Friday 26 March 2010

Singer heißt (erneut) Tiierversuche gut;

... Drayson zu Tierversuchen in Großbritannien

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

zwei Meldungen kamen mir in den letzten Tagen auf den Schreibtisch:
Erstens sagte Peter Singer, ''Vater der Tierrechtsbewegung'', in einem Interview:
PROFESSOR PETER SINGER: Wenn wir fortfahren, Tierprodukte zu essen, lastet auf uns, denke ich, die schwere Verantwortung, sicherzustellen, dass die Tiere nicht gelitten haben. Und das könnte bedeuten, ein bisschen auf örtlichen Märkten einkaufen zu gehen oder zum Allermindesten, angesichts des gegenwärtigen Systems, zertifiziert Bio zu kaufen.

Und das ist definitiv besser als die Erzeugung in Massentierhaltung. Ich denke, dies sind Wahlmöglichkeiten. Ich denke, dass wir auf jeden Fall nicht annähernd so viel Fleisch oder Tierprodukte essen sollten, wie wir essen.
Also genügen wir durch das Konsumieren lokal erzeugten Fleisches und lokal erzeugter oder ''zertifizierter Bio''-Tierprodukte unserer ''schwere[n] Verantwortung, sicherzustellen, dass die Tiere nicht gelitten haben. '' Das ist absurd. Lokal erzeugtes oder ''Bio-Fleisch'' und ebensolche Tierprodukte stammen von Tieren, die gequält werden. Singers Kommentar ist nicht verschieden davon, zu sagen:
Wenn wir Kinder missbrauchen, lastet auf uns, denke ich, eine schwere Verantwortung, sicherzustellen, dass die Kinder nicht gelitten haben. Und das könnte bedeuten, ihnen ein bisschen Schokolade zu geben.
Und Singer fügt hinzu, dass wir '''auf jeden Fall nicht annähernd so viel Fleisch oder Tierprodukte essen sollten, wie wir essen.''

Peter, die Menge [davon], die wir essen sollten, ist gleich Null.

Dank sei Unserem Vater dafür, wieder einmal bekräftigt zu haben, dass Tierausbeutung moralisch akzeptabel ist.

Zweitens: Großbritanniens Wissenschaftsminister Lord Drayson bemerkte, dass ungeachtet militanter direkter Aktionen gegen Tierexperimentatoren die Zahl der Tierversuche im Vereinigten Königreich im Vergleich zum Vorjahr um 14% gestiegen ist und eine Studie
zeigt, dass lediglich ein Drittel aller erwachsenen Briten ein Verbot von Tierversuchen wünscht, während die Zahl derjenigen, die jetzt die Notwendigkeit der Verwendung von Tieren in der Forschung bedingungslos anerkennen, seit 1999 um 28 Prozent gestiegen ist.
Der gegenwärtige Ansatz funktioniert nicht. Und abgesehen von der Frage der Moralität von Gewalt leisten militante direkte Aktionen nicht mehr, als die Wahrnehmung von Tierrechten als ein Randthema zu verstärken, das von Verrückten, die nicht ernst genommen genommen werden sollten, vorangetrieben wird. Aber das sollte uns nicht überraschen. In einer Welt, in der eine überwältigende Zahl von Menschen denkt, dass es moralisch vertretbar ist, pro Jahr 56 Milliarden Tieren aus keinem besseren Grund als dem, dass sie gut schmecken, Leiden und Tod zuzufügen, ist die Öffentlichkeit nicht im Begriff, jene, die Gewalt gegen eine Nutzung von Tieren befürworten, die ihr als für ihre Gesundheit ''notwendig'' verkauft wird, als irgendetwas anderes als Verrückte zu betrachten. Dies verhindert eine ernsthafte Diskussion über die Moralität der Nutzung von Tieren.

Wir müssen das Leitbild vom Eigentumsstatus weg und hin zu moralischer Personalität [von Tieren] verschieben. Und der einzige Weg, dies zu erreichen, ist durch kreative, gewaltlose Aufklärung über Veganismus.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Wednesday 17 March 2010

Euphorie? Für wen?

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

In meinem vorausgegangenen Blogpost: Partner in Sachen Ausbeutung habe ich die verschiedenen Etikettierungsprogramme diskutiert, die von HSUS, PETA und anderen Tierschutzkörperschaften befürwortet und gefördert werden.

Gestern nun ging ich zum örtlichen Whole Foods Market, zu dem Supermarkt, Sie wissen schon, dem PETA einen Preis als Best Animal-Friendly Retailer [Tierfreundlichster Einzelhändler] verliehen hat, und nahm ein Exemplar des Magazins von Whole Foods, ''Whole Deal''.

Und darin war, wer hätte das gedacht, ein Gutschein für “All Natural Brown Cow Parfaits” [ein Milchprodukt], welche anscheinend eine Kombination verschiedener Geschmacksrichtungen von Joghurt darstellen.

Joghurt? Aber schließt das nicht das Leiden und den Tod von Tieren ein?

Keine Sorge. Wie Sie sehen können: [siehe Abbildung im Originaltext]
Dieser Joghurt trägt das ''Certified Humane Raised & Handled''-Label [''Zertifiziert human aufgezogen und behandelt'']. Dieses Label ist der Stempel der Gutheißung durch eine Organisation mit dem Namen Humane Farm Animal Care, welche das Label zusammen mit ihren Partnern entwickelt hat, einschließlich der Humane Society of the United States [Tierschutzbund der Vereinigten Staaten]. Das HFAC/HSUS-Label wird als ''ein Zertifizierungs- und Etikettierungsprogramm für Konsumenten'' beschrieben, das bezweckt, Konsumenten die Sicherheit zu geben, dass ein etikettiertes ''Ei, Milch-, Fleisch- oder Geflügelprodukt mit dem Wohlergehen des Tieres im Sinn produziert worden ist.''

Die tolle Aufschrift auf dem Brown-Cow-Parfait sagt:
''Erfüllt die Normen des Humane-Farm-Animal-Care-Programms, welche nahrhaftes Futter ohne Antibiotika oder Hormone, das Aufziehen der Tiere mit Unterständen, Ruhezonen, ausreichend Platz und der Möglichkeit, natürliche Verhaltensmuster auszuleben, einschließen.''
Bitte beachten Sie, dass die Kuh auf dem Gutschein ein Servierhäubchen trägt und einen Löffel im Mund hält. Also ist alles in Ordnung. Wie Sie sehen, serviert sie Ihnen bereitwillig dieses Produkt, gemacht aus ihrem Leiden und Tod und dem ihrer Kinder.

Oben auf dem Gutschein steht ''Euphorie'. ''Euphorie'' ist als ''Sinn für Glück oder Wohlbefinden'' definiert.

Und von wessen Euphorie, wessen Sinn für Glück oder Wohlbefinden sprechen wir?

Vielleicht ist es die Euphorie von Humane Farm Animal Care, der Organisation, die für ihren kleinen Stempel der Gutheißung Gebühren erhebt? Die Euphorie von HSUS vielleicht, der Organisation, die diese ''humanen'' Produkte bewirbt, so dass ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit im Allgemeinen ein wohlig-warmes Gefühl beim Essen der Produkte von Tierquälerei haben können? Die Euphorie von Whole Foods, der Supermarktkette, die ''humanes'' Tierfleisch und ''Bio-''Tierprodukte feilbietet und damit ein Vermögen macht? Die Euphorie von PETA, dem Verein, der an Stätten wie Whole Foods Preise verleiht, so dass er, wie HSUS, mit Spendensammeln aus ''Bio-Fleisch'' Kapital schlagen und dem Konsum von Tieren Vorschub leisten kann?

Das, dessen wir völlig sicher sein können, ist: Es ist nicht die Euphorie der Kuh.

Wenn Sie nicht vegan leben: Fangen Sie damit an. Es ist unglaublich leicht. Es ist besser für Ihre Gesundheit. Es ist besser für den Planeten, der alles Leben erhält. Und was das Wichtigste ist: Es ist das moralisch Richtige.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Friday 12 March 2010

Partner in Sachen Ausbeutung

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

die Gesellschaft sich bei der Ausbeutung von Tieren wohler fühlen zu lassen und den Konsum [von Tierprodukten] zu fördern sind in den meisten Fällen das ausdrückliche Ziel von Tierschutzkampagnen und -organisationen.

Zum Beispiel sind viele der großen Tierschutzgruppen in den Vereinigten Staaten und Großbritannien an der Förderung von Etikettierungsprogrammen beteiligt, die das Fleisch oder die Produkte von Tieren mit einem Stempel der Billigung versehen. Zum Beispiel bewerben Humane Farm Animal Care (HFAC) und seine Partnerorganisationen HSUS [Humane Society of the United States], die American Society for the Prevention of Cruelty to Animals [ASPCA], Animal People [AP], die World Society for the Protection of Animals [WSPA] und andere das ''Certified Humane Raised & Handled''-Label [Zertifiziert human aufgezogen und behandelt], das HFAC als ''ein Zertifizierungs- und Etikettierungsprogramm für Konsumenten'' beschreibt, welches bezweckt, Konsumenten die Sicherheit zu geben, dass ein etikettiertes ''Ei, Milch-, Fleisch- oder Geflügelprodukt mit dem Wohlergehen des Tieres im Sinn produziert worden ist.''

HFAC betont, dass ''Stress bei Nutztieren die Fleischqualität... und allgemeine Gesundheit [des Tieres] beeinträchtigen kann'', und dass das Label ''allen Seiten Gewinn bringt, Einzelhändlern und Restaurants, Produzenten und Konsumenten. Für Landwirte bedeutet der Gewinn, dass sie eine Abgrenzung [von der Konkurrenz] erreichen, ihren Marktanteil und die Rentabilität ihres Betriebs mit der Wahl zukunftsfähigerer Praktiken erhöhen können.'' Einzelhändler gewinnen ebenfalls, weil ''Natur- und Bio-Lebensmittel zu den am schnellsten wachsenden Sparten des Lebensmittelhandels in den letzten Jahren (gehören). Jetzt können Lebensmittelhändler, Einzelhändler, Restaurants, Speiseserviceunternehmer und Produzenten aus den Verkaufs- und Profitmöglichkeiten mit Certified-Humane-Raised-&-Handled Nutzen ziehen.''

Die Humane Society International [HSI], ein Arm von HSUS, hat ein ''Humane Choice''-Label [Humane Wahl] in Australien auf den Markt gebracht, das, wie die Organisation behauptet, ''dem Konsumenten garantiert, dass das Tier von der Geburt an bis zum Tod mit Respekt und Fürsorge behandelt worden ist.'' Ein Produkt, das das ''Humane Choice''-Label trägt, gibt dem Konsumenten über Folgendes Gewissheit:
[D]as Tier hatte das beste Leben und den besten Tod, der einem Nutztier geboten wird. Sie [die Tiere] leben ihr Leben im Wesentlichen so, wie sie es auf Old Mc Donalds Farm getan hätten; ihnen wird gestattet, ihre Verhaltensbedürfnisse zu befriedigen, sich unangebunden und uneingesperrt zu bewegen und nach Futter zu suchen, mit freiem Zugang nach draußen, Schatten, wenn es heiß ist, einem Unterstand, wenn es kalt ist, mit gutem Futter und einem humanen Tod.
Whole Foods Market Inc., eine Supermarktkette in den Vereinigten Staaten, Kanada und Großbritannien, der PETA einen Preis als Best Animal-Friendly Retailer [Tierfreundlichster Einzelhändler] verliehen hat, behauptet, ''mit unseren kenntnisreichen und leidenschaftlichen Fleisch- und Geflügellieferanten ebenso wie mit vorausschauenden Experten in der Sache einer humanen Behandlung von Tieren'' zusammenzuarbeiten, um ''nicht nur die Qualität und Sicherheit des Fleisches, das wir verkaufen, zu erhöhen, sondern auch humane Lebensbedingungen für die Tiere zu unterstützen.'' Whole Foods behauptet ebenfalls, dass ''artgerechte Normen des Mitgefühls für Tiere (species-specific Animal Compassionate Standards), die Umwelten und Bedingungen erfordern, welche die körperlichen, emotionalen und Verhaltensbedürfnisse der Tiere unterstützen, gegenwärtig entwickelt werden. Produzenten, die diese freiwilligen Normen erfüllen, können ihre Produkte mit der speziellen 'Animal Compassionate'-Kennzeichnung etikettieren.'' Peter Singer, PETA und andere Tierschutzorganisationen haben die “Animal Compassionate Standards” enthusiastisch befürwortet.

Die RSPCA [Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals] in Großbritannien betreibt das ''Freedom Food''-Label'', das ''Etikettierungs- und Sicherheitssystem für Lebensmittel, eingeführt von der RSPCA, einer der führenden Tierschutzorganisationen der Welt. Das Programm ist eine eigenständige Wohlfahrtseinrichtung, gegründet 1994, um das Wohlergehen von Nutztieren zu verbessern und Konsumenten die Wahlmöglichkeit höheren Tierschutzes zu bieten.'' Die RSPCA bietet ''Zertifizierung für Landwirte, Frachtunternehmer, Schlachthäuser, Verarbeitungs- und Verpackungsbetriebe, und das Programm erkennt gut geführte, landwirtschaftliche Bio-, Freiland- sowie Stallhaltungsbetriebe an.''

Das Freedom-Food-Label ''gibt Konsumenten die Sicherheit, dass das Programm von der RSPCA, einer der anerkanntesten Tierschutzorganisationen der Welt, mitgetragen wird''. Die RSPCA weist darauf hin, dass Konsumenten ''durch die Wahl von Produkten mit dem Freedom-Food-Logo' zeigen können, dass sie die Verbesserung des Wohlergehens von Nutztieren und höhere Tierschutzstandards unterstützen. Produzenten können ihre Tierprodukte höherwertig machen, denn das Freedom-Food-Label ''grenzt Ihr Produkt [von dem der Konkurrenz] ab und kann Ihnen einen Konkurrenzvorsprung verschaffen. Das Auszeichnen [der Ware] mit dem Freedom-Food-Logos macht es für Konsumenten möglich, Ihre Produkte als höheren Tierschutz zu identifizieren.'' Produzenten ziehen außerdem Nutzen aus höheren Gewinnspannen, der Entwicklung einer ''Nische'' für Produkte mit ''höheren Tierschutzstandards'', die es ihnen erlauben, ''den Zielmarkt... zu erweitern'', und aus der ''Assoziation mit der RSPCA, einer der bekanntesten Tierschutz-Wohlfahrtseinrichtungen der Welt.'' Darüber hinaus ''(können) Produzenten Glaubwürdigkeit innerhalb der Versorgungskette'' und andere wirtschaftliche Vorteile erlangen, einschließlich einer durch die RSPCA vermitteltem billigeren Versicherung.

Und die RSPCA hilft Produzenten sogar, ihr Tierfleisch und ihre anderen Tierprodukte zu vermarkten. ''Wir verwenden eine Vielfalt von Marketinginstrumenten, einschließlich Inseraten, PR, Websites, Ausstellungen, Repräsentativbefragung, und Werbeaktionen im Laden. Auch arbeiten wir eng mit überregionalen Einzelhändlern zusammen, um gemeinsame Werbeaktivitäten zu entwickeln, unternehmen gemeinsame Kampagnen mit der RSPCA und bieten unseren Mitgliedern Unterstützung im Marketing.''

Meiner Meinung nach ist es klar, dass die großen Tierschutzkörperschaften Partner der Industrie zur Förderung des Konsums von Tierprodukten geworden sind.

Dieses Thema wird in meinem in Kürze bei Columbia University Press erscheinenden Buch The Animal Rights Debate: Abolition or Regulation?, das ich zusammen mit Professor Robert Garner verfasst habe, diskutiert und debattiert.

Und vergessen Sie nicht: DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

Wednesday 10 March 2010

Acht Tiere

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

diesen Morgen brachte AOL News eine Story: PETAs Euthanasierate lässt Kritiker vor Wut schäumen

Der Artikel stellt fest, dass PETA
über 90 Prozent der beim Hauptquartier des Vereins in Norfolk, Virginia, abgegebenen Hunde und Katzen einschläfert. Laut den Zahlen des Staates Virginia schläferte PETA im Jahr 2009 2301 Hunde und Katzen – 97 % der aufgenommenen Tiere – ein; nur acht wurden adoptiert. Und die Tötungsrate ist angestiegen. Von 2004 bis 2008 stieg die Zahl eingeschläferter Tiere um 10 Prozent.
Ich habe die Dokumente überprüft, die PETA beim Ministerium für Landwirtschaft und Konsumentenservice in Virginia eingereicht hat, und den AOL-Bericht bestätigt gefunden. PETA tötete 681 Hunde und 1620 Katzen, ebenso wie 51 andere Heimtiere.

Das macht im Ganzen 2352 Tiere.

Und PETA adoptierte acht Tiere. Acht Tiere.

Das ist eine Schande. ''Euthanasie'' ist Tod im Interesse des euthanasierten Menschen oder Tieres. Euthanasie ist niemals im Interesse eines gesunden Lebewesens.

Offensichtlich teilt PETA Peter Singers Ansicht, dass ein relativ schmerzloser Tod keinen Schaden für Tiere darstellt, weil [dieser Ansicht zufolge] die meisten Tiere, anders als Menschen, nicht selbst-bewusst sind und nicht erfassen können, was es bedeutet, ''ein Leben zu haben''. Um ein Interesse an der Fortsetzung der eigenen Existenz zu haben, ist es erforderlich, ein Mensch zu sein Also haben jene 2352 von PETA getöteten Tiere nicht wirklich einen Schaden erlitten. Ihr Leben kümmerte sie sowieso nicht. Ihnen wurde nichts genommen, als sie getötet wurden.

Was für ein vollkommener speziesistischer Unfug.

Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung verfügt PETA über Einkünfte in Höhe von $31.053.316 und über ein Vermögen von $19.759.999.

Wie viel von diesem Geld ist in ein Adoptionsprogramm geflossen?

Wie viele PETA-Prominente machen eher Werbung für die Adoption von PETAs Tieren, als sich auszuziehen, um ''lieber nackt'' zu sein zur Ehre und für die gnadenlose Publicity und Promotion von PETA?

Acht Tiere? Es scheint, als ob die Büroangestellten mehr hätten adoptieren können.
Kombinieren Sie dies mit PETAs Sexismus und seiner Verleihung von Preisen an Schlachthausdesigner und Lebensmittelketten, die ''Bio-Fleisch'', ''Bio-Milch'' und ''Bio-Eier'' verkaufen, und es ist klar, dass PETA nichts als ein Witz ist, wenn auch ein für die Tiere äußerst tragischer.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione

P.S. vom 11. März 2010

Letzten Abend machte ich einen Kommentar auf Twitter:
Temple Grandin kündigt an, dass sie ''humane'' Vorrichtungen zur Handhabung des Schlachtens von tausenden ''geretteter'' Tiere bei PETA konstruieren wird.
Damit war offenkundig beabsichtigt, die Tatsache zu parodieren, dass PETA Grandin für das Entwerfen von Schlachthäusern, die der Verein rühmt, einen Preis verliehen hat und sie eine ''Visionärin'' nennt.

Eine beträchtliche Anzahl von Leuten dachte, der Kommentar sei ernst gemeint. Ich finde es faszinierend, dass PETA schon so weit in Richtung der Ausbeutung von Tieren gegangen ist, dass Menschen denken, der Kommentar sei ein ernst gemeinter. Dies sagt uns eine Menge über die grassierende Konfusion in einer Bewegung, in der ''Tierrechte'' bedeuten, ''wir nehmen 2300 Tiere auf; wir töten alle bis auf acht.''

Übrigens habe ich auch dies auf Twitter gepostet:
HBO ändert den Titel der Dokumentation über Newkirk von PETA von ''Ich bin ein Tier'' in ''Ich bin ein Tier. (Aber keins von denen, die wir retten und töten.)''
Das war ebenso im Scherz gesagt, obwohl es, nehme ich an, auch eine Möglichkeit ist.

Sunday 7 March 2010

Veganismus: nur ein Weg, Leiden zu vermindern, oder...

...ein fundamentales Prinzip von Gerechtigkeit & Gewaltlosigkeit?

von Gary L. Francione Blog

Liebe KollegInnen,

es ist wichtig zu verstehen, dass es erhebliche Unterschiede unter denen gibt, die sich als Veganer betrachten.

Ein wichtiger Unterschied ist der zwischen denen, die behaupten, Veganismus sei lediglich ein Weg, Leiden zu mindern, und jenen, die geltend machen, er sei eine grundlegende Verpflichtung zu Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit und eine Anerkennung des moralischen Personenstatus von Tieren.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen ist nicht lediglich eine Sache abstrakter Theorie – er hat tief gehende praktische Konsequenzen.

Die vorherrschende Einstellung zum Veganismus unter Vertretern des Neuen Tierschutzes ist, das Veganismus ein Weg ist – nur ein Weg unter anderen –, Leiden zu mindern. In dieser Weise verstanden, ist Veganismus nicht verschieden von käfig-freien Eiern [Eiern aus Bodenhaltung] und in von PETA-Preisträgerin Temple Grandin gestalteten Schlachthäusern produziertem Fleisch. All dies, so behaupten Neue Tierschützer, sind einfach Wege, Leiden zu mindern. Wenn X sich entscheidet, Leiden zu mindern, indem er vegan lebt: großartig; wenn Y es vorzieht, zu demselben Zweck käfig-freie Eier zu konsumieren: großartig. Wenn X an einem Montag Leiden mindert, indem er keine Tierprodukte isst, und an einem Dienstag durch das Essen ''human'' produzierter Tierprodukte, ist das prima. Darauf zu bestehen, dass X, moralisch gesehen, montags vegan leben sollte ebenso wie dienstags und an jedem anderen Tag, ist ''absolutistisch'', ''fundamentalistisch'' und ''fanatisch''.

Leute wie Peter Singer und Gruppen wie ''Vegan'' Outreach und PETA nehmen diese Position ein. Zum Beispiel behauptet Singer, dass ein ''pflichtbewusster Allesesser'' zu sein eine ''vertretbare ethische Position'' und konsequent vegan zu leben ''fanatisch'' ist. Singer etikettiert sich selbst als ''flexiblen Veganer'', der nicht vegan ist, wenn dies bequemer [wenn Vegansein unbequem] ist. Er erwähnt, dass er Freilandeier und Bio-Milchprodukte konsumiert. Er spricht von dem ''Luxus'' des Essens von Fleisch und anderen Produkten von Tieren, die in seinen Augen gut behandelt und ''human'' getötet worden sind. PETA erklärt, dass Veganismus aus Prinzip eine Sache ''persönlicher Reinheit'' , eine ''narzisstische kulturelle Marotte'' und ''fanatische Besessenheit'' ist. ''Vegan'' Outreach macht den Schwerpunkt auf Leiden deutlich und spielt das Nutzen von Tieren herunter mit der Erklärung, dass Veganismus
kein Selbstzweck (ist). Er ist kein Dogma, keine Religion, keine Liste verbotener Zutaten oder unveränderlicher Gesetze – er ist nur ein Instrument gegen Grausamkeit und für die Verminderung von Leiden.
Eine grundlegende Annahme der Position des Neuen Tierschurzes ist, dass das Töten von Tieren als solches ihnen keinen Schaden zufügt. Dieser Annahme zufolge kümmere es Tiere nicht, dass wir sie nutzen und töten, sondern nur, wie wir sie behandeln und töten. Solange sie dabei nicht zu sehr litten, sei Tieren ihr Genutztwerden gleichgültig. Sie hätten kein Interesse an fortgesetzter Existenz.

Es ist dieses Denken, dass zu der ''Bio-Fleisch/Milch/Eier''-Bewegung geführt hat, die den seit Jahrzehnten ernstesten Rückschlag im Kampf für Gerechtigkeit für Tiere darstellt. Es ist dieses Denken, dass PETA und Singer dazu führt, zu erklären, dass wir möglicherweise eine moralische Verpflichtung haben, nicht vegan zu sein in Situationen, in denen andere von dem Bestehen auf Veganismus verärgert oder peinlich berührt sind.

Ich lehne diese Auffassung ab. Ich glaube, dass es speziesistisch ist, zu behaupten, dass Tiere einen Geist haben müssen, der dem menschlichen gleicht, um ein Interesse an fortgesetzter Existenz zu haben. Jedes empfindungsfähige Wesen hat ein Interesse am Weiterleben, indem es vorzieht, wünscht oder begehrt, am Leben zu bleiben.

Wir können es ebenso wenig moralisch rechtfertigen, Tiere als Ressourcen für Menschen zu nutzen, wie wir Menschensklaverei rechtfertigen können. Die Nutzung von Tieren und Sklaverei haben mindestens etwas Wichtiges gemeinsam: Beide Einrichtungen behandeln empfindungsfähige Wesen als Ressourcen. Dies kann in Bezug auf Menschen nicht gerechtfertigt werden; es kann in Bezug auf Tiere nicht gerechtfertigt werden – wie ''human'' auch immer wir sie behandeln.

Der abolitionistische Ansatz sieht Veganismus als die Anwendung des Prinzips der Abschaffung der Tierausbeutung auf das Leben des Einzelnen. Er ist unser persönlicher Ausdruck dessen, dass wir die moralische Personalität aller empfindungsfähigen Wesen bejahen und den Status von Tieren als bewegliches Eigentum verwerfen. Veganismus ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Verpflichtung zu Gewaltlosigkeit.

Veganismus ist nicht einfach ein Weg, Leiden zu mindern; er ist das, was Gerechtigkeit für Tiere zum Allermindesten erfordert. Vegan leben ist nicht der letzte Schritt auf dem Weg dahin, die moralische Schizophrenie abzulehnen, die das Verhältnis von Menschen zu Nichtmenschen kennzeichnet, es ist der erste Schritt. Wenn Tiere in irgendeiner Weise moralisch von Belang sind, dann können wir sie nicht essen, als Kleidung oder anderweitig nutzen. Ein Veganer ist nicht nur an Montagen ein Veganer oder nur, wenn es bequem ist. Ein Veganer ist die ganze Zeit ein Veganer. Ich wäre ebenso wenig nicht vegan, weil mein Vegansein jemandem missfiele, wie ich schweigen würde, wenn jemand einen rassistischen Witz erzählte oder eine Frau belästigte, weil dagegen Einspruch zu erheben dem Täter missfallen würde.

Es ist ebenso weng ''absolutistisch''' oder ''fanatisch'', ein konsequenter Veganer zu sein, wie konsequent in der Ablehnung von Vergewaltigung oder Pädophilie zu sein. In der Tat ist es, konsequenten Veganismus als ''absolutistisch'' zu bezeichnen, gerade deshalb speziesistisch, weil wir unsere vollständige Ablehnung fundamentaler Formen der Ausbeutung von Menschen so nicht kennzeichnen würden.

Wenn Sie nicht vegan leben: Fangen Sie damit an. Es ist wirklich leicht. Es ist besser für unsere Gesundheit und vermindert die Gewalt, die wir uns selbst antun. Es ist besser für den Planeten und vermindert den Schaden, den wir dem Zuhause fühlender Wesen und dem Ökosystem zufügen, dass alles Leben erhält. Aber was das Wichtigste ist: Es ist das moralisch Richtige. Wir alle sagen, dass wir Gewalt ablehnen. Lassen Sie uns mit dem, was wir sagen, Ernst machen. Lassen Sie uns einen bedeutenden Schritt zur Verminderung von Gewalt in der Welt machen, mit dem beginnend, was wir uns in den Mund stecken und auf unserem Körper anwenden.

Und denken Sie daran, es ist keine Unmöglichkeit: DIE WELT IST VEGAN! Wenn Du es willst.

Gary L. Francione
©2010 Gary L. Francione