Wednesday, 27 December 2006

Veganismus: Das grundlegende Prinzip der abolitionistischen Bewegung

von Gary L. Francione Blog

Viele Befürworter des Tierschutzes behaupten, dass die Rechtsposition, welche die Abschaffung der Tiernutzung anstrebt, nicht praktikabel ist, weil sie schrittweisen Wandel ablehne und keine Wegweisung dafür biete, was wir jetzt – heute – können, um Tieren zu helfen. Diese Kritiker der abolitionistischen Position argumentieren, dass wir keine andere Wahl haben, als die weitere Regulierung des Tierschutzes zu verfolgen – weitere Bestrebungen, Tierausbeutung ''humaner'' zu machen –, wenn wir etwas ''Praktisches'' tun wollen, um Tieren zu helfen.

Die Vorstellung, dass Tierschutzbestimmungen den Interessen von Tieren einen bedeutsamen Schutz bieten, könnte nicht falscher sein. Wie ich in meinen Schriften erörtert habe, sind Tiere Eigentum; deshalb sind sie nur Wirtschaftsgüter / Waren mit keinem anderen als äußeren oder bedingten Wert. Ihre Interessen haben keinen Eigenwert. Infolge dessen werden Normen, die eine ''humane''' Behandlung verlangen, in einem wirtschaftlichen Sinn interpretiert und begrenzen den Schutz auf das, was Menschen einen wirtschaftlichen Nutzen liefert. Vorgebliche Verbesserungen im Tierschutz leisen sehr wenig, wenn überhaupt etwas, um den Schutz tierlicher Interessen zu erhöhen; zum größten Teil leisten sie nicht mehr, als Tierausbeutung wirtschaftlich effizienter und sozial akzeptabler zu machen. Darüber hinaus gibt es historisch keinen Beleg dafür, dass die Regulierung des Tierschutzes zur Abschaffung der Tierausbeutung führt.

Die Tierschützer liegen ebenso falsch, wenn sie behaupten, dass die Rechtsposition keine praktischen Schritte anbietet, die wir auf dem Weg zur Abschaffung der Tierausbeutung machen können. Es gibt einen klaren Wegweiser für schrittweisen Wandel: Veganismus.

Veganismus ist nicht lediglich eine Sache der Ernährung, sondern die moralische und politische Verpflichtung zur Abschaffung der Tierausbeutung auf der Ebene des Einzelnen und erstreckt sich nicht nur auf Ernährung, sondern auf Kleidung, andere Produkte und andere persönliche Wahlentscheidungen und Handlungen. Vegan leben ist das Eine, das wir alle heute tun können – in diesem Augenblick –, um Tieren zu helfen. Es erfordert keine teure Kampagne, keine Beteiligung einer großen Organisation, keine Gesetzgebung oder irgendetwas anderes als unsere Anerkennung, dass wenn ''Tierrechte'' irgendetwas bedeutet, dann dies, dass wir das Konsumieren von Fleisch, Fisch, Milch, Eiern oder das Gebrauchen anderer Tierprodukte nicht rechtfertigen können.

Veganismus vermindert Tierleid durch das Senken der Nachfrage [nach Tierprodukten]. Er stellt eine Ablehnung des Warenstatus von Tieren und die Anerkennung des ihnen innewohnenden Wertes dar. Veganismus ist auch eine Verpflichtung zur Gewaltlosigkeit, und die Tierrechtsbewegung sollte eine Bewegung des Friedens sein und Gewalt gegen alle Tiere – nichtmenschliche und menschliche – ablehnen.

Viele Anwälte der Tiere behaupten, Tierrechte zu befürworten, fahren aber fort, Tierprodukte zu konsumieren. Tatsächlich sind viele ''Führer''' der Bewegung für Tiere keine Veganer. Damit unterscheiden sie sich nicht von jemandem, der behauptet, für die Abschaffung der Sklaverei zu sein, aber weiterhin selber Sklaven besitzt.

Es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem Essen von Fleisch und dem Konsumieren von Milch oder anderer Tierprodukte. In der Milch- und Eierindustrie ausgebeutete Tiere leben länger als die ihres Fleisches wegen genutzte, aber sie werden schlechter behandelt und enden im selben Schlachthaus, wonach wir ihr Fleisch sowieso konsumieren. Wahrscheinlich steckt mehr Leiden in einem Glas Milch oder in einer Eiswaffel, als in einem Steak. Und jeder, der denkt, ein Ei – selbst ein sogenanntes ''Freilandei'' – sei irgendwie weniger das Produkt entsetzlichen Leidens als Fleisch, weiß nicht viel über die Eierindustrie.

Wenn jemand aufhört, Fleisch zu essen, aber in Folge dessen mehr Milchprodukte oder Eier isst (wie es viele ''Vegetarier'' tun), kann dies das Leiden tatsächlich erhöhen. In jedem Fall ist die Behauptung, es gebe einen moralischen Unterschied zwischen Fleischessen und dem Essen von Milchprodukten oder Eiern oder dem Konsumieren anderer Tierprodukte ebenso unsinnig wie zu behaupten, es gebe einen moralischen Unterschied zwischen dem Essen großer Kühe und dem Essen kleiner Kühe.

Anstatt Veganimus als eine klare moralische Grundlinie zu bejahen, hat die Bewegung der Anwaltschaft für Tiere die Vorstellung übernommen, dass wir ethisch handeln und weiterhin Tierprodukte konsumieren können. Nehmen wir folgendes Beispiel (von dem es viele gibt ):

* Peter Singer behauptet, dass wir ''Allesesser mit gutem Gewissen'' sein und Tiere in ethischer Weise ausbeuten können, wenn wir uns zum Beispiel entscheiden, ''Freiland''-Tiere zu essen, die relativ ''human'' aufgezogen und getötet worden sind.(The Way We Eat: Why Our Food Choices Matter, S. 81-169); Singer lobt Händler ''human'' ausgebeuteter Tiere, wie Whole Foods Markets, Inc. und den Geschäftsführer der Firma, John Mackey, als ''ethisch verantwortungsbewusst'' (S. 177-183) und beschreibt strikten Veganismus als ''fanatisch'''. ( S. 281)

* Tom Regan präsentierte Mackey als Hauptredner einer 2005 stattgefundenen Konferenz mit dem Titel: Die Macht des Einzelnen, die sich um die Fähigkeit von Einzelnen drehte, etwas Bedeutendes für Tiere zu bewirken. Regan feierte Mackey und Whole Foods als ''eine treibende Kraft hinter höheren Tierschutzstandards''.

* PETA verlieh Whole Foods im Jahr 2004 einen Preis mit der Behauptung, das Unternehmen habe ''beständig mehr für den Tierschutz getan als jeder andere Einzelhändler in der Industrie, indem es von seinen Lieferanten verlangt, strikte Normen zu befolgen.'' Im selben Jahr verlieh PETA auch einen Preis an Schlachthausdesignerin Temple Grandin, die der Verein – meiner Ansicht nach ziemlich merkwürdigerweise – zur ''Visionärin'' erklärte.

* Humane Farm Animal Care [Fürsorge für Nutztiere] fördert, zusammen mit den Partnern des Vereins, der Humane Society of the United States [Tierschutzverein der Vereinigten Staaten], der American Society for the Prevention of Cruelty to Animals [Amerikanische Gesellschaft für die Verhütung von Tierquälerei/ Tierschutzverein ], der World Society for the Protection of Animals [Weltgeseellschaft für Tierschutz], Animal People [etwa: Menschen für Tiere] und anderen, das Certified-Humane-Raised-&-Handled-Label [Zertifiziert human aufgezogen und behandelt], das es als ''Zertifizierungs- und Etikettierungsprogramm für Konsumenten'' beschreibt, das den Zweck hat, Konsumenten die Sicherheit zu geben, dass ''das etikettierte Ei, Milch-, Fleisch- oder Geflügelprodukt mit dem Wohlergehen des Tieres im Sinn produziert worden ist''.

Es ist allgemein natürlich immer besser, jemandem weniger Schaden als mehr Schaden zuzufügen, wenn man sich einmal entschieden hat, jemandem überhaupt Schaden zuzufügen. Wenn wir ein Tier essen, das gequält worden ist, ist es, vermute ich, ''besser'', das Tier zu essen, das weniger gequält worden ist. Aber abgesehen von der Frage, ob ''human'' aufgezogene Tiere wirklich weniger als andere gequält werden, gibt es einen großen Unterschied zwischen der Position, dass weniger Leiden besser als mehr Leiden ist, und der Position, dass weniger Leiden zu verursachen eine Handlung moralisch akzeptabel macht. Die Vorstellung, dass die Bewegung für Tiere aktiv und ausdrücklich die letztere Position fördert – dass weniger Schaden anzurichten eine akzeptable Lösung des Problems der Tierausbeutung ist –, ist zutiefst beunruhigend.

Wenn eine Person X eine andere Person Y vergewaltigt, ist es ''besser'', dass sie sie nicht noch zusätzlich schlägt. Allerdings wäre es moralisch abstoßend zu behaupten, dass wir ''pflichtbewusste Vergewaltiger'' sein können, indem wir sicherstellen, dass Vergewaltigungsopfer nicht geschlagen werden. Es ist gleichermaßen verstörend, dass Anwälte der Tiere die Vorstellung fördern, dass wir moralisch ''pflichtbewusste Allesesser'' sein können, wenn wir die vermeintlich ''human'' produzierten Tierprodukte essen, die von ''ethisch verantwortlichen'' Lieferanten von Leiden und Tod verkauft werden. Nicht nur ist eine solche Position in Konflikt mit der Vorstellung, dass Tiere moralische Bedeutung haben, sondern sie ermutigt Menschen nachhaltig dazu, das fortgesetzte Konsumieren [von Tierprodukten] als eine moralisch vertretbare Alternative zu einer veganen Lebensweise anzusehen.

Darüber hinaus porträtieren viele Tierschutzorganisationen Veganismus als eine schwierige Lebensweise, die ein erhebliches Maß an Selbstaufopferung erfordert und nur etwas für den ''Hardcore''-Typ des Anwalts der Tiere ist. Ich wurde vor 24 Jahren Veganer. Es war damals nicht besonders schwierig, aber es ist völlig absurd, es heute als schwierig zu kennzeichnen. Veganer zu sein ist leicht. Gewiss, Sie sind eingeschränkter in der Wahl von Restaurants, insbesondere wenn Sie nicht in oder nahe einer großen Stadt leben, aber wenn diese Unbequemlichkeit für Sie von Belang ist und Sie davon abhält, vegan zu leben, dann war es Ihnen wahrscheinlich ohnehin nicht allzu ernst damit.

Die Bewegung für Tiere wird niemals auch nur eine Hoffnung haben das Paradigma speziesistischer Hierarchie zu verändern, solange als Grundprinzip nicht absolut klar ist, dass es moralisch falsch ist, Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier oder andere aus Tieren gemachte Produkte zu konsumieren.

Wenn in den späten 1980ern – als die Community der Anwaltschaft für Tiere in den Vereinigten Staaten sich sehr bewusst dafür entschied, einen Tierschutzagenda zu verfolgen – ein erheblicher Teil der Ressourcen der Bewegung in abolitionistische Aufklärungsarbeit investiert worden wäre, gäbe es heute wahrscheinlich Hunderttausende Veganer mehr. Das ist eine sehr konservative Schätzung angesichts der Hunderte Millionen Dollar, die von Tieranwaltschaftsgruppen dafür ausgegeben wurden, Tierschutzgesetzgebung und --initiativen zu fördern. Ich behaupte, dass die Erhöhung der Zahl von Veganern durch das Sinken der Nachfrage nach Tierprodukten Tierleid stärker vermindern würde, als es alle ''Erfolge'' des Tierschutzes zusammengenommen mal 10 getan haben. Die Zahl von Veganern zu erhöhen würde außerdem helfen, eine politische und ökonomische Basis zu bilden, deren der soziale Wandel bedarf, der die notwendige Bedingung eines bedeutsamen gesetzlichen Wandels ist.

Angesichts begrenzter Zeit und Ressourcen ist es nicht klar, wie jemand, der die Abschaffung der Tierausbeutung als langfristiges Ziel anstrebt oder zumindest akzeptiert, dass der Eigentumsstatus von Tieren das ernsteste Hindernis eines bedeutsamen Wandels ist und radikal geändert werden muss, glauben kann, dass die Ausdehnung traditionellen Tierschutzes eine rationale und effektive Wahl ist – jedwede Überlegungen zu Ungereimtheiten in der Moraltheorie einmal beiseite lassend.

Angenommen, Sie haben morgen zwei Stunden Zeit für das Eintreten für Tiere zur Verfügung. Sie können nicht alles tun: Sie müssen wählen. Es gibt in meinen Augen nicht den allergeringsten Zweifel, dass zwei Stunden, die Sie darauf verwenden, Literatur über Veganismus auszugeben, in mehr als einer Hinsicht ein viel besserer Gebrauch Ihrer Zeit ist als wenn Sie sich zwei Stunden lang für größere Käfige oder ''humanere'' Formen der Tiersklaverei einsetzen.

Mit einem Wort, ebenso wie jemand, der sagt, Menschensklaverei sei falsch, aber fortfährt, selber Sklaven zu besitzen, nicht wirklich ein 'Abolitionist mit Bezug auf Menschensklaverei ist, ist jemand, der sagt, Tiersklaverei sei falsch, aber nicht Veganismus als Lebensweise bejaht, nicht wirklich ein Abolitionist mit Bezug auf Tiersklaverei. Lassen Sie uns, die den abolitionistischen Ansatz akzeptieren, klar und unzweideutig sein und für Veganismus in unseren Worten und in unseren Taten werben.

Gary L. Francione
© 2006 Gary L. Francione

Saturday, 16 December 2006

Ein ''Triumph'' des Tierschutzes?

Von Gary L. Francione Blog

Ich gebe zu, ein scharfer und schonungsloser Kritiker des Tierschutzes zu sein. Seit etwa 15 Jahren argumentiere ich, dass, da Tiere Eigentum sind, Tierschutznormen die Interessen von Tieren im Allgemeinen nur in dem Maß schützen, in dem der Schutz die wirtschaftlich effiziente Ausbeutung von Tieren fördert. Tierschutzkampagnen bedeuten größtenteils, dass Anwälte der Tiere institutionalisierte Tierausbeuter davon zu überzeugen suchen, dass eine ''bessere'' Behandlung der Tiere sich in größere Profite umsetzt, und dies bestätigt und verstärkt den Status von Tieren als Ware mit nicht mehr als äußerem oder bedingtem Wert. Überdies ist Tierschutz kontraproduktiv, weil er die Öffentlichkeit dazu verleitet zu denken, dass Ausbeutung ''humaner'' gemacht wird, und dies ermutigt die fortgesetzte Nutzung von Tieren in vielfacher Weise.

Ich werde oft von Befürwortern des Tierschutzes dafür kritisiert, in meiner Einschätzung von Tierschutzreformen zu negativ zu sein. Dieser Essay ist der erste in einer losen Reihe, die einzelne Tierscutzkampagnen untersuchen wird, um zu sehen, ob meine Analyse gerecht ist.

Im Jahr 2002 waren Anwälte der Tiere, geführt von The Humane Society of the United States (HSUS), Farm Sanctuary und anderen darin erfolgreich, nahezu 700.000 Unterschriften dafür zu erhalten, in Florida einen Antrag auf Änderung der Verfassung zur Abstimmung zu bringen, die verbietet, was als ''Kastenstand'' für schwangere Sauen bekannt ist. Die Wähler billigten den Antrag, und die Verfassung von Florida macht es ab 2008 zum Vergehen, ein schwangeres Schwein in ''ein Gehege'' zu sperren oder ''in einer solchen Weise [anzubinden], dass es daran gehindert ist, sich unbehindert herumzudrehen.''
Peter Singer behauptet, dass die Neufassung ein ''Triumph'' (New York Review of Books, 15. Mai 2003, S. 26) ist und ''ganz oben'' auf der Liste der bedeutendsten Siege des Tierschutzes der vergangenen 30 Jahren steht.

Die Charakterisierung der Verfassungsänderung in Florida als ''Triumph'' demonstriert aus mindestens sechs Gründen, dass die Messlatte des Fortschritts lächerlich niedrig gehängt ist, wenn es um Verbesserungen im Tierschutz geht.

Erstens: Die Kampagne gegen Kastenstände, die in Florida begann, aber jetzt in anderen Bundesstaaten weitergeführt wird und sich kürzlich in Arizona durchgesetzt hat, gründet sich ausdrücklich darauf, Tierausbeutung effizienter zu machen. Anwälte der Tiere propagierten die Neufassung als Weg, größere Schweinezuchtbetriebe mit Massentierhaltung von Florida fernzuhalten und dadurch Eigentumswerte und Tourismus zu schützen. Sie machen allgemein geltend, dass Alternativen zum Kastenstand wie etwa Gruppenhaltung die Kosten reduzieren und die Produktivität steigern.

Zum Beispiel streben HSUS und Farm Sanctuary ein Verbot des Kastenstandes zugunsten von Alternativen wie Gruppenhalungssystemen an, bei denen elektronische Fütterung der Sauen (elecronic sow feeding: ESF) eingesetzt wird, das die Aggressivität während der Fütterungszeit verringert. Der HSUS-Bericht über Kastenstände behauptet, dass europäische Studien angeben, dass die ''Produktivität der Sauen in Gruppenhaltung höher als in einzelnen Boxen ist als Folge reduzierter Verletzungs- und Krankheitsraten, einer früheren ersten Brunst, schnelleren Wiederkehr der Brunst nach dem Abferkeln, sinkenden Vorkommens von Totgeburten und kürzeren Wurfzeiten. ESF einsetzende Gruppensysteme sind besonders rentabel.'' Zusätzlich ''reduziert die Umstellung von Kastenständen'' auf Gruppenhaltung mit ESF geringfügig die Produktionskosten und steigert die Produktivität.'' HSUS zitiert eine Studie, die zeigt, dass ''die Gesamtkosten pro verkauftem Ferkel in ESF-Gruppensystemen um 0,6 Prozent niedriger sind, während das Einkommen des Landwirts wegen der gestiegenen Produktivität 6 Prozent höher ist'', sowie eine andere Studie, die zeigt, dass, ''verglichen mit Kastenständen, Gruppenhaltung mit ESF die Arbeitszeit um 3 Prozent verringert und das Einkommen pro Sau und Jahr geringfügig erhöht.''

HSUS macht geltend, dass ''Einsparungen im Sauenzuchtbetrieb an den Mastbetrieb weitergegeben werden können, wo die Kosten pro Gewichtseinheit um 0.3 Prozent sinken.'' Dies führt zu einer Senkung des Ladenpreises von Schweinefleisch und einer kleinen Steigerung der Nachfrage. HSUS schlussfolgert, dass ''Produzenten, die Gruppenhaltung mit ESF übernehmen, die Nachfrage nach ihren Produkten steigern oder einen Spitzenpreis erzielen könnten.'' HSUS behauptet, dass trotz der größeren Effizienz von alternativen Produktionssystemen Schweineproduzenten in den USA aufgrund von ''Trägheit und mangelnder Vertrautheit mit EFS'' nur langsam solche wirtschaftlich wünschenswerteren Systeme übernehmen.

Indem dieser Ansatz ausdrücklich ''bessere'' Behandlung mit profitablerer Ausbeutung verknüpft, bestätigt und verstärkt er den Status von Tieren als Waren. Anwälte der Tiere handeln praktisch als Berater der Tierausbeuter, indem sie ihnen dabei behilflich sind, herauszufinden, wie sie aus der Ausbeutung von Tieren größeren Profit schlagen können, während sie bestenfalls unerhebliche Änderungen machen, die gegenüber der Öffentlichkeit – sowohl von den Anwälten der Tiere als auch den Tierausbeutern – fälschlich als Sieg für die Tiere dargestellt werden.

Zweitens: Es gab nur zwei Schweinezüchter im Bundesstaat Florida, die von der Verfassungsänderung betroffen waren, und sie hatte fast keine Gegner, weil in Florida vom Kastenstand kein erheblicher Gebrauch gemacht wurde. Beide Züchter schickten ihre Tiere zum Schlachthaus, schlossen ihre Betriebe und hatten Anspruch auf staatliche Unterstützung von bis zu $ 275.000. Auf der anderen Seite gaben Anwälte der Tiere annähernd $ 1, 6 Millionen für die Kampagne aus.

Drittens: Die Änderung definiert ''Gehege'' als ''Käfig, Kasten oder andere Einschließung, in der ein Schwein den größten Teil des Tages über gehalten wird'', und dies würde vermutlich bedeuten, dass der Gebrauch eines Kastenstandes für weniger als ''den größten Teil des Tages' nicht verboten wäre. Dies ist von Belang, weil einige Produzenten sich in Richtung eines modifizierten Systems bewegen, in dem schwangere Sauen für einen Teil des Tages eingesperrt sind.

Viertens: Die Änderung erlaubt ausdrücklich den Gebrauch von Kastenständen für die ''Vorgeburtsphase'', die als ''dem erwarteten Datum des Abferkelns vorausgehende Sieben-Tage-Zeitspanne'' definiert ist, und für ''tierärztliche Zwecke'' über einen Zeitraum von ''nicht länger als vernünftigerweise notwendig''. Diese vage Norm für das Einsperren ist, ebenso wie das Verbot der Zufügung ''unnötigen Leidens'' in Tierschutzgesetzen, eine Einladung, relevante tierliche Interessen zu ignorieren, wenn dies als vorteilhaft für Menschen wahrgenommen wird.

Fünftens: Während Anwälte der Tiere suggerierten, dass die Änderung wahrscheinlich dazu führen würde, dass alle betreffenden Schweine in Gruppenhaltungssystemen aufgezogen werden, schreibt die Neufassung lediglich vor, dass das Schwein in der Lage sein muss, sich umzudrehen, ''ohne eine Seite seines Verschlags berühren zu müssen'', und nicht, dass das Schwein in Gruppenunterbringung gehalten werden muss.

Sechstens: Die Änderung diente als ''Aufmacher'' für eine erfolgreiche Kampagne, solche Initiativen in Zukunft zu beschränken. Am 7. Nov. 2003 hat die Bevölkerung von Florida dafür gestimmt, dass zukünftige Änderungen der Verfassung des Bundesstaates eine absolute Mehrheit erfordern.

Betrachten wir es also noch mal im Überblick. Dieser ''Triumph'' des Tierschutzes:
* umfasste einen Aufwand von mehr als 1,5 für Tiere gespendete Millionen Dollar.
* zog zwei relativ kleine Produzenten in Mitleidenschaft;
* stützte sich ausdrücklich auf die Vorstellung, dass Alternativen zum Kastenstand wirtschaftlich vorteilhaft für Produzenten sind;
*erfordert lediglich, dass Schweinen genügend Raum gegeben wird, um in der Lage zu sein, sich umzudrehen, ohne die Wände ihres Verschlages zu berühren, und dieses Erfordernis gilt nur für ''den größten Teil des Tages und gar nicht für die zur Geburt überleitende Zeitspanne oder wenn es ''für tierärztliche Zwecke'' notwendig ist und
* führte zu einer Gegenreaktion, die sich in der Beschränkung zukünftiger Abstimmungsinitiativen auswirkte.

Wenn dies ein ''Triumph'' ist, dann schaudert es einen bei der Vorstellung, wie eine Niederlage aussehen würde.

Gary L. Francione
© 2006 Gary L. Francione

Wednesday, 13 December 2006

Eine häufig gestellte Frage: Was ist mit Pflanzen?

von Gary L. Francione Blog

Eine der jedem Veganer am häufigsten gestellten Fragen ist: ''Was ist mit Pflanzen ?''

Tatsächlich kenne ich keinen einzigen Veganer, dem sie nicht mindestens einmal gestellt wurde und die meisten von uns haben sie viele Male gehört.

Natürlich denkt niemand, der diese Frage stellt, wirklich, dass wir nicht zwischen sagen wir einem Huhn und einem Salatkopf unterscheiden können. Dass heißt, wenn Sie auf Ihrer nächsten Dinnerparty einen Salatkopf vor Ihren Gästen aufschneiden, werden Sie damit eine andere Reaktion hervorrufen, als wenn Sie ein lebendes Huhn zerstückeln. Wenn ich bei einem Spaziergang in Ihrem Garten absichtlich auf eine Blume trete, mögen Sie wohl zu Recht verärgert sein, aber wenn ich Ihren Hund absichtlich träte, wären Sie darüber in einer anderen Weise aufgebracht. Niemand denkt wirklich, dass dies gleichwertige Handlungen sind. Jeder erkennt an, dass es einen bedeutenden Unterschied zwischen der Blume und dem Hund gibt, der das Treten des Hundes zu einer moralisch ernsteren Handlung als das Niedertreten einer Blume macht.

Der Unterschied zwischen dem Tier und der Pflanze betrifft die Empfindungsfähigkeit. Das heißt, Tiere – diejenigen zumindest, die wir routinemäßig ausbeuten – haben eindeutig bewusste Sinneswahrnehmungen. Empfindungsfähige Wesen haben einen Geist, sie haben Vorlieben, Wünsche, Bedürfnisse. Das bedeutet nicht, dass der Geist von Tieren dem von Menschen gleich ist. Zum Beispiel mag der Geist von Menschen, die sich symbolischer Sprache bedienen, um ihre Welt zu steuern, sehr verschieden von dem Geist von Fledermäusen sein, die Echo-Ortung verwenden, um ihre Welt zu navigieren. Das zu wissen ist schwierig. Aber es ist irrelevant; Mensch und Fledermaus sind beide empfindungsfähig. Beide sind die Art von Wesen, die Interessen haben; beide haben Vorlieben, Wünsche und Bedürfnisse. Der Mensch und die Fledermaus mögen unterschiedliche Gedanken zu diesen Interessen haben, aber es kann keinen ernstlichen Zweifel daran geben, dass beide Interessen haben, einschließlich eines Interesses, Schmerz und Leiden zu vermeiden, und eines Interesses an fortgesetzter Existenz.

Pflanzen unterscheiden sich qualitativ von Menschen und empfindungsfähigen Tieren darin, dass sie, obwohl sicherlich belebt, nicht empfindungsfähig sind. Pflanzen haben keine Interessen. Es gibt nichts, was eine Pflanze will, wünscht oder bevorzugt, weil es keinen Geist gibt, der sich in solcher gestiegen Aktivität betätigen könnte. Wenn wir davon sprechen, dass eine Pflanze Wasser ''braucht'' oder ''will'', dann treffen wir damit ebenso wenig eine Aussage über den geistigen Zustand der Pflanze, wie wenn wir sagen, dass ein Automotor Öl ''braucht'' oder 'will''. Es mag in meinem Interesse sein, Öl in mein Auto zu füllen, aber es ist nicht im Interesse meines Autos; mein Auto hat keine Interessen.

Eine Pflanze mag auf Sonnenlicht und andere Umweltreize reagieren, aber das bedeutet nicht, dass die Pflanze empfindungsfähig ist. Wenn ich elektrischen Strom durch einen an einer Klingel befestigten Draht leite, läutet die Klingel. Aber das heißt nicht, dass die Klingel empfindungsfähig ist. Pflanzen haben kein Nervensystem, keine Benzodiazepinrezeptoren oder irgendeine andere der Eigenschaften, mit der wir Empfindungsfähigkeit bestimmen.
Und das macht wissenschaftlich Sinn. Warum würden Pflanzen die Fähigkeit zu empfinden entwickeln, wenn sie nichts in Reaktion auf einen sie schädigenden Vorgang tun können? Wenn Sie eine Flamme an eine Pflanze halten, kann diese nicht weglaufen; sie bleibt genau da, wo sie ist, und verbrennt. Wenn Sie eine Flamme an einen Hund halten, tut der Hund genau das, was Sie tun würden – er schreit vor Schmerz und versucht, von der Flamme wegzukommen. Empfindungsfähigkeit ist eine Eigenschaft, die sich in bestimmten Wesen evolutionär entwickelt hat, um sie zu befähigen zu überleben, indem sie schädlichen Reizen entkommen. Für Pflanzen wäre Empfindungsfähigkeit zwecklos; Pflanzen können nicht ''fliehen''.

Ich behaupte nicht, dass wir keine moralischen Verpflichtungen haben können, die Pflanzen betreffen, aber ich sage, dass wir keine moralischen Verpflichtungen Pflanzen gegenüber haben können. Das heißt, wir mögen eine moralische Verpflichtung haben, einen Baum nicht zu fällen, aber wir haben sie nicht dem Baum gegenüber. Der Baum ist nicht die Art von Wesen, denen moralische Verpflichtungen gelten können. Solche Verpflichtungen können den empfindungsfähigen Wesen gelten, die in dem Baum leben oder von ihm für ihr Überleben abhängig sind. Wir können gegenüber anderen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren, die den Planeten bewohnen, die moralische Verpflichtung haben, Bäume nicht mutwillig zu zerstören. Aber dem Baum gegenüber können wir keinerlei moralische Verpflichtungen haben; diese können nur empfindungsfähigen Wesen gelten [also solchen, die Interessen haben], und der Baum ist nicht empfindungsfähig und hat keine Interessen. Es gibt nichts, was der Baum will, wünscht oder begehrt. Der Baum ist nicht die Art von Wesen, die es kümmert, was wir mit ihnen machen. Der Baum ist ein ''Etwas''[kein ''Jemand'']. Das Eichhörnchen und die Vögel, die in dem Baum leben, haben sicherlich ein Interesse daran, dass wir den Baum nicht fällen, aber der Baum selbst hat kein solches Interesse. Es mag moralisch falsch sein, einen Baum mutwillig zu fällen, aber es ist ein Handlung, die qualitativ verschieden ist von der, ein Reh zu erschießen.

Von den ''Rechten'' von Bäumen zu sprechen, wie einige es tun, bedeutet, die Gleichsetzung von Bäumen und Tieren herauszufordern, und dies kann nur zum Schaden der Tiere ausschlagen. Tatsächlich hört man gewöhnlich Umweltschützer von verantwortungsbewusstem Management unserer natürlich Ressourcen reden, Tiere als eine zu managende ''Ressource'' einschließend. Das ist ein Problem für jene von uns, die Nichtmenschen nicht als eine von uns zu nutzende ''Ressource'' betrachten. Bäume und andere Pflanzen sind Ressourcen, die wir nutzen können. Wir haben die Verpflichtung, sie weise zu nutzen, aber diese haben wir nur anderen Personen gegenüber, mögen es menschliche oder nichtmenschliche Personen sein.

Zum Abschluss: Eine Variante der Pflanzen-Frage ist die Frage: ''Was ist mit Insekten – sind die empfindungsfähig''?

Soweit mir bekannt ist, weiß das niemand mit Sicherheit. Ich entscheide sicherlich im Zweifelsfall zugunsten von Insekten. Ich töte keine Insekten in meinem Haus, versuche, beim Gehen nicht auf sie zu treten. Im Fall von Insekten mag es schwierig sein, eine Grenze zu ziehen, aber das heißt nicht, dass eine Grenze nicht – und zwar eine sehr deutliche – in der Mehrzahl von Fälle gezogen werden kann. Wir töten mindestens zehn Milliarden landlebende Tiere jedes Jahr allein in den Vereinigten Staaten. Diese Zahl schließt nicht die Meerestiere ein, die wir töten und essen. Vielleicht ist die Frage offen, ob Muscheln empfindungsfähig sind, aber es steht außer Frage, dass Kühe, Schweine, Hühner, Truthähne, Fische empfindungsfähig sind. Die Tiere, die wir für Fleisch, Milch und Eier nutzen, sind es zweifellos.

Die Tatsache, dass wir nicht wissen mögen, ob Insekten empfindungsfähig sind, bedeutet nicht, dass wir irgendeinen Zweifel bezüglich jener anderen Tiere hätten; wir haben keinen. Und zu sagen, dass wir nicht wissen können, ob Insekten empfindungsfähig sind, und deshalb nicht die Moralität des Essens von Fleisch und des Nutzens der von Tieren stammenden Produkte bewerten können, von denen wir zweifelsfrei wissen, dass sie empfindungsfähig sind, oder die Moralität dessen, dass wir domestizierte Tiere für den Zweck in die Welt zu setzen, sie als unsere ''Ressourcen'' zu nutzen, ist natürlich absurd.

Gary L. Francione
© 2006 Gary L. Francione

Wednesday, 29 November 2006

Peter Singer unterstützt Tierversuche: Warum sind Sie überrascht?

von Gary L. Francione Blog

The Sunday Times GB) von 26. November 2006 berichtet, dass in einer BBC-Dokumentation Peter Singer, von The Times als ''Vater der modernen Tierrechtsbewegung'' bezeichnet, sich mit Tipu Aziz trifft, einem Tierexperimentator in Oxford, der in seiner Erforschung der Parkinson-Krankheit Primaten verwendet. Aziz informiert Singer darüber, dass er Parkinson in Primaten hervorruft, und behauptet, dass seine Verwendung von 100 Affen 40.000 Menschen geholfen hat. Singer antwortet:
Nun, wenn Sie einen Fall wie diesen nehmen, dann würde ich eindeutig zustimmen, dass es ein gerechtfertigtes Experiment war. Ich denke nicht, dass Sie sich Vorwürfe deswegen, es getan zu haben, machen sollten, vorausgesetzt – ich gehe davon aus, dass Sie der Experte hierin sind, nicht ich – es gab keinen anderen Weg, dieses Wissen zu erlangen. Ich könnte dies als gerechtfertigte Forschung ansehen.
Bis jetzt habe ich 64 Emails von Anwälten der Tiere in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und anderswo erhalten, die Überraschung und Ungläubigkeit über Singers Standpunkt ausdrücken. Fast jede Nachricht beginnt mit dem Ausdruck von Erstaunen wie: ''Können Sie glauben, was Singer gesagt hat?''

Meine Antwort ist schlicht: Warum sind Sie überrascht?

Wenn Sie lesen, was Peter Singer seit 30 Jahren schreibt, dann ist völlig klar, dass er Tierversuche mit Nichtmenschen – und Menschen – als moralisch zulässig erachtet. In der Tat verwirft Singer ausdrücklich Tierrechte und die Abschaffung der Tierausbeutung; er betrachtet das Essen von Tieren und Tierprodukten nicht als per se moralisch falsch; er behauptet´, dass wir ''pflichtbewusste Allesesser '' sein und ''gegenseitig befriedigende'' sexuelle Beziehungen mit Tieren haben können; und er behauptet, dass es moralisch zulässig sei, behinderte Säuglinge zu töten.

Mit einem Wort, eher als zu fragen: ''Können Sie glauben, was Singer gesagt hat?'' ist es angebrachter zu fragen: ''Kann jemand bitte erklären, was Singer zum ''Vater der modernen Tierrechtsbewegung'' gemacht hat?

Singer ist Utilitarist. Er macht geltend, dass das, was richtig oder falsch in einer Situation ist, einzig und allein von den Konsequenzen abhängt. Wenn das Töten von 100 Affen 40.000 Menschen rettet, dann ist diese Handlung moralisch gerechtfertigt. Singer verwirft ausdrücklich die Idee von Tierrechten, die es uns verbieten würden, jene 100 Affen ausschließlich als Mittel zu unseren Zwecken zu behandeln. Aber Singer denkt auch, dass es richtig wäre, geistig schwer behinderte Menschen in dieser Situation zu verwenden, weil es speziesistisch wäre, Nichtmenschen solchen Menschen vorzuziehen, die er als jenen gleichgestellt betrachtet. Singer vertritt also von vornherein eine Ansicht, die nicht nur mit der Tierrechtsposition in Konflikt steht, sondern auch mit allgemein vertretenen Prinzipien von Menschenrechten und die durchaus mit der Ansicht von Nazi-Ärzten übereinstimmt, welche ''unbrauchbare'' Menschen in Experimenten verwendeten.

Singer behauptet, dass Tiere größtenteils kein Interesse an der Fortsetzung ihrer Existenz haben. Deshalb wirft unser Gebrauch von Tieren an sich keine moralische Frage auf; es ist unsere Behandlung von Tieren, die eine Rolle spielt. Singer sagt dies explizit an einer Reihe von Stellen, einschließlich Animal Liberation. Er behauptet, dass die meisten Tiere nicht ich-bewusst sind und weder eine ''fortdauernde geistige Existenz'' noch Wünsche für die Zukunft haben.(S. 228) Ein Tier kann ein Interesse daran, nicht zu leiden haben, aber da ''es nicht erfassen kann, dass es ein 'Leben' hat in dem Sinne, der ein Verständnis dessen erfordert, was es heißt, über eine Zeitspanne hinweg zu existieren'', hat das Tier kein Interesse daran, weiterzuleben oder nicht als Ressource oder Eigentum von Menschen genutzt zu werden.''( S. 228 f.) Für Tiere spielt es keine Rolle, ob wir sie für Nahrungszwecke züchten und schlachten, in Versuchen verwenden oder in irgendeiner anderen Weise als Ressourcen ausbeuten, solange sie ein einigermaßen angenehmes Leben haben. Da Tiere nach Singer kein Interesse an ihrem Leben an sich haben, ''ist es nicht leicht zu erklären, warum, von einem unparteiischen Standpunkt aus gesehen, der Verlust des Lebens für das getötete Tier nicht durch die Erzeugung eines neuen Tieres gutzumachen ist, das ein gleichermaßen angenehmes Leben führen wird.'' (229)

Obwohl Singer der Massentierhaltung kritisch gegenüber steht, vertritt er die Ansicht, dass es moralisch zu rechtfertigen sein mag, Tiere zu essen, ''die ein angenehmes Leben in sozialen Gruppen gemäß ihren Verhaltensbedürfnissen haben und dann schnell und schmerzlos getötet werden.'' (S. 229 f.) Er erklärt, dass er ''pflichtbewusste Menschen respektieren kann, die darauf achten, nur Fleisch zu essen, das von solchen Tieren stammt.'' (S. 230)

In Singers neu erschienenen Buch The Way We Eat: Why Our Food Choices Matter (mit Jim Mason zusammen verfasst) argumentiert er, dass wir ''pflichtbewusste Allesesser'' sein und Tiere in ethischer Weise ausbeuten können, wenn wir zum Beispiel nur solche Tiere essen, die ''human''' aufgezogen und getötet worden sind.

Singers Botschaft ist klar: Wegen der Missstände in der Massentierhaltung mag es vorzuziehen sein, vegan oder vegetarisch zu leben. Aber er hat keine Einwände gegen das Töten von Tieren für Nahrungszwecke, und er hat nie welche gehabt.

Falls Sie den geringsten Zweifel daran haben, lesen Sie Singers Interview in der Oktoberausgabe des Neuen-Tierschutz-Magazins Satya. In Singers eigenen Worten:
Ich denke, die Leute irren sich, wenn sie meinen, ich hätte das zugrunde liegende ethische Argument verwässert. Nun, andere unterstellen übrigens, dass ich in Animal Liberation gesagt hätte, das Töten von Tieren sei stets falsch, und dies sei irgendwie das Argument dafür, vegetarisch oder vegan zu sein, gewesen. Aber wenn sie in Animal Liberation nachschauen, werden sie dieses Argument nicht finden.
Singer macht deutlich, dass er die Missstände in der Massentierhaltung als das Problem sieht. Machen wir das Verfahren ''humaner'' und befassen uns mit den Aspekten des Leidens zu Singer utilitaristischer Zufriedenheit, können wir alle zum Essen von Tieren zurückkehren. Singer denkt, dass es ein Fehler ist, ''zu fanatisch darin zu sein, auf ein rein veganes Leben zu bestehen.'' Befragt zu seinem eigenen Veganismus, antwortet er: ''Oh, das ist keine Frage, ich bin unrein.''

Singer sieht nicht nur kein dem Essen von Tieren innewohnendes Problem, er sieht auch kein Problem darin, sexuellen Kontakt mit Nichtmenschen zu haben – solange, wiederum, wir ''human'' vorgehen. Auf einer Soft-Porno Website, Nerve.com, erzählt uns Unser Vater
Aber Sex mit Tieren schließt nicht immer Grausamkeit ein. Wer ist nicht bei einem sozialen Anlass schon einmal vom Familienhund unterbrochen worden, der die Beine eines Besuchers packt und heftig seinen Penis an ihnen reibt? Der Gastgeber sucht solche Aktivitäten gewöhnlich zu verhindern, aber im Privaten hat nicht jeder etwas dagegen, in solcher Weise von seinem Hund gebraucht zu werden, und gelegentlich mögen sich gegenseitig befriedigende Aktivitäten entwickeln.(siehe Rezension)
In The Way We Eat erzählen Singer und Mason von einem Tag, den sie auf einer Truthahnfarm arbeitend damit verbrachten, ''den Samen zu sammeln und ihn in die Hennen hineinzubekommen.'' Sie fingen und hielten den Truthahn fest, während ein anderer Arbeiter ''die Geschlechtsöffnung des Vogels presste, bis die weiße Samenflüssigkeit heraussickerte. Mittels einer Vakuumpumpe zog er sie auf eine Spritze.'' Singer und Mason mussten dann die Hennen ''brechen'', was bedeutete, sie gewaltsam so festzuhalten, ''dass ihr Hinterteil aufwärts gerichtet und ihre Kloake offen ist.'' (S. 28) Der Besamungstechniker steckte dann ein Röhrchen in die Henne und leitete unter Verwendung eines Stroms komprimierter Luft den Samen in den Einleiter ein. Offenbar also bedeutet Singers Version von ''Befreiung der Tiere'', dass wir Tieren Schaden zufügen können, um unsere Neugier hinsichtlich der Mechanismen der Tierausbeutung zu befriedigen.

Zuletzt vertritt Singer Positionen, die die meisten von uns als eine Sache grundlegender Menschenrechte inakzeptabel finden. Zum Beispiel (eins von vielen) erörtert er in Practical Ethics, ob es moralisch vertretbar ist, einen Säugling zu töten, der mit Hämophilie geboren wurde. Er behauptet, dass, obgleich die Frage kompliziert ist, wir das Töten des Säuglings verteidigen können, wenn das der einzige Weg ist, auf dem die Eltern ein weiteres, ''normales'' Kind haben werden, denn ''[w]enn der Tod eines behinderten Säuglings zur Geburt eines anderen Kindes mit besseren Aussichten auf ein glückliches Leben führt, ist die gesamte Summe des Glücks größer, wenn das behinderte Kind getötet wird.'' ( S. 186) Obwohl in dieser Weise menschliche Säuglinge als ''ersetzbar'' behandelt werden, macht Singer geltend, dass Säuglinge nicht ich-bewussten Tieren gleichen und es vertretbar ist, sie zu töten. Er erklärt, dass ''das Töten eines behinderten Säuglings dem Töten einer Person moralisch nicht gleichwertig ist. Sehr oft ist es überhuapt nicht falsch.'' (S. 191)

Ich könnte immerzu fortfahren mit Beispielen, die demonstrieren, dass Singers Ansichten nichts mit Tierrechten zu tun haben oder mit dem, was die meisten von uns als vertretbare Auffassung von Menschenrechten betrachten. Aber das einzig Positive, was man über Singer sagen kann, ist, dass er niemals versucht hat, diese Ansichten zu verbergen. Deshalb ist es mir ein Rätsel, warum irgendjemand über seine Bemerkungen zu Aziz' Verwendung von Affen in Oxford überrascht war.

In dem Satya Interview sagt Singer in Beantwortung einer Frage zu dem Widerhall von The Way We Eat:
Ich war erfreut, dass Menschen, die selbst Veganer und in einige der größeren Tierrechtsorganisationen eingebunden sind, das Buch stark unterstützt haben.
Es gab einige wenige Nörgeleien seitens der Art von Leuten, von der ich es erwarten würde. Ich meine, es gibt Menschen, die, denke ich, ein bisschen zu schnell dabei sind, andere zu kritisieren, die im Wesentlichen auf derselben Seite des Zauns, aber nicht so rein wie sie sind, und sie sind auf das Faktum fixiert, dass dieses Buch nicht einfach sagt, Sie sollten vegan leben und sonst nichts.
Singer begreift nicht, worum es geht. Jene, die glauben, dass es moralisch falsch ist, Tierprodukte zu konsumieren, sind nicht auf ''derselben Seite des Zauns'' wie er. Singers Position ist nicht verschieden von derjenigen institutioneller Tierausbeuter, die, wie Singer, die Ansicht vertreten, dass wir Tiere nutzen können, solange wir darauf bedacht sind, sicherzustellen, dass sie nicht ''zu viel'' leiden. Singers Sichtweise reduziert das Thema Tierrechte auf eine Debatte darüber, was ''zu viel'' Leiden darstellt, was an dem wesentlichen Punkt vorbeigeht, dass wir die Nutzung von Tieren – wie ''human'' immer sie sein mag – nicht rechtfertigen können. Es ist nichts Verkehrtes daran, ein ''Purist' in der Sache grundlegender Rechte zu sein. Würde irgendjemand behaupten, dass es ''puristisch'' ist, ''humane'' Vergewaltigung oder ''humanen'' Kindesmissbrauch zurückzuweisen? Natürlich nicht.

Solange der sogenannte ''Vater der modernen Tierrechtsbewegung'' das Vorantreiben von Veganismus als moralischer Grundlinie als ''fanatisch'' betrachtet, wird die Bewegung fortfahren, genau das zu tun, was sie das vergangene Jahrzehnt lang getan hat – rückwärts gehen. Es ist höchste Zeit, dass diejenigen, die Tierausbeutung abzuschaffen und nicht lediglich zu regulieren suchen, Unseren Vater verstoßen und vorankommen mit der Aufgabe, eine soziale und politische Bewegung zu schaffen, welche die Ausbeutung von Tieren in bedeutungsvoller Weise in Frage stellt.

Gary L. Francione
© 2006 Gary L. Francione

Sunday, 5 November 2006

Von Affen, Menschen und Nichtmenschen

von Gary L. Francione

Ein Sammelband mit dem Titel "The Great Ape Project" (GAP) stieß 1993 eine Debatte an, die bis heute andauert.1 Das Buch einer Wissenschaftlergruppe wurde zusammen mit einer "Erklärung zu den Menschenaffen" (Declaration on Great Apes) lanciert, der sich die Herausgeber und sämtliche Autoren angeschlossen hatten. In dieser Erklärung heißt es, dass Menschenaffen die "engsten Verwandten unserer Spezies sind" und ihre "geistigen Fähigkeiten und ihr Gefühlsleben ihre Aufnahme in eine Gemeinschaft von Gleichen rechtfertigen".

Mittlerweile gibt es eine recht umfangreiche Literatur, in der erörtert wird, ob Menschenaffen, Delfine, Papageien und noch einige andere Tiere über kognitive Eigenschaften verfügen, die als spezifisch menschlich gelten, wie Selbstbewusstsein, Gefühle und die Fähigkeit, in einer Symbolsprache zu kommunizieren. GAP machte die Vorstellung populär, dass bestimmte nichtmenschliche Lebewesen über einen "dem Menschen verwandten Geist" verfügen und einer stärkeren moralischen Rücksichtnahme und eines besonderen rechtlichen Schutzes bedürfen.(2)
Diese "Theorie der Geistesverwandtschaft", wie ich sie nennen möchte, hat viele Verhaltensbiologen zu Forschungen angeregt, in welchem Ausmaß manche Nichtmenschen über menschliche kognitive Fähigkeiten verfügen. Die Kehrseite der Theorie besteht jedoch darin, dass Tiere, denen diese kognitiven Fähigkeiten fehlen, immer noch als Sachen gelten, die zwar eine "humane", nicht aber jene bevorzugte Behandlung verdienen, die wir Nichtmenschen zugestehen, die uns geistig ähnlich sind. Von ihren Anhängern wird die Theorie der Geistesverwandtschaft als Fortschritt verkauft, aber sie erleichtert es eben auch, weiterhin fast alle Nichtmenschen aus der Gemeinschaft moralischer Lebewesen auszuschließen.

Statt zu untersuchen, ob einige Nichtmenschen bestimmte kognitive Fähigkeiten besitzen und ob der Besitz dieser Fähigkeiten sie den Menschen hinreichend ähnlich macht, um sie moralisch und rechtlich als Personen zu behandeln, sollten wir überdenken, ob der Ansatz, die moralische Anerkennung von Nichtmenschen mit kognitiven Merkmalen zu verknüpfen, überhaupt richtig ist.

Denn schon bei flüchtiger Betrachtung erscheint die Theorie der Geistesverwandtschaft ziemlich abwegig. Kaum einer, der je mit einem Hund oder einer Katze zusammengelebt hat, wird bestreiten, dass es sich bei diesen Nichtmenschen, die sich genetisch viel deutlicher von uns unterscheiden als Menschenaffen, um intelligente Lebewesen mit Selbstwahrnehmung und Gefühlsleben handelt. Das Verhalten dieser Nichtmenschen lässt sich schlechterdings nicht kohärent und plausibel erklären, ohne auf die Vorstellung eines geistigen Lebens zurückzugreifen.

Vielleicht verfügen Nichtmenschen nicht über ebensolche intentionalen Zustände, wie sie zur symbolischen Kommunikation notwendig sind, aber sie verfügen mit Sicherheit über kognitive Zustände, die dem entsprechen, was wir als Meinungen, Wünsche etc. beschreiben.

Es ist erstaunlich, dass wir uns 150 Jahre nach Darwin immer noch so schwer damit tun, bei anderen Tieren Eigenschaften anzuerkennen, die wir für ein Charakteristikum des Menschen halten. Denn die Annahme, dass die geistigen Fähigkeiten von Menschen bei Nichtmenschen vollständig fehlen, verträgt sich nicht mit der Evolutionstheorie, nach der es ausschließlich menschliche Eigenschaften gar nicht gibt.

Ich will damit nicht behaupten, dass es zwischen Tieren, die sich der symbolischen Kommunikation bedienen, und Tieren, die dies nicht tun, keine bedeutsamen Unterschiede gäbe; doch aus diesen Unterschieden folgt nicht, dass es für die kognitiven Eigenschaften des einen Tieres beim anderen keine Entsprechung gäbe.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Nichtmenschen auch über Eigenschaften verfügen, die wir für ausschließlich menschlich halten, und bin mir durchaus bewusst, dass dieser Punkt kontrovers diskutiert wird; und sicherlich gibt es zwischen den geistigen Funktionen von Menschen und den geistigen Funktionen anderer Tiere, die keine Sprache verwenden, gewichtige Unterschiede.

Dennoch gibt es mindestens zwei gute Gründe dafür, den Ansatz der Theorie der Geistesverwandtschaft zu verwerfen. Der eine ist praktischer Natur und hängt mit der Frage zusammen, ob dieser für Lebewesen, deren kognitive Fähigkeiten den unseren gleichen, tatsächlich zu nennenswerten Veränderungen führen wird. Der andere Grund ist eher theoretisch und betrifft die grundsätzliche Frage, warum es außer der Empfindungsfähigkeit noch weiterer Eigenschaften bedarf, um als vollgültiges moralisches Wesen akzeptiert zu werden.

Erstens wird die Theorie der Geistesverwandtschaft wahrscheinlich nicht mehr bewirken, als die Anerkennung unserer moralischen und rechtlichen Pflichten gegenüber Nichtmenschen auf unbestimmte Zeit zu vertagen, während wir weiter fleißig empirische Daten sammeln, um die Vergleichbarkeit einiger Nichtmenschen mit uns Menschen zu belegen. Und selbst wo nicht der geringste Zweifel an einer solchen Ähnlichkeit besteht, setzen wir uns über die Daten hinweg und fahren mit der Ausbeutung fort. Die Ähnlichkeiten zwischen Menschen und Schimpansen beispielsweise sind völlig unbestreitbar.

Die DNS des Schimpansen deckt sich zu 98,5 Prozent mit der unseren, und auch das kulturelle und geistige Leben der Schimpansen ist dem unseren sehr ähnlich. Diese Ähnlichkeiten sind uns seit geraumer Zeit bekannt, es war eines der Ziele von GAP, die überwältigenden Beweise dafür zusammenzutragen. Dennoch halten wir Schimpansen weiterhin in zoologischen Gärten gefangen und benutzen sie für biomedizinische Experimente.

Das zweite Problem besteht darin, dass die Theorie der Geistesverwandtschaft nicht genau spezifiziert, in welchem Ausmaß ein Nichtmensch bestimmte Eigenschaften besitzen muss, um als hinreichend menschenähnlich zu gelten und unsere moralische Achtung zu verdienen. Alles spricht dafür, dass Papageien in etwa über die geistigen Fähigkeiten fünfjähriger Menschenkinder verfügen, doch bis zum heutigen Tag werden Papageien in Zoohandlungen zum Kauf feilgeboten. Wie intelligent muss ein Papagei sein, bevor wir ihn als Mitglied der Gemeinschaft moralischer Lebewesen anerkennen? Muss der Papagei die kognitiven Fähigkeiten eines achtjährigen Kindes besitzen? Oder eines zwölfjährigen? Manche Schimpansen haben sich als fähig erwiesen, sich der menschlichen Sprache zu bedienen. Wie umfangreich muss ihr Vokabular und wie ausgeprägt müssen ihre syntaktischen Fähigkeiten sein, bevor wir zu dem Schluss kommen, dass die nichtmenschlichen Primaten über eine dem Menschen vergleichbare mentale Ausstattung verfügen?

Das Problem dieser Art von Vergleichen aufgrund spezifischer Merkmale besteht darin, dass Nichtmenschen daraus niemals als Gewinner hervorgehen. Kaum haben wir uns davon überzeugt, dass Papageien den Umgang mit einstelligen Zahlen beherrschen und begreifen, verlangen wir, dass sie auch den Umgang mit zweistelligen Zahlen beherrschen, um als menschenähnlich anerkannt zu werden.

Sobald eine Schimpansin zweifelsfrei gezeigt hat, dass sie über ein umfangreiches Vokabular verfügt, verlangen wir von ihr ein bestimmtes Niveau syntaktischer Fähigkeiten, um ihre geistige Ebenbürtigkeit zu beweisen. Der Zynismus dieser Spielereien wird offenbar, wenn man sich klar macht, dass jede beliebige Eigenschaft bei manchen Nichtmenschen deutlicher ausgeprägt ist als bei manchen Menschen; trotzdem kämen wir niemals auf die Idee, diese Menschen ebenso schlecht zu behandeln wie Nichtmenschen.

Ja, man muss sogar befürchten, dass die Theorie der Geistesverwandtschaft am Ende dazu führt, dass Tiere niemals als ebenbürtige Mitglieder der Gemeinschaft moralischer Lebewesen anerkannt werden. Selbst wenn ihre mentalen Eigenschaften exakt den unseren entsprächen, gäbe es keinerlei Garantie dafür, dass sie nicht diskriminiert würden. Im 19. Jahrhundert beriefen sich Wissenschaftler auf die Phrenologie, auf die "wissenschaftliche" Verknüpfung von Persönlichkeitsmerkmalen mit bestimmten Schädelformen, um Menschen eine andersartige mentale Ausstattung zu attestieren. Selbst eine identische geistige Ausstattung reicht also nicht zur moralischen Anerkennung aus, wenn es Gründe und Motive zur Diskriminierung gibt.
Doch selbst wenn die Theorie der Geistesverwandtschaft wider Erwarten zur Anerkennung einiger Nichtmenschen wie Menschenaffen oder Delfine als Personen führen sollte: Was ist mit der überwältigenden Zahl von Tieren, die niemals die Fähigkeit zur Verwendung menschlicher Sprache oder andere Eigenschaften an den Tag legen, die wir mit dem menschlichen Geist verbinden? Die Theorie der Geistesverwandtschaft drückt sich vor der grundlegenden moralischen Frage: Weshalb reicht das Kriterium der Empfindungsfähigkeit nicht aus, um Nichtmenschen das Recht zuzusprechen, nicht ausschließlich als Mittel zu menschlichen Zwecken behandelt zu werden?

Die Theorie der Geistesverwandtschaft geht davon aus, dass die kognitiven Fähigkeiten des Menschen einen moralischen Wert besitzen und eine besondere Behandlung rechtfertigen. Aber für die Behauptung, spezifisch menschliche Eigenschaften seien in moralischer Hinsicht wertvoller als die von Nichtmenschen, gibt es keine Grundlage. Unsere sprachlichen Fähigkeiten sind für Wesen wie uns von besonderem Wert, so wie das Echolot der Fledermäuse für Wesen wie Fledermäuse von besonderem Wert ist. Aber wenn man die Fähigkeit zur symbolischen Kommunikation moralisch höher einstuft als die Fähigkeit, sich seine Welt mit Schallwellen zu erschließen, setzt man voraus, was erst begründet werden muss. Selbst wenn alle Tiere mit Ausnahme des Menschen über keinerlei kognitive Fähigkeiten jenseits der Empfindungsfähigkeit verfügten oder wenn sie ihre kognitiven Fähigkeiten nur in geringerem Ausmaß oder auf ganz andere Weise zeigten als der Mensch, würde dieser Unterschied immer noch nicht rechtfertigen, dass wir diese Lebewesen wie Sachen behandeln.

Niemand behauptet, dass Nichtmenschen Auto fahren oder an Universitäten studieren sollten. Aber für die Frage, ob wir Nichtmenschen essen oder für Experimente benutzen dürfen, ist der Unterschied ganz und gar ohne Belang. Dies wird sofort deutlich, wenn man die Frage ausschließlich auf Menschen anwendet: Welche Eigenschaft auch immer wir zum Kriterium fürs Menschsein erheben, bei manchen Menschen wird diese Eigenschaften weniger ausgeprägt sein, bei anderen sogar gänzlich fehlen. Manche Menschen werden genau denselben Mangel aufweisen, den wir den Nichtmenschen zuschreiben. Sicherlich ist dieser Mangel in mancherlei Hinsicht von Bedeutung, aber er führt nicht dazu, dass wir diese Menschen versklaven oder als Waren ohne inneren Wert behandeln.

Die Pflicht zur Vermeidung der Ausbeutung von Nichtmenschen darf nicht davon abhängen, ob Tiere eine Geistesverwandtschaft zu uns aufweisen, die über Empfindungsfähigkeit hinausgeht.

Fußnoten:
(1) Paolo Cavalieri und Peter Singer (Hg.), "The Great Ape Project", London (Forth Estate) 1993, http://www.greatapeproject.org/. (2) "Our Hypocrisy", in: "The New Scientist, London, 4. Juni 2005.
Aus dem Englischen von Robin Cackett

Saturday, 4 November 2006

Animals, Property, and the Law

Gary Francione. Animals, Property and the Law. Temple University Press, Philadelphia, 1995.

Obwohl es mittlerweile eine ganze Anzahl von Tierschutzgesetzen gibt, und obwohl die Mehrheit der Menschen zumindest in der Öffentlichkeit ein Bekenntnis zum Tierschutz abgeben, werden nicht-menschliche Tiere in unserer Gesellschaft in größerer Zahl und mit größerer Brutalität ausgebeutet und mißbraucht als jemals zuvor in der Geschichte. Francione erklärt diesen Widerspruch damit, daß nicht-menschliche Tiere im Rahmen des Rechtssystems keine Rechte besitzen, jedenfalls keine Rechte in dem Sinn wie dieser Begriff üblicherweise verwendet wird.

Obwohl es Einschränkungen für den Gebrauch von nicht-menschlichen Tieren gibt (wie beim Gebrauch jeglichen Eigentums), bedingen diese Einschränkungen, wie z.B. Gesetze gegen Grausamkeit gegenüber nicht-menschlichen Tieren oder Tierversuchsgesetze, keine Rechte für die nicht-menschlichen Tiere und fordern keine Pflichten von den Menschen, die direkt auf das Wohlbefinden der nicht-menschlichen Tiere gerichtet sind. Diese Gesetze besagen vielmehr, dass, um zu bestimmen ob eine Behandlung "inhuman" oder ein Leiden "unnötig" und damit verboten ist, eine Abwägung der Interessen der betroffenen nicht-menschlichen Tiere gegen die Interessen der Menschen stattfinden muss.

Menschliche Interessen sind aber durch Rechte geschützt, u.a. durch das Recht auf Eigentum. Dem Gesetz nach sind nicht-menschliche Tiere Eigentum. Und es ist eine fundamentale Voraussetzung des Eigentumsbegriffs, dass ein Eigentum selber keine Rechte haben kann. Das Eigentumsrecht und das Recht auf die persönliche Freiheit z.B. mit Eigentum nach Belieben umgehen zu können, bestimmen den Ausgang der Abwägung zwischen den Interessen der Menschen und die der anderen Tiere.
Francione identifiziert den "Tierschutzgedanken" (animal welfare) als die diesem Vorgang zugrundeliegende Ideologie. Tierschutz ist, salopp gesprochen, die Sichtweise, dass es moralisch akzeptabel ist, zumindest unter gewissen Bedingungen nicht-menschliche Tiere zu töten und ihnen Leiden zuzufügen, solange Vorsichtsmassnahmen getroffen wurden, dass die betroffenen nicht-menschlichen Tiere so "human" wie möglich behandelt werden. Mit anderen Worten, es gibt kein Interesse nicht-menschlicher Tiere, das nicht übergangen werden könnte, solange ein genügend grosser "Vorteil" für Menschen aus dem Übergehen dieses Interesses entsteht. Tierschutz ist somit eine utilitaristische Ideologie. Francione erwähnt den Utilitaristen Singer in diesem Zusammenhang explizit als einen Tierschützer im Gegensatz zu TierrechtlerInnen.

Eine detaillierte Analyse bestehender Tierschutzgesetze zeigt, dass die Regulierung der Benutzung von nicht-menschlichen Tieren als Eigentum in erster Linie dadurch bestimmt ist, dass ihr Wert für die menschliche Gemeinschaft nicht reduziert werden soll. So ist z.B. das Verhungernlassen von Nutztieren durch Tierschutzgesetze verboten (vermindert den Wert für das Bruttosozialprodukt), aber das gleiche Verhungernlassen im Rahmen eines Tierversuchs ist erlaubt (führt zur Entwicklung von Pharmaka, die das Bruttosozialprodukt heben). Viele ähnliche Beispiele liessen sich finden. Tierschutzgesetze verbieten also im wesentlichen die Vergeudung von tierlichem Wert für die Gemeinschaft, und orientieren sich praktisch nicht am Wohl der nicht-menschlichen Tiere als eigenen Zweck.

Der Begriff der "Notwendigkeit" als Voraussetzung für das legale Zufügen von Leiden oder Töten nicht-menschlicher Tiere in diversen Tierschutzgesetzen hat aber auch eine ganz andere Bedeutung als im normalen Sprachgebrauch. "Notwendig" wird im Rahmen dieser Gesetze immer unter der Voraussetzung verwendet, dass das betroffene Interesse der Menschen befriedigt werden muss. Will eine Wissenschaftlerin z.B. eine gewisse Hirnreaktion bei Affen untersuchen, so wird bestenfalls entschieden, ob dafür diese oder jene Versuche notwendig sind, und nicht, ob die Untersuchung dieser Hirnreaktion überhaupt notwendig ist. Ähnlich wird nicht hinterfragt, ob Fleischessen notwendig ist, sondern bestenfalls, ob diese oder jene Behandlung für die Fleischgewinnung notwendig ist. Es ist dieses "notwendig", nämlich notwendig unter der Voraussetzung, dass das menschliche Interesse auf jeden Fall befriedigt werden muss, das den Gesetzen zugrunde liegt.

Francione: "Obwohl praktisch alle LeserInnen dieses Buches zustimmen werden, dass nicht-menschliche Tiere nicht unnötig leiden sollen, konsumieren sie selber aller Wahrscheinlichkeit nach tierliche Produkte. Die Nutzung tierlicher Produkte ist aber für den Menschen sicherlich nicht notwendig. Obwohl also die meisten gegen unnötiges Tierleid sind, sind sie nicht bereit aufzuhören selber unnötiges Tierleid zu verursachen, indem sie aufhören tierliche Produkte zu konsumieren."

Weiters wird "notwendig" von Gerichten als "im Rahmen der üblichen Praxis" interpretiert. Damit bestimmen die TierausbeuterInnen selber, welche Tierausbeutung erlaubt und welche verboten ist, indem sie die gängige Praxis vorgeben. Das trifft sowohl auf Jagd und Fischerei ("Weidgerechtigkeit"), als auch Tierversuche (Kommissionen und Kontrollen durch TierexperimentatorInnen selber) und Massentierhaltung usw. zu. Francione diskutiert alle diese Punkte anhand von einer Vielzahl von Gerichtsfällen in den USA, und belegt seine Thesen so in eindrucksvoller Weise.

In 42 Seiten untersucht Francione dann die Formulierung und Anwendung von Gesetzen gegen Grausamkeit gegenüber nicht-menschlichen Tieren ("anti-cruelty statutes"), die von Staat zu Staat in den USA variieren. Er findet dabei, dass diesen Gesetzen der Gedanke zugrunde liegt, dass jegliche Behandlung innerhalb einer institutionellen Tierausbeutung, die der gängigen Praxis entspricht, keine "Grausamkeit" im Sinne des Gesetzes darstellt. Die meisten Gesetze nehmen diese Tiernutzungen sogar explizit aus dem Gesetz aus. Es wird im Rahmen der institutionellen Tiernutzung nur jene Behandlung als "grausam" eingestuft, die einer Verschwendung des Werts der nicht-menschlichen Tiere für die Gesellschaft gleichkommt.

In weiteren 85 Seiten illustriert Francione diesen Umstand anhand des Bundestierversuchsgesetz der USA und seiner Nivellierungen ("Animal Welfare Act"). Dieses Gesetz erlaubt den TierexperimentatorInnen im wesentlichen sich selbst und ihre KollegInnen nach Gutdünken zu regulieren. Die bisherige Geschichte der Einführung von Tierversuchsgesetzen hat aber gezeigt, dass die TierexperimentatorInnen praktisch überhaupt nicht willens sind auch nur die kleinsten Verbesserungen für die betroffenen nicht-menschlichen Tiere aus eigenem Antrieb umzusetzen. Entsprechend hat das Bundestierversuchsgesetz der USA praktisch keinen Vorteil für die Versuchstiere gebracht. Es werden nur jene Standards der Tierhaltung nahegelegt, die sicherstellen, dass die betreffenden nicht-menschlichen Tiere bei den Versuchen auch brauchbare Daten liefern. So sollen z.B. die Ventilation und die Ernährung ausreichend sein.

Die bestehenden Tierschutzgesetze bringen den nicht-menschlichen Tieren schon allein deswegen auch keine Rechte, weil sie, oder ihre Rechtsvertretungen, vor Gericht für ein Verfahren keine Parteienstellung bekommen. Ein Eigentum kann nicht gegen die eigenen EigentümerInnen Prozesse führen. Prozesse können überdies nur Personen führen, und als Person gelten nur Menschen und Firmen, aber keine nicht-menschlichen Tiere.
Tierschutzvereine haben in den USA praktisch nie vor Gericht Parteienstellung für die betroffenen nicht-menschlichen Tiere erhalten. Dazu müssten sie selbst irgendwie betroffen sein. Und so hängt es zunächst von den PolizistInnen ab, ob sie die vermeintliche Übertretung des Tierschutzgesetzes zur Anzeige bringen, und dann von der Staatsanwaltschaft, ob sie die Anzeige vor Gericht bringt, und dann erst von den RichterInnen, ob sie die Übertretung als bewiesen anerkennen und verurteilen. Und selbst dann zeigen Tierschutzgesetze wenig Konsequenzen, weil die entsprechenden Strafen i.a. in keiner Relation weder zu Strafen bei ähnlichen Übertretungen gegenüber Menschenrechten stehen, noch zu dem Geldwert, den die der Übertretung schuldigen TierausbeuterInnen durch Nutzung der nicht-menschlichen Tiere schöpfen.

Man spricht im allgemeinen davon, dass eine Person ein Recht hat, wenn dieser Person ein Respekt zusteht, der auch dann nicht übergangen werden darf, wenn die Ausbeutung dieser Person anderen Vorteile brächte. Das wesentliche an Rechten ist eben, dass sie praktisch als Barriere zwischen den RechtsträgerInnen und allen anderen stehen. Ein Recht kann generell nicht übergangen werden, nur weil jemand anderer einen Vorteil davon hätte, wenn dieses Recht übergangen wird.

Nach Francione kann es keinen Zweifel geben, wie in diesem Buch anschaulich demonstriert, dass, solange nicht-menschliche Tiere vor dem Gesetz als Mittel für die Zwecke ihrer BesitzerInnen angesehen werden, es sehr schwierig sein wird, ihnen echte, auf Respekt basierende Tierrechte zuzugestehen. Tierrechte implizieren, genau genommen, die Anerkennung eines inneren Wertes der RechtsträgerInnen anstelle ihres Wertes als Mittel zum Zweck für andere. Und das ist etwas, das durch die Charakterisierung nicht-menschlicher Tiere als Eigentum ausgeschlossen ist. Eigentum muss ja zumindest in irgendeiner Form als Mittel zum Zweck für die EigentümerInnen verwendbar sein.

Friday, 3 November 2006

"Veganism is the most important form of political activism."

(1) Q.: Gary, what is, briefly outlined, the difference between animal welfare and animal rights?

A.: Animal welfare maintains that it is morally acceptable to use nonhuman animals for human purposes as long as we treat animals "humanely" and do not impose "unnecessary" suffering on them. The goal of animal welfare is the regulation of animal use. The animal rights position is that we have no moral justification for exploiting nonhumans, however "humanely" we do so. The goal of animal rights is the abolition of animal use.

There are some animal advocates—I call them "new welfarists" in Rain Without Thunder: The Ideology of the Animal Rights Movement—who claim to embrace abolition as the long-term goal, but who argue that welfarist regulation in the short term is the only thing that we can, as a practical matter, do now to help animals. Moreover, new welfarists claim that better regulation will lead to abolition eventually.

I regard both tenets of the new welfarist position to be wrong.

(2) Q.: Talking about animal rights, you actually mean one right: the basic, pre-legal right of every sentient being not be treated as property, not to be used as a resource.Treating a sentient being as property is tantamount to using her solely as a means to the property owner‘s end, and doing so is a rights violation, whether the treatment involved is considered to be cruel or kind. Any improvement of the treatment of animals that does not challenge the use of animals, their property status, reinforces this status and is still a rights violation in itself. Is this why you regard animal welfare campaigns that aim at making animal exploitation more "humane" as ethically unsound?

A: Yes. As I have said many times, it is, as a general matter, “better” to do less harm than more harm. It X is going to murder Y, it is certainly better that X not torture Y as well. Similarly, if someone is going to inflict harm on a nonhuman, it is better to inflict less harm than more harm. But just as we would not campaign for murder without torture, we should not campaign for “humane” animal exploitation.

The animal rights position, as I have articulated it, is that animals have the right not to be used as human resources or commodities, however “humanely” we may treat them.

(3) Q.: Are there any other reasons why you reject welfare campaigns?

A.: I do not think that most of these campaigns have resulted or will result in providing significantly greater protection to animal interests.

Campaigns that seek to make animal exploitation more “humane” generally do nothing more than make animal exploitation more efficient. That is, since, as a practical political and economic matter, industry approval is required for any sort of significant change in animal welfare standards, industry generally will accept only those welfare measures that involve an economic benefit for industry.

So, for example, in the United States, we have laws that regulate slaughter in some instances, but these laws were accepted because they resulted on less carcass damage and fewer worker injuries. Animal welfare laws and regulations seldom, if ever, protect animal interests because animal interests don‘t have any sort of inherent value. As I explained in Animals, Property, and the Law, animals are property; that is they are nothing but economic commodities. To the extent that we respect animal interests, there is an economic cost. The result is that animal welfare standards rarely go beyond the level of protection that is necessary to exploit animals in an economically efficient way given particular uses. Any regulation that is not cost-justified merely increases the opportunity cost of animal use and, in a society in which industry seeks maximum profit and most consumers regard animal use as acceptable and are not willing to purchase greater protection for animals, regulation will generally be limited to those measures that result in some economic benefit for producers and consumers.

Moreover, there is no empirical evidence which suggests that making treatment more “humane” will eventually lead to the abolition of use. On the contrary, the evidence suggests that to the extent the public regards the treatment of nonhumans to be more “humane,” the more comfortable the public becomes with continued use. We see this problem being illustrated currently in the United States and Great Britain as more people who once did not consume at least some animal products are starting to consume them again because of supposed “improvements” in treatment.

(4) Q.: Campaigning for better welfare standards for farmed animals instead of unequivocally advocating the end of animal use is contradictory to abolition. Your opposition to animal welfarism refers explicitly to the situation in the USA where many organizations, while claiming to advocate animal rights, "are promoting labels", to quote you from your blog essay, "to assure the public that the corpses and animal products that they purchase have been produced in a 'humane' fashion." In Germany, this labeling phenomenon is not prevalent. However, could we say that campaigning against certain practices of animal use, such as confining laying hens in battery cages, unavoidably sends the message to the public that other, supposedly "better" practices, such as "cage-free" forms of confinement, are more "humane" and morally acceptable?

A: Yes, welfarist campaigns send a very clear message to the public--that animal treatment is being improved and that the consumption of animal products is, therefore, more acceptable as a moral matter. This is problematic in at least two respects.

First, it ignores the fact that the real issue is animal use, not animal treatment. We need to be educating people that we have no moral justification for using nonhumans at all. By promoting animal welfare regulation, what we are saying is that our use of animals can somehow be justified if we treat them better. That is wrong as a matter of moral theory.

Second, animal welfare campaigns send the message that regulation will actually result in significant improvement of animal treatment. That is wrong as a matter of empirical fact. As I have long argued, because animals are economic commodities with no intrinsic or inherent value, we protect their interests only to the extent that it benefits us economically to do so. For the most part, animal welfare regulation does nothing more than make animal exploitation more efficient and profitable for producers and consumers.

For example, the campaigns against veal crates and gestation crates for pigs were both based on the fact that alternatives to these confinement systems would result in greater animal productivity and fewer animal illness. In a sense, animal advocates have become advisers to industry with respect to inefficiencies that presently exist in the system. But any changes are minor, and it is simply incorrect as a factual matter to say that these regulations will make a significant difference in animal treatment.

Another good example is the European Commission "ban" on battery cages, which is supposed to take effect in 2012--12 years after being announced. Although conventional battery cages will be prohibited, "enriched" battery cages will be allowed and although many conservative welfarists reject the "enriched" cage, the European and American movements are still very excited about the "ban." This excitement mystifies me. Hens in "enriched" cages, or in "cage-free" situations are still going to suffer horribly. The only difference is that producers will be able to charge a premium and the public will feel better as a moral matter about not consuming conventional battery eggs.

I did want to make a further comment on the matter of "humane" labels that are being promoted in the United States and Britain. For some years, welfarists, or, at least, those to whom I refer as "new welfarists," have argued that they do not really approve of animal use and that regulation is a means to the end of abolition. I reject that position for a number of reasons, including the fact that there is no empirical evidence to link regulation with abolition. But to the extent that these groups are now sponsoring "humane" labels, they can no longer say that they are not approving of use. Labels are explicit endorsements of animal use, and I find that very troubling.

(5) Q.: The abolitionist approach maintains veganism as a moral baseline, a moral imperative. Could you outline what that means? In which way is veganism as a moral imperative, in contrast to a virtue or an ideal, derived from the right not to be treated as a resource?

A.: The abolitionist position maintains that because we cannot justify treating animals as resources, we should abolish animal use and not merely regulate animal treatment. If we accept the abolitionist position, then it only makes sense that we abolish animal use in our individual life. Veganism is the only thing over which we all have control, and it is the one thing that each of us can do right now. Veganism is not merely a matter of diet; it is a moral and political commitment to the abolition of animal exploitation, the abolitionist principle applied on an individual level.

I know many people who regard themselves as “animal rights advocates” but who continue to consume dairy products. I find that as odd as someone who, in 1820, described himself as an “abolitionist” but who owned slaves.

(6) Q.: Which part does vegan education play on the road to abolition? Is veganism a form of political activism?

A.: We are not going to achieve abolition anytime soon. We need to be making incremental change leading toward abolition, and vegan education is the most important activity we can undertake in that regard. We need to create a nonviolent, vegan movement that unequivocally rejects all animal use, and sees species discrimination as no different from racism, sexism, heterosexism, or any other form of discrimination. The only way that this is going to happen is if we put our resources into creative vegan/abolitionist education. And this is not an activity that is reserved only for the few. If we are going to change things, we must all become teachers of vegan philosophy and educate anyone and everyone we can. Never let a day go by when you do not discuss veganism with someone!

This means that we must all do the work necessary to learn the arguments in favor of veganism. We must become familiar with animal rights theory, and learn about how an animal-based agriculture is destroying the planet and our own well-being.

You ask whether veganism is a form of political activism. In my view, veganism is the most important form of political activism. Veganism is crucial for an abolitionist movement, encourages a nonviolent attitude, and is an ecologically more sound way of feeding ourselves.

(7) Q.: Since animals are property under the law, the law does not and cannot provide significant legal protection for animals; this applies to the USA as much as to other countries. In Germany, strong political efforts have been made for many years to achieve a right granted to acknowledged animal welfare associations to sue on behalf of animals, to represent them before court. If this legal change was achieved, would you consider it a manifestation of animal rights?

A.: No, because all that means is that there will be someone else who is empowered to enforce meaningless laws such as anticruelty statues. If the laws do not provide significant protection, then whether you have one party or ten parties who can enforce such laws is irrelevant.

(8) Q.: Many animal advocates focus on the exploiting industries, on targeting the suppliers of exploitative products. Does this policy make sense? For example, in Germany, a campaign has been launched and supported by many animal advocates against the factory farming of rabbits, putting pressure on supermarket chains to withdraw rabbit flesh from their shelves, and praising those companies which reacted accordingly. Is this a success, a step in the direction to abolition?

A.: I am generally skeptical of what we refer to as “single-issue” campaigns because they often seek to substitute some supposedly more “humane” form of exploitation for some less “humane” form. Even if they seek to prohibit some form of exploitation, they often, at least implicitly, condone other forms of exploitation. For example, we presently have a number of organizations in the U.S. trying to get foie gras banned. But what is the difference between foie gras and other animal foods? The answer is, of course, is that there is no difference (except that foie gras is associated with the French and many Americans do not like the French!). But this campaign explicitly represents foie gras, something that most people do not eat anyway, as more “cruel” than other animal products. The same problem occurs with campaigns against veal.

If a single-issue campaign seeks the prohibition of some significant exploitative activity as part of an explicit programme to ban all animal use in light of the inherent value of nonhumans, that may be different. For example, if a group that actively promoted veganism and the abolition of all exploitation sought a ban on the use of all nonhumans in all circuses, and made it clear that this was only a step toward the abolition of all animal use, I would regard that campaign as different from most single-issue campaigns. Such a campaign would, of course, have very little chance of success precisely for that reason.

Given that the “movement” is presently a welfarist movement, we need to create an abolitionist movement, and we can only do that through creative vegan education. And that is what I think we should focus on. Single-issue campaigns consume a great deal of monetary and labor resources and achieve very little in the end. In fact, they are often counterproductive because they do not increase protection for animals and they make humans feel better about animal exploitation.

(9) Q.: In the light of a principled opposition to animal welfare, can publicly criticizing politicians for being negligent of animal welfare move us toward abolition any more than demanding changes in welfare laws can?

A.: No. Of course not. The problem is animal welfare. Demanding changes in animal welfare laws and criticizing welfarist politicians will not get us closer to abolition. We need to create an abolitionist movement that will be able to elect politicians who are nonviolent vegans. That is the only hope for animals. That is also the only hoper for the planet.

(10) Q.: What is the importance of grassroots acitvism – non-corporate activism -- for the animal rights movement?

A.: It is essential. The only way that an abolitionist movement can develop is as a grassroots phenomenon. The large corporate animal organizations—at least those in the U.S. and U.K.—do little more than package and promote very modest single-issue welfarist campaigns. These organizations, many of which have large budgets and pay significant salaries to their top people, need a steady stream of “victories” to use as fundraising vehicles. Moreover, they do not want to offend any possible donor, so they try to promote those issues that will elicit the least objection. To the extent that they promote veganism, they present it as a lifestyle choice and not as a moral imperative.

Corporate welfarist organizations are hostile to the abolitionist approach to animal rights. The problem was that these groups really controlled communication among animal advocates and they effectively suppressed any discussion of abolition and animal rights. But with the development of the internet, and the marvelous things that can be done with it, we can bypass these large groups and communicate directly.

(11) Q.: Given that animal welfarism and an animal rights position are contradictory, incompatible paradigms, there can be no fruitful cooperation on the road to abolition. Does this imply that abolitionists refuse to actively take part in welfarist events and to use welfarist literature for public outreach?

A.: I think that the primary problem that we face is confusion amongst the public as to what “animal rights” means. The welfarists have appropriated that term and, as a result, the public regards “animal rights” as synonymous with “regulation.” So promoting “cage-free” eggs is considered as an “animal rights” measure. We need to change that perception. And we are not going to do so as long as we support welfarist campaigns and distribute welfarist literature.

There was once a time when, just as we could not easily communicate outside the confines of large groups, we could not print materials inexpensively. But just as the internet has facilitated communication, computers have made it possible to print literature inexpensively. There is no need to distribute welfarist literature.

Let me say that I do not think that we should be hostile toward welfarists. Indeed, I am opposed to this. I think we should try to educate the welfarists as well. Remember, most of them came into the “movement” through the large corporate welfarist groups which shaped their views about the issues. Many welfarists think that welfare will lead to abolition–which, of course, is nonsense. We should try to help our welfarist colleagues to see that welfare is morally inconsistent with a rights approach and welfare does not work anyway. It is, however, a waste of time in my view to try to change the large groups. They are businesses and they have a vested interest in a status quo approach, which is precisely what welfare is.

(12) Q.: Why does the right not to be treated as a resource not apply to the relationships that nonhuman animals have with each other in the wild as “predator”/“prey”?

A.: Nonhumans in the wild do not domesticate other nonhumans and treat them as commodities.

If you are asking why I have a moral obligation not to kill and eat an animal and a lion does not, then I would reply by saying that I do not know whether nonhumans think in moral terms. I do not know whether a lion has a choice as to what she eats. I do. There are some humans—sociopaths—who are not capable of moral decisions. So what? A serial killer may, as an empirical matter, be incapable of making a moral decision. That does not mean that it is acceptable for me to kill other humans.

What fascinates me is that when we are challenged as to our use of nonhumans, we claim to have some special attribute, such as rationality or reflective self-awareness, which makes us “special.” When we are confronted with the argument that such empirical characteristics do not carry a normative license that allows us to exploit nonhumans, we fall back on the notion that humans and nonhumans are all animals and we are entitled to act as would any animal.

Finally, I think that there is a great deal more cooperation in nature than we like to believe. We have a vested interest in portraying nature as involving only conflict. That is not, as a factual matter, the case.

(13) Q.: An active animal advocate once said to me: “I don‘t need animal rights philosophy/theory to know what I have to do. My conscience, my morality tells me what to do.“ Would you comment?

A.: I disagree with that view. We absolutely need a theory to know what action is appropriate. I am not sure that the person who said this to you would necessarily disagree. She said that she consults her “morality.” But what does that mean except that she has a moral theory that guides her action?

In any event, the notion that we do not need a theory is a fantasy promoted by the corporate welfarist movement, which has long sought to make sure that there is no hard, critical thinking among animal advocates. So they have promoted this view that “as long as we’re working for the animals,” that is all that matters. And that is precisely the sort of non-thinking that is required in order to get advocates to promote “cage-free” eggs or “free-range” meat or whatever. Remember that the large groups do not want to take controversial positions, and they want to maximize donations by achieving, or seeming to achieve, welfarist “victories” for fundraising purposes. Critical thought and theory are merely opportunity costs that these groups cannot afford to incur.

We need to understand that there is a very significant difference between animal rights/abolition and animal welfare. We need to understand how these two different approaches require very different actions on the parts of advocates.
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Gary, thank you very much for this interview. A brief and general introduction to the abolitionist theory of animal rights and the animal rights movement as developed by you can be found in several languages, among which is German, on your website.

January 2008

"Veganismus ist die wichtigste Form von politischem Aktivismus."

1. F.: Gary, worin besteht, kurz skizziert, der Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrechten?

A.: Tierschutz hält daran fest, dass es moralisch annehmbar ist, nichtmenschliche Tiere für menschliche Zwecke zu nutzen, solange wir sie “human” behandeln und ihnen kein “unnötiges” Leiden auferlegen. Das Ziel des Tierschutzes ist die Regulierung der Tiernutzung. Die Tierrechtsposition ist, dass wir keine moralische Rechtfertigung dafür haben, nichtmenschliche Tiere für menschliche Zwecke zu nutzen, wie “human” auch immer wir sie behandeln. Das Ziel von Tierrechten ist die Abschaffung der Tiernutzung (Abolition).

Es gibt Anwälte der Tiere – in Rain Without Thunder: The Ideology of the Animal Rights Movement (1996) nenne ich sie die “Neuen Tierschützer“ (“new welfarists“) –, die behaupten, die Abschaffung der Tierausbeutung als langfristiges Ziel anzustreben, aber argumentieren, dass Tierschutzreformen kurzfristig das einzige sind, was wir praktischerweise jetzt tun können, um Tieren zu helfen. Überdies behaupten die Neuen Tierschützer, dass besserer Tierschutz letztlich zur Abolition führen wird.

Ich halte beide Sätze dieser Position für falsch.

2. F.: F.: Wenn Sie von Tierrechten sprechen, meinen Sie eigentlich ein Recht: das vor-gesetzliche Grundrecht jedes empfindungsfähigen Wesens, nicht als Eigentum behandelt, nicht als eine Ressource benutzt zu werden. Ein empfindendes Wesen als Eigentum zu behandeln ist gleichbedeutend damit, es lediglich als Mittel zu seines Eigentümers Zwecken zu gebrauchen, und dies zu tun stellt eine Rechtsverletzung dar, ungeachtet dessen, ob die damit verbundene Behandlung als grausam oder gütig angesehen wird. Jede Verbesserung der Behandlung von Tieren, die ihr Genutztwerden, ihren Eigentumsstatus nicht anficht, bekräftigt diesen Status und stellt selbst eine Rechtsverletzung dar. Ist es deshalb, dass Sie Tierschutzkampagnen, die darauf abzielen, die Tierausbeutung “humaner“ zu machen, für ethisch falsch halten?

A.: Ja. Wie ich viele Male gesagt habe, ist es im Allgemeinen “besser“, jemandem geringeren Schaden als größeren Schaden zuzufügen. Wenn X darangeht, Y zu ermorden, ist es sicherlich besser, dass X nicht vorher Y foltert. Gleichermaßen gilt, wenn ein Mensch einem Tier Schaden zufügt, dass es besser ist, er fügt ihm weniger als mehr Schaden zu. Aber genauso, wie wir nicht für Mord ohne Folter kämpfen würden, sollten wir nicht für “humane“ Tierausbeutung kämpfen.

Die Tierrechtsposition, die ich formuliert habe, besagt, dass Tiere das Recht haben, nicht als menschliche Ressourcen oder Waren genutzt zu werden, wie “human“ auch immer wir sie behandeln mögen.

3. F.: Gibt es noch andere Gründe, weshalb Sie Tierschutzkampagnen ablehnen?

A.: Ich denke nicht, dass die meisten dieser Kampagnen einen bedeutend größeren Schutz tierlicher Interessen zur Folge hatten oder haben werden. Kampagnen, die Tierausbeutung “humaner“ zu machen versuchen, leisten im Allgemeinen nicht mehr, als Tierausbeutung effizienter zu machen. Das heißt, da als praktische politische und ökonomische Angelegenheit jede Art einer merklichen Veränderung von Tierschutzstandards die Billigung der Industrie, die Tiere ausbeutet, erfordert, dass die Industrie nur solche Tierschutzmaßnahmen akzeptiert, die mit einem wirtschaftlichen Vorteil für sie verbunden sind.

So haben wir in den USA zum Beispiel Gesetze, welche die Schlachtung in einigen Fällen regulieren, aber diese Gesetze wurden angenommen, weil sie eine geringere Beschädigung der Tierleichen und weniger Verletzungen der Schlachthausarbeiter zur Folge hatten. Tierschutzgesetze und –verordnungen schützen selten, wenn überhaupt jemals, die Interessen der Tiere, weil tierliche Interessen keinen inhärenten Wert (Eigenwrt) haben.

Wie ich in Animals, Property, and the Law (1995) dargelegt habe, sind Tiere Eigentum; das heißt, sie sind nichts als Wirtschaftsgüter, Waren. In dem Maß, in dem wir tierliche Interessen respektieren, entstehen wirtschaftliche Kosten. Dies hat zur Folge, dass Tierschutzstandards selten das Niveau überschreiten, das erforderlich ist, um Tiere für den jeweiligen Gebrauch auf wirtschaftlich effiziente Art und Weise auszubeuten. Jede Regulierung, deren Kosten nicht gerechtfertigt sind, erhöht schlicht die Opportunitätskosten der Tiernutzung, und in einer Gesellschaft, in der die Industrie maximalen Profit anstrebt und die meisten Konsumenten die Nutzung von Tieren als akzeptabel ansehen und nicht gewillt sind, größeren Schutz für Tiere zu kaufen, sind Regulierungen allgemein auf solche Maßnahmen beschränkt, die auf irgendeinen wirtschaftlichen Gewinn für Produzenten und Konsumenten hinauslaufen.

Überdies gibt es keine empirische Evidenz dafür, dass die angestrebte “humanere“ Behandlung von Tieren schließlich zur Abschaffung ihrer Nutzung führt. Im Gegenteil deutet alles darauf hin, dass in dem Maß, in dem die Öffentlichkeit die Behandlung von Tieren als “humaner“ betrachtet, sie sich bei deren fortgesetzter Nutzung wohler fühlt. Wir finden dieses Problem gegenwärtig in den USA und in Großbritannien veranschaulicht, wo mehr Menschen, die vordem zumindest einige Tierprodukte nicht konsumierten, wegen vermeintlicher “Verbesserungen“ in der Behandlung der Tiere, (wieder) damit anfangen, sie zu konsumieren.

4. F.: Das Streiten für “verbesserten“ Tierschutz anstatt eines unzweideutigen Eintretens für die Abschaffung der Tiernutzung steht in Widerspruch zur Abschaffung der Tiernutzung. Ihre Gegnerschaft zum Tierschutz bezieht sich ausdrücklich auf die Situation in den USA, wo viele Organisationen, die vorgeben, Tierrechte zu vertreten, "Labels fördern", die, um Sie aus Ihrem Blogessay zu zitieren, "der Öffentlichkeit versichern, dass die Leichen und Tierprodukte, die sie kauft, in einer 'humanen' Art und Weise produziert worden sind."

In Deutschland ist dieses Label-Phänomen nicht vorherrschend. Könnten wir dennoch sagen, dass Kampagnen gegen bestimmte Praktiken der Tiernutzung, wie das Einsperren von 'Legehennen' in Batteriekäfige, unvermeidlicherweise die Botschaft an die Öffentlichkeit senden, dass vermeintlich "bessere" Praktiken, wie "käfig-freie" Formen des Einsperrens, "humaner" und moralisch akzeptabler sind?

A.: Ja, Tierschutzkampagnen senden eine ganz klare Botschaft an die Öffentlichkeit – dass die Behandlung von Tieren verbessert wird und dass deshalb das Konsumieren von Tierprodukten moralisch akzeptabler ist. Dies ist problematisch in mindestens zwei Hinsichten.

Erstens ignoriert es die Tatsache, dass das wirkliche Problem die Nutzung, nicht die Behandlung von Tieren ist. Wir müssen die Menschen darüber aufklären, dass wir keine moralische Rechtfertigung für das Nutzen von Tieren überhaupt haben. Was wir durch das Fördern von Tierschutzregulierungen aussagen ist, dass unser Gebrauch von Tieren irgendwie gerechtfertigt werden kann, wenn wir sie besser behandeln. Das ist moraltheoretisch falsch.

Zweitens senden Tierschutzkampagnen die Botschaft, dass Regulierungen tatsächlich eine bedeutende Verbesserung der Behandlung von Tieren zur Folge haben. Das ist empirisch falsch. Wie ich seit langem argumentiere, schützen wir die Interessen von Tieren, da diese Wirtschaftsgüter ohne inhärenten (ihnen innewohnenden) Wert sind, nur in dem Maß, in dem wir davon einen wirtschaftlichen Vorteil haben. Tierschutzreformen leisten größtenteils nicht mehr, als Tierausbeutung effizienter und profitabler für Produzenten und Konsumenten zu machen.

Zum Beispiel waren die Kampagnen gegen den Kastenstand für Kälber und Schweine beide auf die Tatsache gegründet, dass Alternativen zu diesen Haltungssystemen größere Produktivität und weniger Krankheiten der Tiere zur Folge haben würden. In jedem Fall sind Anwälte der Tiere zu Beratern der Industrie in Bezug auf Ineffizienzen geworden, die gegenwärtig im System existieren. Aber jede Änderung ist geringfügig und es ist einfach faktisch unrichtig zu sagen, dass diese Regulierungen einen bedeutsamen Unterschied in der Behandlung der Tiere machen.

Ein anderes gutes Beispiel ist das "Verbot" von Batteriekäfigen durch die Europäische Kommission, welches 2012 in Kraft treten soll – 12 Jahre nach seiner Ankündigung. Konventionelle Batteriekäfige werden verboten, aber "ausgestaltete" Käfige werden erlaubt sein, und obwohl viele konservative Tierschützer diese "ausgestalteten" Käfige ablehnen, sind die Europäische und die Amerikanische Tierschutzbewegung immer noch freudig erregt über das "Verbot". Diese Reaktion ist mir ein Rätsel. Hennen in "ausgestalteten" Käfigen oder in "käfig-freien" Umständen werden immer noch schrecklich leiden. Der einzige Unterschied ist, dass Produzenten einen Preiszuschlag werden kassieren können und die Öffentlichkeit sich moralisch wohler ob des Nichtkonsumierens konventionell erzeugter Batterie-Eier fühlen wird.

Ich möchte doch noch einen weiteren Kommentar zur Sache der "Human"-Labels, die in den USA und Großbritannien vermarktet werden, machen. Seit einigen Jahren argumentieren Tierschützer oder zumindest jene, auf die ich mich als die "Neuen Tierschützer" beziehe, dass sie die Nutzung von Tieren nicht billigen, und dass Regulierung ein Mittel zum Zweck der Abschaffung der Tiernutzung sei. Ich lehne diese Position aus einer Reihe von Gründen ab, einschließlich der Tatsache, dass es keinen empirischen Anhaltspunkt dafür gibt, Regulierung mit Abolition zu verknüpfen. Aber in dem Maß, in dem diese Gruppen nun "Human"-Labels unterstützen, können sie nicht länger geltend machen, Tiernutzung nicht zu billigen. Labels bedeuten eine ausdrückliche Befürwortung der Tiernutzung, und ich finde das sehr beunruhigend.

5. F. : Der abolitionistische Ansatz verficht Veganismus als moralische Grundlinie, als moralischen Imperativ. Könnten Sie umreißen, was das bedeutet? In welcher Weise ist Veganismus als moralischer Imperativ – im Unterschied zu einer Tugend oder einem Ideal – abgeleitet von dem Recht, nicht als Eigentum behandelt zu werden?

A.: Wenn wir die abolitionistische Position, dass wir es nicht rechtfertigen können, Tiere als Ressourcen zu behandeln, und dass wir deshalb die Nutzung von Tieren abschaffen und nicht lediglich ihre Behandlung regulieren sollten, akzeptieren, dann macht es nur Sinn, dass wir die Tiernutzung in unserem eigenen Leben abschaffen. Vegan zu leben ist das einzige, worüber wir alle Kontrolle haben, und es ist das, was jeder von uns jetzt sofort tun kann. Veganismus ist nicht lediglich eine Sache der Ernährung; er ist die moralische und politische Verpflichtung, Tierausbeutung abzuschaffen, das abolitionistische Prinzip angewendet auf der Ebene des Einzelnen.

Ich kenne viele Leute, die sich als “Verfechter der Tierrechte“ betrachten, aber fortfahren, Milchprodukte zu konsumieren. Ich finde das genauso sonderbar wie wenn jemand im Jahr 1820 sich als einen “Abolitionisten“ bezeichnete, aber selbst Sklaven besaß.

6. F.: Welche Rolle spielt Aufklärung über Veganismus auf dem Weg zur Abschaffung der Tiersklaverei? Ist Veganismus eine Form von politischem Aktivismus?

A.: Wir werden die Abschaffung der Tierausbeutung nicht in absehbarer Zeit erreichen. Wir müssen schrittweise Veränderungen herbeiführen, die in Richtung Abolition führen, und Aufklärung über Veganismus ist die wichtigste Aktivität, die wir in dieser Hinsicht unternehmen können. Wir müssen eine gewaltlose vegane Bewegung schaffen, die unmissverständlich jegliche Tiernutzung verwirft und die Speziesdiskriminierung als in nichts unterschieden von Rassismus, Sexismus, Heterosexismus oder von jeder anderen Form der Diskriminierung ansieht. Dies wird nur geschehen, wenn wir unsere Ressourcen in kreative Aufklärungsarbeit stecken. Und dies ist keine Tätigkeit, die nur für wenige reserviert wäre. Wenn wir die Dinge ändern wollen, dann müssen wir alle Lehrer der veganen Philosophie werden und alle und jeden aufklären, den bzw. die wir aufklären können. Lassen Sie keinen Tag verstreichen, ohne mit jemandem über Veganismus diskutiert zu haben.

Das bedeutet, dass wir alle uns die Arbeit machen müssen, die notwendig ist, um die für Veganismus sprechenden Argumente zu kennen. Wir müssen mit Tierrechtstheorie vertraut werden und wissen, wie eine auf Tierhaltung gegründete Landwirtschaft den Planeten und unser eigenes Wohlbefinden zerstört.

Sie fragen, ob Veganismus eine Form von politischem Aktivismus sei. In meinen Augen ist Veganismus die wichtigste Form von politischem Aktivismus. Veganismus ist entscheidend für eine abolitionistische Bewegung, ermutigt eine gewaltlose Haltung und ist eine ökologisch solidere Art und Weise, uns zu ernähren.

7. F.: Da Tiere nach dem Gesetz Eigentum sind, gewährt das Gesetz ihnen keinen bedeutsamen Schutz und kann ihnen diesen auch nicht gewähren; dies gilt für die USA ebenso wie für andere Länder. In Deutschland werden seit vielen Jahren politische Anstrengungen unternommen, um ein Klagerecht anerkannter Tierschutzverbände durchzusetzen, das Recht, zugunsten von Tieren zu klagen und sie vor Gericht zu vertreten. Würde diese gesetzliche Änderung durchgesetzt, würden Sie dies als eine Manifestation von Tierrechten betrachten?

A.: Nein, weil all dies nur bedeutet, dass es eine andere Instanz gibt, die ermächtigt ist, bedeutungslose Gesetze – etwa gegen Tierquälerei – geltend zu machen. Wenn die Gesetze keinen zureichenden Schutz bieten, ist es, ob Sie eine Partei oder zehn Parteien haben, die solche Gesetze geltend machen, irrelevant.

8. F.: Viele Anwälte der Tiere konzentrieren sich auf die Ausbeutungsindustrien und machen die Produzenten und Lieferanten von Ausbeutungsprodukten zur Zielscheibe des Angriffs. Zum Beispiel wurde in Deutschland eine von vielen Anwälten der Tiere unterstützte Kampagne gegen die Kaninchenmast initiiert, die Druck auf Supermarktketten ausübte, Kaninchenfleisch aus dem Sortiment zu nehmen, und jene Unternehmen lobte, die entsprechend reagierten. Ist dies ein Erfolg, ein Schritt in Richtung Abolition?

A.: Ich bin generell skeptisch gegenüber dem, was wir als “Einzelthema-Kampagnen'' (“single-issue” campaigns) bezeichnen, weil diese oft eine weniger “humane“ Form der Ausbeutung durch eine “humanere“ Form zu ersetzen suchen. Selbst wenn sie das Verbot einer Ausbeutungsform anstreben, entschuldigen sie oft, zumindest implizit, andere Ausbeutungsformen. Zum Beispiel haben wir in den USA gegenwärtig eine Anzahl von Organisationen, die ein Verbot von Foie Gras (Gänseleberpastete) zu erreichen versuchen. Aber was ist der Unterschied zwischen Foie Gras und anderen Nahrungsmitteln tierlicher Herkunft? Die Antwort ist natürlich, dass es keinen Unterschied gibt (außer dass Foie Gras mit Frankreich assoziiert wird, und viele Amerikaner mögen die Franzosen nicht!) Aber diese Kampagne stellt ausdrücklich Foie Gras, etwas, das die meisten Menschen ohnehin nicht essen, als “grausamer“ als andere Tierprodukte dar. Dasselbe Problem tritt bei Kampagnen gegen Kalbfleisch auf.

Würde eine Einzelthema-Kampagne das Verbot einer bedeutenden Ausbeutungstätigkeit als Teil eines ausdrücklichen Programms, das Verbot aller Tiernutzung im Licht des Eigenwertes von Tieren zu erreichen, verfolgen, könnte dies etwas anderes sein. Wenn zum Beispiel eine Gruppe, die aktiv Veganismus und die Abschaffung aller Ausbeutung fördert, das ausnahmslose Verbot des Gebrauchs von Tieren in Zirkussen betriebe und klarstellte, dass dies nur ein Schritt in Richtung Abolition ist, dann würde ich diese Kampagne als von den meisten Einzelthema-Kampagnen unterschieden ansehen. Eine solche Kampagne hätte natürlich aus eben diesem Grund sehr geringe Erfolgsaussichten.

Angesichts dessen, dass die “Bewegung“ gegenwärtig eine Tierschutzbewegung ist, müssen wir eine abolitionistische Bewegung schaffen, und dies können wir nur durch kreative Aufklärung über Veganismus. Und das ist es, denke ich, worauf wir uns konzentrieren sollten. Einzelthema-Kampagnen verbrauchen eine Menge monetärer Ressourcen und Arbeitskräftereserven und erreichen am Ende sehr wenig. Tatsächlich sind sie oft kontraproduktiv, weil sie den Schutz für Tiere nicht erhöhen und bewirken, dass Menschen sich bei der Ausbeutung von Tieren wohler fühlen.

9. F.: Kann, im Licht einer prinzipiellen Gegnerschaft zum Tierschutz gesehen, das öffentliche Kritisieren von Politikern dafür, dass sie Tierschutzfragen vernachlässigen, uns eher in Richtung Abolition bewegen als es Forderungen nach Änderungen im Tierschutzgesetz können ?

A.: Nein, natürlich nicht. Das Problem ist der Tierschutz. Änderungen in Tierschutzgesetz zu fordern und damit befasste Politiker zu kritisieren wird uns der Abschaffung der Tierausbeutung nicht näher bringen. Wir müssen eine abolitionistische Bewegung schaffen, die in der Lage ist, Politiker zu wählen, die gewaltlose Veganer sind. Das ist die einzige Hoffnung für die Tiere. Das ist die einzige Hoffnung für den Planeten.

10. F.: Welche Bedeutung hat Grasswurzel-Aktivismus – nicht-körperschaftlicher Aktivismus – für die Tierrechtsbewegung?

A.: Er ist wesentlich. Der einzige Weg, auf dem eine abolitionistische Bewegung sich entwickeln kann, ist der eines Grasswurzphänomens. Die großen Tierschutzverbände – zumindest in den USA und in Großbritannien – tun wenig mehr als äußerst bescheidene Einzelthema-Kampagnen zu arrangieren und zu vermarkten. Diese Organisationen, von denen viele ein großes Budget haben und ihren Spitzenkräften beträchtliche Gehälter zahlen, brauchen einen steten Strom von “Siegen“ als Vehikel der Geldbeschaffung. Überdies wollen sie keinen möglichen Spender vergraulen, deshalb bemühen sie sich, Themen vorzubringen, die den geringsten Einspruch hervorrufen. In dem Maß, in dem sie Veganismus fördern, präsentieren sie ihn als eine Wahl des Lifestyles und nicht als einen moralischen Imperativ.

Die großen Tierschutzverbände stehen dem abolitionistischen Tierrechtsansatz feindlich gegenüber. Das Problem war, dass diese Gruppen die Kommunikation unter den Anwälten der Tiere wirklich kontrollierten und jede Diskussion über Abolition und Tierrechte erfolgreich unterdrückten. Aber mit der Entwicklung des Internet und den wunderbaren Möglichkeiten, die es bietet, können wir die großen Gruppen umgehen und direkt kommunizieren.

11. F.: Angesichts dessen, dass Tierschutz und Tierrechte gegensätzliche, unvereinbare Paradigmen sind, kann es auf dem Weg zur Abolition keine fruchtbare Zusammenarbeit gegen. Schließt dies ein, dass Abolitionisten es ablehnen, an Tierschutzveranstaltungen aktiv teilzunehmen und Tierschutzliteratur für Öffentlichkeitsarbeit zu verwenden?

A.: Ich denke, das Hauptproblem, dem wir uns gegenübersehen, ist die Verwirrung in der Öffentlichkeit darüber, was “Tierrechte“ bedeutet. Die Tierschützer haben sich den Begriff angeeignet und infolgedessen betrachtet die Öffentlichkeit “Tierrechte“ als Synonym für “Regulierung“. Also gilt das Fördern von “käfig-freien“ Eiern (Eiern, die nicht aus Legebatterien stammen) als eine “tierrechtlerische“ Maßnahme. Wir müssen diese Wahrnehmung ändern. Und das werden wir nicht erreichen, solange wir Tierschutzkampagnen unterstützen und Tierschutzliteratur verbreiten.

Es gab eine Zeit, als wir ebenso, wie wir nicht außerhalb der durch die großen Gruppen gezogenen Grenzen kommunizieren konnten, Material nicht ohne großen finanziellen Aufwand produzieren konnten. Aber gerade so, wie das Internet die Kommunikation vereinfacht, machen Computer es möglich, Literatur ohne große Kosten zu drucken. Es ist nicht notwendig, Tierschutzmaterial zu verbreiten.

Lassen Sie es mich klar sagen, dass ich nicht denke, dass wir Tierschützern gegenüber feindlich eingestellt sein sollten. Wirklich, dem trete ich entgegen. Ich denke, wir sollten versuchen, auch die Tierschützer aufzuklären. Bedenken Sie, dass die meisten von ihnen durch die großen Verbände, die ihre Sichtweise der Probleme formten, in die “Bewegung“ kamen. Viele denken, dass Tierschutz zur Abschaffung der Tierausbeutung führt, was natürlich Unsinn ist. Wir sollten unseren Tierschutzkollegen helfen zu verstehen, dass Tierschutz mit einem Tierrechtsansatz moralisch unvereinbar ist, und dass er ohnedies nicht funktioniert. Allerdings ist es in meinen Augen Zeitverschwendung, zu versuchen, die großen Organisationen zu ändern. Es sind Wirtschaftsunternehmen, die ein eigennütziges Interesse an einem Status-Quo-Ansatz haben, was genau das ist, worum es sich beim Tierschutz handelt.

12. F.: Weshalb findet das Recht, nicht als Ressource behandelt zu werden, keine Anwendung auf die Beziehungen, die Tiere miteinander in der Wildnis als “Raubtier“/“Beutetier“ haben?

A.: Tiere in der Wildnis domestizieren und verdinglichen andere Tiere nicht.

Wenn Sie mich fragen, warum ich eine moralische Verpflichtung habe, ein Tier nicht zu töten und zu essen, aber ein Löwe nicht, dann würde ich damit antworten, dass ich nicht weiß, ob Tiere in moralischen Begriffen denken. Ich weiß nicht, ob ein Löwe eine Wahl hat in dem, was er isst. Ich habe sie. Es gibt einige Menschen – Soziopathen –, die moralischer Entscheidungen nicht fähig sind. Was folgt daraus? Ein Serienmörder mag als empirische Tatsache einer moralischen Entscheidung nicht fähig sein. Das heißt nicht, dass es akzeptabel ist, dass ich andere Menschen umbringe.

Was mich fasziniert ist, wenn wir wegen unseres Gebrauchs von Tieren angegriffen werden, dass wir behaupten, eine besondere Eigenschaft wie Rationalität oder reflexives Ich-Bewusstsein zu haben, die uns zu etwas “Besonderem“ macht. Wenn wir mit dem Argument konfrontiert werden, dass diese empirischen Charakteristika keine normative Lizenz mit sich bringen, die es uns erlaubt, Tiere auszubeuten, fallen wir auf die Vorstellung zurück, dass Menschen und Nichtmenschen allesamt Tiere sind, und dass wir berechtigt sind zu handeln, wie jedes Tier handeln würde.

Zuletzt denke ich, dass es in der Natur viel mehr Kooperation gibt, als wir glauben möchten. Wir haben ein starkes persönliches Interesse daran, Natur so darzustellen, als ob sich in ihr nur Konflikte abspielten. Das ist faktisch nicht der Fall.

13. F.: Ein aktiver Anwalt der Tiere sagte einmal zu mir: “Ich brauche keine Tierrechtsphilosophie/-theorie, um zu wissen, was ich tun soll. Mein Gewissen, meine Moralität sagt mir, was zu tun und was zu lassen ist.'' Würden Sie dies kommentieren?

A.: Ich bin anderer Meinung. Wir brauchen unbedingt eine Theorie, um zu wissen, welches Handeln richtig ist. Ich bin nicht sicher, dass jene Person, die Ihnen das gesagt hat, dem notwendigerweise widersprechen würde. Sie sagte, dass sie ihre “Moralität“ konsultiere. Aber was heißt das anderes, als dass sie eine moralische Theorie hat, die ihr Handeln leitet?

Jedenfalls ist die Vorstellung, dass wir keine Theorie brauchen, ein Hirngespinst, gefördert von der körperschaftlichen Tierschutzbewegung, die lange sicherzustellen gesucht hat, dass es keine Anstrengung kritischen Denkens unter Anwälten der Tiere gibt. Sie haben der Ansicht Vorschub geleistet, dass, “solange wir für die Tiere arbeiten“, dies alles ist, worauf es ankommt. Und das ist genau die Art von Nichtdenken, die erforderlich ist, um Anwälte der Tiere dazu zu bringen, für “käfig-freie“ Eier, “Freiland-Fleisch" (“Bio-Fleisch“) oder was auch immer zu werben. Denken Sie daran, dass die großen Gruppen keine kontroversen Positionen einnehmen wollen; sie wollen durch das Einfahren – oder das scheinbare Einfahren – von “Siegen“ des Tierschutzes für Mittelbeschaffungszwecke Spenden maximieren.

Kritisches Denken und Theorie sind lediglich Opportunitätskosten die diese Gruppen sich nicht leisten können bzw. aufbürden wollen.

Wir müssen verstehen, dass es einen sehr erheblichen Unterschied zwischen Tierrechten/Abolition und Tierschutz gibt. Wir müssen verstehen, inwiefern diese beiden unterschiedlichen Ansätze sehr verschiedene Vorgehensweisen auf Seiten von Anwälten der Tiere erfordern.
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Gary, vielen Dank für dieses Interview. Eine kurze und allgemeine Einführung in die von Ihnen entwickelte abolitionistische Theorie der Tierrechte und der Tierrechtsbewegung findet sich in mehreren Sprachen, darunter Deutsch, auf Ihrer Website http://www.abolitionistapproach.com

Das Interview führte Karin Hilpisch

Januar 2008