt, er könnte während seines Eislaufs mit einer Pastete beworfen werden. Seine Besorgnis wäre nicht unbegründet. Mit einer <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2964/threw-a-pie.pdf">Pastete bewarf</a> PETA die kanadische Ministerin für Fischerei und Ozeane, Gail Shea. In jedem Fall traf Weir eine simple, kalkuliert-praktische Entscheidung, keine ethische, und er ließ es die Welt wissen. <br /><br />Wenn das Paradigma sich jemals verändern soll, müssen wir eine Revolution des Herzens herbeiführen. Meiner Ansicht nach sollte der zentrale Schwerpunkt dabei auf kreativer, gewaltloser Aufklärung über Veganismus gelegt werden. Einzelthema-Kampagnen verstärken nur die öffentliche Wahrnehmung, dass die Tierrechtsposition unstimmig ist: Was ist der Unterschied zwischen einem Pelzkragen und Lederschuhen oder Wollkleidung? Und mit Gewalt oder Gewaltdrohungen werden wir niemals irgendwohin gelangen. Gewalt ist das Problem, sie ist kein Teil der Lösung. <br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan"><br />DIE WELT IST VEGAN ! Wenn Du es willst.</a> <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francione<br /><br />P. S. Ich spreche eine offene, herzliche Einladung an Priscilla Feral aus, die Vorsitzende des Vereins Friends of Animals, der Gruppe, die den Offenen Brief an Weir herausbrachte, die Sache mit Weir und die Weisheit von Einzelthema-Kampagnen im Allgemeinen mit mir in meinem Podcast zu diskutieren. Und natürlich bleibe ich dafür offen, Fragen des Neuen Tierschutzes mit Wayne Pacelle, Ingrid Newkirk oder den Spitzen anderer großer Gruppen freundlich zu diskutieren, ebenso wie mit Peter Singer und Bernard Rollin. <br /><br />Ich möchte betonen, dass ich in keiner Weise die Lauterkeit eines dieser Menschen in Frage stelle. Tatsächlich bin ich sicher, dass sie in dem, was sie glauben, aufrichtig sind. Nur glaube ich aufrichtig, dass der Ansatz des Neuen Tierschutzes/ der Einzelthema-Kampagnen verfehlt ist, und ich denke, dass eine Diskussion helfen kann, die Streitfragen schärfer herauszuarbeiten.vegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-87796003903054304522010-01-26T03:18:00.000-08:002011-02-20T00:26:07.351-08:00Kommentar (15): Das Blatt wendet sichvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/the-tide-is-turning/"> Blog<br /></a><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Victor Schonfeld, Direktor des einflussreichen <span style="font-style:italic;"><a href="http://www.victorschonfeld.com/index.htm">The Animals Film </a>[Film der Tiere]</span> von 1982, ließ seiner zweiteiligen Sendung auf BBC World Service: <span style="font-style:italic;"> <a href="http://www.bbc.co.uk/programmes/p005k2zy">One Planet: Animals and Us</a> [Ein Planet: Tiere und wir]</span> ein Editorial: <span style="font-style:italic;"> <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2919/the-five-fatal.pdf">Fünf fatale Fehler des Aktivismus für Tiere</a></span> im <span style="font-style:italic;">Guardian </span>folgen, einem der führenden Blätter Großbritanniens. <br /><br />Einmal mehr machte Schonfeld deutlich, dass die Mainstream-Bewegung vom Weg abgekommen ist. Er kritisierte Tierschutzkampagnen, das Bewerben von ''Bio-Fleisch'' und anderen ''Bio''-Tierprodukten, das Verleihen von Preisen an Schlachthausdesigner und PETAs schonungslosen Sexismus. Einmal mehr befürwortete er die Idee, dass Veganismus die moralische Grundlinie sein sollte. <br /><br />Schonfeld wurde ziemlich bemerkenswerterweise von Vegan Outreach <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2919/criticized.pdf">kritisiert</a>, einer Organisation, die nun erkennbar Teil der Tierschutz/''Bio-Fleisch''-Initiative ist. Noch bemerkenswerter aber war, dass drei Tage, nachdem Schonfelds Editorial erschienen war, Ingrid Newkirk im <span style="font-style:italic;">Guardian</span> <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2919/replied.pdf">antwortete</a>, PETAs Status als Tierschutzorganisation verteidige und seine sexistischen Kampagnen als ''harmlose Possen'' bezeichnete. <br /><br />Ich habe einen <a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/01/die-antwort-sollte-klar-sein.html">Blogessay</a> zu Newkirks Editorial verfasst.<br /><br />In diesem Kommentar diskutiere ich, ob das Blatt sich wendet zugunsten kreativer, abolitionistisch-veganer Anwaltschaft für Tiere. Meine Gäste sind <a href="http://human-nonhuman.blogspot.com/">Dr. Roger Yates</a>, der Soziologie an der University of Wales und am University College in Dublin lehrt und ein führender Soziologe der Bewegung für Tiere ist, und <a href="http://weotheranimals.blogspot.com/">Vincent J. Guihan</a>, Doktorand an der Carleton University in Kanada und jemand, der einen fein gestimmten Sinn für die Politik der Bewegung für Tiere hat. <br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan"><br />DIE WELT IST VEGAN ! Wenn Du es willst.</a> <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-24152858949043839092010-01-23T23:42:00.000-08:002011-02-19T01:22:44.234-08:00Die Antwort sollte klar seinvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/the-answers-should-be-clear/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />In Ingrid Newkirks <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2900/attempt.pdf">Bemühen</a>, sich mit Victor Schonfelds Essay <span style="font-style:italic;"><a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2900/five-fatal.pdf">Fünf fatale Fehler des Aktivismus für Tiere</a> </span>auseinanderzusetzen, versucht sie, Tierschutzreformen in folgender Weise zu rechtfertigen. <blockquote> Jene, die graduelle Entwicklung verächtlich machen, würde der praktische Philosoph Peter Singer fragen:''Würden Sie es vorziehen, in dem Horror zu leben, in dem Sie leben, geboren, um sieben Mal schneller, als der Natur entspricht, zu wachsen, so dass Ihre Knochen splittern und Ihre Organe kollabieren, oder würden Sie es vorziehen, ohne chronische Schmerzen leben zu können? Würden Sie Ihr Leben lieber in einem kleinen Käfig gepfercht verbringen, unfähig, Ihre Flügel zu heben, ein Nest zu bauen oder irgendetwas anderes von dem zu tun, was Sie tun wollten, oder würden Sie lieber, zum Allermindesten, imstande sein, zu gehen? Würden Sie es vorziehen, kopfüber an den Füßen aufgehängt und dann zu Tode gebrüht zu werden, oder Ihr Bewusstsein zu verlieren, wenn der Kasten, in dem Sie sich befinden, eine Vorrichtung zur Betäubung in kontrollierter Atmosphäre durchläuft? Die Antwort sollte klar sein.</blockquote> Lassen Sie uns gleichartige Fragen im Kontext der Ausbeutung von Menschen stellen: <br /><br />Würden Sie es vorziehen, ein Eis zu bekommen, bevor Sie sexuell belästigt werden? Würden Sie es vorziehen, nicht gefoltert zu werden, bevor man Sie ermordet? Wäre es Ihnen lieber, 15 Minuten lang anstatt 20 gefoltert zu werden, bevor man Sie ermordet? Würden Sie es vorziehen, nicht geprügelt zu werden, bevor Sie vergewaltigt werden? Wäre Ihnen Waterboarding auf einem gepolsterten Brett lieber als auf einem ungepolsterten?<br /><br />Die Antwort sollte klar sein. <br /><br />Es ist natürlich besser, jemandem geringeren Schaden als größeren Schaden zuzufügen. Aber das lässt die grundlegende Frage offen, ob wir das Zufügen von Schaden überhaupt rechtfertigen können. Wenn Vergewaltigung falsch ist, sollten wir keine Kampagnen für ''humane'' Vergewaltigung führen. Der gleiche Befund gilt für Pädophilie, Folter, Mord etc. <br /><br />Darüber hinaus erkennt Newkirk eine simple ökonomische Realität nicht an: Da Tiere bewegliches Eigentum sind und keinen Eigenwert haben, sind die einzigen Tierschutzreformen, die akzeptiert werden, diejenigen, welche einen wirtschaftlichen Nutzen für uns haben. PETA bestätigt dies<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/07/peta-und-kfc.html"> ausdrücklich</a> in seiner Kampagne für das Vergasen von Geflügel – diese Schlachtmethode ist wirtschaftlich viel besser für Produzenten. Das ist genau der Grund, warum immer mehr Hühner verarbeitende Betriebe diese Tötungsmethode übernehmen. Sie macht wirtschaftlichen Sinn. Aber die ökonomische Realität des Eigentums Tier bedeutet, dass das Niveau des Tierschutzes stets sehr niedrig und mit der effizienten Ausbeutung von Tieren verknüpft ist. Also ist PETA faktisch zu einem Partner der Tierindustrie darin geworden, Tierausbeutung effizienter zu machen. Großartig. <br /><br />Was Newkirk sich nicht die Mühe macht, bezüglich Singers zu erwähnen, ist, dass er nicht denkt, dass das Essen von Tieren oder Tierprodukten an sich moralisch problematisch ist. Tatsächlich hat Singer wiederholt gesagt, dass, weil die meisten Tiere kein Interesse an ihrem Leben hätten, das Problem nicht darin besteht, <span style="font-style:italic;">dass</span> wir sie nutzen, sondern <span style="font-style:italic;">wie </span>wir sie nutzen. Singer ist der Ansicht, dass es moralisch akzeptabel ist, ein Allesesser zu sein, wenn Sie Sorge tragen, Fleisch und Produkte von Tieren zu essen, die ''human'' aufgezogen und geschlachtet worden sind. Ich diskutiere dieses Thema ausführlich in meinen Büchern (insbesondere in <a href="http://www.abolitionistapproach.com/books/animals-as-persons-essays-on-the-abolition-of-animal-exploitation/">Animals as Persons: Essays on the Abolition of Animal Exploitation </a>und in meinem in April 2010 bei Columbia University Press erscheinenden Buch <span style="font-style:italic;">The Animal Rights Debate: Abolition or Regulation?</span>).Aber Sie können auch hier einige Essays zur Sache lesen.(<span style="font-weight:bold;"><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/03/peter-singer-und-die.html"> 1,</a><a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2009/04/peter-singer.html"> 2</a>,<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2010/01/oh-mein-gott-diese-veganer.html"> 3</a>,<a href="http://abolitionismusabschaffungdertiers.blogspot.com/2008/02/tdlicher-luxus.html"> 4</a></span>)<br /><br />Newkirk, deren Organisation laut <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2900/newsweek-magazine.pdf">Newsweek Magazine </a>annähernd 85% der Tiere, die sie rettet, tötet, scheint mit Singer darin übereinzustimmen, dass der Tod nicht per se ein Schaden für Tiere ist. Demnach ist für Singer und Newkirk das zur Debatte Stehende die <span style="font-style:italic;">Behandlung </span>von Tieren, nicht ihre <span style="font-style:italic;">Nutzung</span>. Aber das ist eine Art und Weise, das Problem zu analysieren, die sich grundlegend von derjenigen unterscheidet, die wir anwenden würden, wären Menschen betroffen. und ich würde behaupten, dass das, was diesen Unterschied bedingt, nichts anderes als Speziesismus ist. <br /><br />Die meisten von uns glauben, dass es moralisch falsch ist, Tieren ''unnötiges'' Leiden zuzufügen und sie ohne ''Notwendigkeit'' zu töten. Was immer sonst ''Notwendigkeit'' bedeutet, es muss bedeuten, dass wir es nicht rechtfertigen können, Tieren Leiden zufügen und sie zu töten aus Gründen des Vergnügens, des Genusses oder der Bequemlichkeit. Dass wir dies glauben, wurde in überwältigender Weise durch den allgemeinen Aufschrei über den Fall des Hundekämpfe veranstaltenden Michael Vick demonstriert. <br /><br />Aber wie ich in meinem Essay: <a href="http://www.abolitionistapproach.com/media/links/p2900/were-all.pdf"> <span style="font-style:italic;">We're ALL Michael Vick</span></a> [<span style="font-style:italic;">Wir alle sind Michael Vick]</span> notiert habe, gibt es keinen Unterschied dazwischen, um eine Grube herum zu sitzen und Hunden beim Kämpfen zuzuschauen und um einen Grill herum zu sitzen und die Leichen von Tieren zu rösten, die ganz genauso gequält worden sind wie Vicks Hunde. Wir müssen keine Tierprodukte essen. Tatsächlich räumen mehr und mehr Mainstream-Gesundheitsexperten ein, dass Tierprodukte der menschliche Gesundheit abträglich sind. Und landwirtschaftliche Tierhaltung ist ohne Frage ein Umweltdesaster. Gewiss, wir bezahlen jemand anderen dafür, das Töten zu besorgen, aber das ist eine Differenzierung ohne moralischen Unterschied. <br /><br />Folglich steht unser Konsum von Tierprodukten im Widerspruch mit einem moralischen Prinzip, das die meisten von uns (Singer und Newkirk, der Vater und die Mutter der ''Bio-Fleisch''-Bewegung, ironischerweise ausgenommen) akzeptieren: Unter sonst gleichen Umständen, erlegt uns das Faktum, das eine Handlung einem empfindungsfähigen Wesen Leiden und Tod verursacht, die Last auf, dafür eine Rechtfertigung zu liefern; wir sollten niemals irgendeine empfindungsfähige Kreatur verletzten, sicherlich nicht, ohne dafür einen sehr guten Grund zu haben. Und unsere Geschmacksvorlieben sind kein besserer Grund als Vicks Vergnügen beim Anschauen von Hundekämpfen. <br /><br />Warum also formulieren wir die Frage nicht um: Ist es besser, empfindungsfähige Wesen ein kleines bisschen weniger zu quälen oder nur Nahrungsmittel zu essen, die keinerlei Leiden oder Tod einschließen und die besser für unseren Körper und den Planeten sind?<br /><br />Die Antwort sollte klar sein. <br /><br />Abschließend möchte ich bemerken, dass Newkirk in Beantwortung von Schonfelds Kritik an PETAs Sexismus sagt: <blockquote>Was die sexy Frauen in unseren Werbeanzeigen betrifft, die albernen Kostüme, die Darstellungen auf der Straße und das Verteilen von Tofusandwiches, in einer Welt, in der Menschen lächeln möchten, nicht widerstehen können, ein attraktives Bild anzuschauen und immer Lust auf eine Gratismalhlzeit haben, wenn solche harmlosen Possen dem Einzelnen erlauben, seine eigenen Rolle in der Ausbeutung von Tieren zu überdenken, was kann daran auszusetzen sein? </blockquote> Denkt Newkirk wirklich, dass Sexismus und die fortgesetzte Verdinglichung von Frauen in einer Welt, in der Vergewaltigung und sexuelle Belästigung jede Sekunde jeden Tages passieren, ''harmlose Possen'' darstellen?<br /><br />Denkt Newkirk wirklich, dass es eine gute Idee ist, bezüglich des Problems Sexismus Leute zum ''Lächeln'' zu bringen?<br /><br />Denkt Newkirk wirklich, dass das Schlachten von 56 Milliarden Tieren pro Jahr (Fische nicht mitgerechnet) eine Gelegenheit dafür ist, ein ''Lächeln'' hervorzurufen?<br /><br />Sollten wir nackte Frauen Geld für Haiti sammeln lassen, so dass Menschen ''lächeln''?<br /><br />Hätte Martin Luther King Jr., beschworen in PETAs jüngster Werbung, in der eine farbige Frau ''für die Tiere'' strippt, es jemals gutgeheißen, Menschen ein ''Lächeln'' abzugewinnen, indem er lieber nackt gewesen wäre, als im hinteren Teil des Busses zu sitzen?<br /><br />Die Antworten, Ingrid, sollten wiederum klar sein. <br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan"><br />DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.</a> <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-28934124369297465472010-01-22T12:00:00.000-08:002011-02-19T00:50:20.809-08:00Die Ausbeutung ausbeutenvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/exploiting-exploitation/">Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Im Jahr 2007 schrieb ich einen <a href="http://www.abolitionistapproach.com/the-state-of-the-movement/">Essay </a>als Antwort auf PETAs State of the Union Undress [in Abwandlung von State of the Union Address: Bericht zur Lage der Nation] für 2008.<br /><br />PETA hat jetzt ein <a href="http://www.peta.org/feat/stateoftheunion10/">State of the Union Undress für 2010</a> produziert, dieses Mal mit voller frontaler Nacktheit einer farbigen Frau – alles ''für die Tiere'' natürlich. <br /><br />PETA schließt das Video mit einem Zitat von Martin Luther King Jr. <br />Denkt irgendjemand <span style="font-style:italic;">wirklich</span>, dass dies irgendetwas ''für die Tiere'' bringt?<br /><br />Keine Bewegung für sozialen Wandel, die intelligente und fortschrittliche Unterstützer will, würde jemals so etwas machen.<br /><br />Ich werde dies nicht weitergehend kommentieren; wenn Sie PETAs State of the Union Undress (und der Sexismus der Organisation im Allgemeinen) nicht als auf mehreren Ebenen fürchterlich falsch sehen, dann gibt es wirklich nichts, was ich sagen könnte, das Sie überzeugen würde. <br /><br />Lassen Sie uns hoffen, dass wir im Jahr 2010 etwas Fortschritt darin machen können, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass Tierrechte ernste Fragen aufwerfen und nicht nur ein Vorwand für die kindischen Possen derer sind, die Profit machen, indem sie die Ausbeutung von Menschen und Tieren ausbeuten. <br /><br /><a href="http://www.abolitionistapproach.com/links/#the-world-is-vegan">DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst</a>. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8322574232989593381.post-39641931345829900202010-01-18T13:00:00.000-08:002011-02-17T23:55:36.127-08:00Martin Luther King Jr.:Sein Traum und unsere Realitätvon Gary L. Francione <a href="http://www.abolitionistapproach.com/martin-luther-king-jr-his-dream-and-our-reality/"> Blog</a><br /><br />Liebe KollegInnen, <br /><br />Heute ist der Tag, an dem wir das Leben und Werk von Martin Luther King Jr. feiern. <br /><br />Dr. King stand für zwei wichtige und fundamentale Werte ein: Gewaltlosigkeit und Gleichberechtigung. <br /><br />Zweiundvierzig Jahre, nachdem Dr. King ermordet wurde, sind wir noch immer eine Nation mangelnder Gleichberechtigung. Farbige Menschen, Frauen, Schwule, Lesben und andere werden noch immer als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse behandelt. Gewiss, manches hat sich geändert, aber wir haben Gleichberechtigung unter allen Menschen noch immer nicht erreicht. Und Tiere sind nach wie vor bewegliches Eigentum ohne jeden Eigenwert. <br /><br />Zweiundvierzig Jahre, nachdem Dr. King ermordet wurde, sehen wir noch immer Gewalt als die Lösung jeden Problems an. Wir haben noch immer nicht gelernt, dass Gewalt das Problem <span style="font-style:italic;">ist</span>; es ist nicht die Lösung. <br /><br />Wir sollten uns heute ein paar Minuten Zeit nehmen, um über die Ideen der Gleichberechtigung und Gewaltlosigkeit nachzusinnen. Wir sollten uns entschließen, Dr. Kings Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Am Ende ist sein Traum das einzige, was unsere Realität retten wird. <br /><br />Gary L. Francione<br />©2010 Gary L. Francionevegana@outlook.dehttp://www.blogger.com/profile/04643131297413142422noreply@blogger.com